Riddick - Chroniken eines Kriegers USA 2004 – 119min.

Filmkritik

Muskelprotz im Digitall

Bruno Amstutz
Filmkritik: Bruno Amstutz

Nachdem sich Muskelmonster Vin Diesel mit Produktionen wie "XXX - Triple X" und "The Fast and the Furious" als kerniger Haudegen etabliert hat, kehrt er zur Rolle zurück, die erstmals seine Actionqualitäten betonte.

Im Jahr 2000 stürzte ein Gefangenentransporter auf einem ungemütlichen Planeten voller Monster ab, und ein Verbrecher galaktischen Zuschnitts musste den Tag retten - beziehungsweise die Nacht: Die Figur des Richard B. Riddick feierte in "Pitch Black" Premiere. Mit dem Bekanntheitsgrad von Vin Diesel wuchs der Plan, um den Schurken eine handfeste Trilogie aufzubauen. Als Teil 2 wird jetzt "The Chronicles of Riddick" serviert: ein Spacemärchen der digitalen Art.

Auf einen wirklich zusammenhängenden Aufbau des Dreiteilers wie etwa in "Lord of the Rings" wurde verzichtet, aber vom düsteren Pathos der Mittelerde-Saga wollte man sich ein tüchtiges Stück abschneiden. Da erzählt also zu Beginn die Offstimme von Judi Dench, wie der finstere Lord Sauron - halt, nein, der finstere Lord Marshal (Colm Feore) mit seiner unheimlichen Armee von Orks - stop, nein, unheimlichen Armee von Necromongern eine Zivilisation nach der anderen unterwirft. Wer sich nicht zu einem seltsamen, nicht allzu genau erläuterten Glauben bekehren lässt, wird vernichtet.

Derweil hüpft Riddick auf einem vereisten Planeten herum, auf der Flucht vor geldgierigen Söldnern. Auf seinen Kopf ist ein happiges Kopfgeld ausgesetzt. Was das mit den Necromongern zu tun hat, wird er auf einer Odyssee herausfinden, die ihn auf den garstigen Gefängnisplaneten Crematoria führt. Richtig, dort ist es ziemlich heiss.

Es sind nicht nur die klingenden Namen von Planeten und Völkern, die in "The Chronicles of Riddick" kitschig bis belustigend wirken. Jede einzelne Szene ist entweder im Studio oder am Grafikcomputer entstanden. Da ist zwar viel Liebe an Details und Pomp verschwendet worden, aber oft wähnt man sich bei "Aussenaufnahmen" in einem Airbrush-Gemälde, während vor allem die Necromongers mit absurden Hieb- und Stichwaffen und Kostümen aufwarten, die sogar Flash Gordon eifersüchtig gemacht hätten. Und Vin Diesel? Er wird leider einmal mehr auf seine offensichtlichsten Merkmale reduziert: Die immens breiten Schultern und die Bärenstimme, mit der er einen coolen Oneliner nach dem anderen brummelt.

Ein Verbrechen am Science Fiction Genre ist das alles natürlich nicht, und kurzweilig ist "The Chronicles of Riddick" allemal. Aber es wird auch klar, auf welches Publikum der Film zielt: Actionfreudige Teenager, die neben der Coolness des Hauptcharakters nicht auch noch eine Geschichte mit Substanz fordern.

25.05.2021

3

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Kommentare

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Gelöschter Nutzer

vor 10 Jahren

Hebt absolut in allen Belangen ab!


movie world filip

vor 12 Jahren

na ja... wie the rock muss auch vin diesel alleine was versuchen, ist irgendwie noch okay aber als film nicht stark


bullettooth

vor 15 Jahren


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