Ocean's Twelve Australien, USA 2004 – 125min.

Filmkritik

Im Dutzend irrwitziger

Filmkritik: Simon Kern

"Ocean's Twelve" von Steven Soderbergh bietet all das, was schon den Vorgänger zum gediegenen Spass gemacht hat: einen wahren Auflauf an Stars wie George Clooney, Julia Roberts und Brad Pitt, einen coolen Soundtrack, pfiffige Pointen - sowie einen eigentlich total nebensächlichen Gangsterplot, der diesmal eine ganze Ecke durchgeknallter ausgefallen ist.

Die einzige, die den Witz nicht gerafft habe, sei Catherine Zeta-Jones gewesen, frotzelte Brad Pitt unlängst in einem Interview zum "Ocean's Twelve"-Dreh. So habe sie doch tatsächlich gemeint, dass ein echter Film gedreht werde, habe ihre Dialogzeilen eingeübt und ihre Filmfigur ausgelotet. Haha, welch Dummerchen! Dabei hätte Zeta-Jones doch nur schon eingedenk des Vorgängers "Ocean's Eleven" ahnen müssen, dass solcherlei schnödes Handwerk hier gar nicht gefragt ist. Vielmehr handelt es sich bei Steven Soderberghs neustem Film um ein Treffen unter Freunden der schillerndsten Couleur, bei dem nur eines ganz wichtig ist: der Spass am Vergnügen.

Und Vergnügen bietet "Ocean's Twelve" in Hülle und Fülle. Eine merklich superb gelaunte Riege populärer Darsteller bis in kleinste Nebenrollen (Vincent Cassel! Albert Finney!! Robbie Coltrane!!!) charmiert sich elegant und von einem supersmoothen Soundtrack begleitet von einer pfiffigen Pointe zur nächsten. Durch einen Gangsterfilmplot, den zwar kaum jemand richtig begreifen oder gar nacherzählen kann, dem man letztlich aber auch nicht aufmerksam zu folgen braucht.

Die Handlung setzt mit dem im Vorgänger ausgeraubten Casinobetreiber Terry Benedict (Andy Garcia) ein, der Danny Ocean (George Clooney) und seine untergetauchten Langfinger (darunter Brad Pitt, Bernie Mac, Don Cheadle und Matt Damon) aufgestöbert hat. Einem nach dem anderen macht er seine Aufwartung und lässt dabei keinen Zweifel: Kriegt er die Summe nicht zurück, gibts mächtig Saures. Auf heimischem Boden berüchtigt, bleibt der Diebesbande bloss der Ausflug ins Ausland. Der wahnwitzige "Bruch" ins Haus eines Kunstsammlers in Amsterdam bringt indes die ungemütliche Erkenntnis, dass Oceans Truppe tiefer als vermutet in der Patsche steckt. Denn ein mysteriöser Meisterdieb namens "Night Fox" macht ihr das so dringend benötigte Raubgut streitig.

Ja, irgendwie so dürfte das wohl gewesen sein. Aber die Spuren der gelachten Tränen haben sowieso länger Bestand als die Erinnerung an die - mit handfesten Überraschungen gespickte - Handlung. So macht Star-Power Spass: ein "Dutzendfilm" in einem ungewohnt positiven Sinne.

25.01.2021

4

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Kommentare

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reshmajud

vor 10 Jahren

nicht so toll wie der erste


marcs19

vor 15 Jahren

Fand den Film ganz gut, was mir besonders gut gefallen hat, war wie Matt Damon seine Rolle gespielt hat. Das eine Zitat, was es aufgriff (so ziemlich am Anfang fand ich gut: ".. Ein Reisender in Raum und Zeit um zu sein wo ich einst war... ". Kann mir jemand sagen woher dieses Zitat stammt???Mehr anzeigen


cherio

vor 15 Jahren

habe ihn im tv gesehen und muss sagen, dass er wirklich nur mittelmass ist! viel zu hektisch, viel zu komplizierte verknüpfungen, viel zu wenig zusammen hängende story. ocean's 11 war viiiiel besser!


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