Lauras Stern Bulgarien, Deutschland 2004 – 75min.

Filmkritik

Der Freund, der vom Himmel fiel

Filmkritik: Daniel Däuber

Was mit erfolgreichen Bilderbüchern begann, hat nach einer TV-Serie jetzt auch den Weg auf die Kinoleinwand gefunden: Klaus Baumgarts anrührende Geschichte von der einsamen 7-jährigen Laura, die einen verletzten Stern findet, ihn aufnimmt und mit ihm die tollsten Abenteuer erlebt. Dank liebevoller Animation erwacht die kindliche Welt zu zauberhaftem Leben und dürfte vor allem die Kleinsten in ihren Bann ziehen.

Laura ist mit ihren Eltern vom Land in die Stadt gezogen. Dort fehlen der 7-Jährigen nicht nur ihr Lieblingsapfelbaum zum Klettern, sondern auch ihre Freunde. Der jüngere Bruder ist da auch kein Trost, und die Eltern sind damit beschäftigt, sich in der neuen Wohnung und der grossen Stadt zurechtzufinden. Mit den Nachbarskindern läufts auch nicht reibungslos, und so ist Laura oft allein, verbringt Zeit auf dem Balkon, träumt vor sich hin.

Eines Nachts beobachtet sie, wie ein Stern vom Himmel fällt. Sie findet ihn im Stadtpark und verarztet seinen abgebrochenen Zacken mit einem Pflaster. Schnell schliesst das Mädchen Freundschaft mit dem leuchtenden Freund, der Zauberhaftes in ihrer Gegenwart vollbringt: Ihre Stofftiere kann er zum Leben und in ihr selbst Kräfte erwecken, mit denen sie den Alltag etwas leichter meistert. Nicht nur gegen die lästigen Nachbarskinder kann sie sich nun wehren, nachts nimmt sie der Stern sogar mit auf einen Ritt durch die Lüfte. Doch dann wird sein Strahlen immer schwächer, und Laura erkennt, dass der Stern wie sie seine Heimat vermisst.

Klaus Baumgarts Bestseller "Lauras Stern" aus dem Jahr 1996 wurde in 25 Sprachen übersetzt und hat Fans in 30 Ländern. Dem Kinofilm vorangegangen ist auch eine erfolgreiche Zeichentrickserie im Fernsehen. Produzent und Regisseur Thilo Graf von Rothkirch, der bereits für Bilderbuch-Adaptionen wie "Der kleine Eisbär" verantwortlich zeichnete, inszeniert den berühmten Himmelskörper jetzt in einem Zeichentrickfilm, der zu Herzen geht und die jüngsten Kinobesucher ansprechen dürfte. Die Geschichte ist liebevoll animiert und von ausgesuchter Herzigkeit, die Handlung ist in episodenhaften Bögen mit zahlreichen kleinen Höhepunkten gespannt, wird aber nie so heftig, dass sie ängstigen könnte.

Für das Abenteuer auf der grossen Leinwand bemühte man zusätzliche Computertricks, um den Stern, der in den Bilderbüchern aus glitzernder Folie besteht, möglichst geheimnisvoll schimmern zu lassen. Beinahe 300 Zeichner und Computerexperten arbeiteten drei Jahre an "Lauras Stern". Einzig an der Musik lässt sich herummäkeln, dass sie zuweilen etwas gar dick aufträgt und einfach unterstützt, was schon im Bild zu sehen ist. Angesichts des berühmten Komponisten - Hans Zimmer, der schon "The Lion King", "Gladiator" und "The Last Samurai" vertonte - erübrigt sich diese Kritik aber wohl. Für die Kleinen zählt sowieso das emotionale Erlebnis insgesamt - und das beschert ihnen "Lauras Stern" auf jeden Fall.

25.01.2021

4

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