7 Zwerge - Männer allein im Wald Deutschland 2004 – 95min.

Filmkritik

Alarm in der Zipfelmützen-WG

Filmkritik: Dominique Zahnd

Nach seinen drei Schweizer Live-Shows meldet sich der ostfriesische Dauerblödler Otto Waalkes auch auf der grossen Leinwand zurück: Und zwar im Komödien-Knaller "Sieben Zwerge - Männer allein im Wald". An Ottos Seite spielt sich die Elite der deutschen Comedy-Szene durch eine "Schneewittchen"-Parodie.

Michael "Bully" Herbig, Michael Mittermeier, Atze Schröder, Rüdiger Hoffmann oder Helge Schneider: Das sind Komiker aus Deutschland, die heutzutage das Publikum anlocken. Otto hingegen ist out, zumindest bei der breiten Masse. Darum erstaunt es um so mehr, dass die serbelnde Karriere des 56-jährigen Zappelphilipps nun einen unerwarteten Aufschwung erlebt - dank einer Parodie auf deutsche Märchenklassiker.

Aufruhr herrscht hinter den sieben Bergen: Der Zauberspiegel (Rüdiger Hoffmann) eröffnet der Königin (Nina Hagen), dass sie nicht die Schönste in ihrem Reich ist. Das passt der durchgeknallten Herrscherin natürlich gar nicht, darum soll Konkurrentin Schneewittchen (Ninas Tochter Cosma Shiva Hagen) sterben. Die Beseitigung übernimmt der wilde Jäger (Christian Tramitz), doch bevor er sein Opfer erwischt, flieht es in den dunklen Wald, wo die sieben Zwerge hausen. Die sind erst mal verwirrt, doch dann überwiegt die Freude über den unerwarteten Besuch in ihrer Männer-WG. Nur Anführer Brumboss (Heinz Hoenig) stellt sich quer, denn er ahnt Böses.

Regisseur Sven Unterwaldt ("Wie die Karnickel") liefert auch mit seinem zweiten Kinofilm einen echten Kracher ab. Der Look ist Hollywood-mässig, die Besetzung grandios. Alle paar Minuten steht der überraschende Auftritt irgendeiner deutschen Comedy-Grösse an. Zu den Highlights zählt Helge Schneider in seiner Rolle als weiser Zauberer Gandalf ("The Lord of the Rings"). Ebenfalls zum Brüllen komisch ist Tastenmann Helmut Zerlett, der seinen ehemaligen "Late Night Show"-Boss Harald Schmidt wie gewohnt mittels Orgel-Gedudel angekündigt.

Et voilà, er hat es geschafft: Produzent, Co-Autor und Hauptdarsteller Otto Waalkes ist vorübergehend wieder ein Thema und darf sein Comeback feiern. Doch Hand aufs Herz, genau genommen ist der Ostfriese der einzige Schwachpunkt dieses sonst gelungenen Streifens. In der Rolle des debilen Zipfelmützenträgers Bubi geht der zerknitterte Blonde einem ziemlich auf die Nerven, vor allem mit seinem immer wiederkehrenden, nervösen Gegacker. Da möchte man als Zuschauer manchmal am Liebsten die weisse Flagge schwenken und schreien: "Ahhh, Erbarmen! Bitte Schluss damit!" Davon mal abgesehen unterhält "Sieben Zwerge - Männer allein im Wald" aber bestens.

25.05.2021

4

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Kommentare

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honigdachs

vor 10 Jahren

... schlecht.


siheja

vor 17 Jahren

zu viele Köche verderben den Brei. ein Übermass an Komikern ist echt gefährlich. der Film ist meiner Ansicht nach gar nicht witzig. und nur Dank Cosma Shiva und Nina Hagen ist der Film bis zum Schluss anschaubar.


vetmed

vor 18 Jahren

Dieser Film wurde mir von 2 unabhängigen Freunden empfohlen. Hätte bedenken sollen, dass sie aus D stammen.
Ich konnte sogar noch über die alten Otto-filmchen lachen - aber der Film ist eine Katastrophe. Lest den Politik-Teil der Zeitung, da könnt ihr garantiert mehr lachen.


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