Taxi 3 Frankreich 2003 – 87min.

Filmkritik

Die Weihnachtsmänner gehen um

Patrick Becker
Filmkritik: Patrick Becker

Die Luft ist draussen. Darüber helfen weder massig neue Vehikel noch Sylvester Stallone hinweg. Die Taxi-Idee geht mit einem Totalplatten in die dritte Runde.

Eine als Weihnachtsmänner verkleidete Gang treibt bereits seit längerem in Marseille ihr Unwesen. Während der Weihnachtszeit soll ihr grosser Coup über die Bühne gehen. Die trottelige Marseiller Gendarmerie ist machtlos, doch da wären ja noch der führerscheinlose Taxichaffeur Daniel (Samy Naceri) und sein Supergefährt.

War "Taxi" (1998) seinerzeit trotz einiger Durchhänger noch was erfrischend Neues und "Taxi 2" (2000) immerhin noch ein recht rasanter und unterhaltsamer Nachfolger, führt "Taxi 3" sein Grundprinzip ins Absurde. Der Film beginnt direkt mit einer eigentlich temporeichen Verfolgungsjagd, musikalisch unterlegt mit einem relaxten Hip Hop Beat. Dies ist eigentlich auch schon das einzig Innovative des ganzen Films. Doch wieso hat noch niemand eine ernst gemeinte Actionsequenz mit einem schleppenden Musikstück kombiniert? Vielleicht weil es langweilig wirken könnte? Als dann der Verfolgte seinen Helm abnimmt und der alternde Actionstar Sylvester Stallone zum Vorschein kommt, ist dann auch noch das einzige Überraschungsmoment in den ersten paar Minuten bereits verpufft.

Dass Luc Besson das Drehbuch zum dritten Teil verfasst hat, ist doch ziemlich überraschend. Eine per Drehbuch-Software automatisch generierte Story könnte kaum uninspirierter wirken. Denn eine Handlung gibt es kaum, und da die beiden Vorgängerfilme offenbar als Pflichtkonsum gelten, gibt es auch keine Einführung der Figuren, denn die Schauspieler sind dieselben geblieben.

Die grösste Enttäuschung bieten jedoch die wenigen Verfolgungsjagden per Auto. Diese dauern meist nur wenige Sekunden und sind so langweilig in Szene gesetzt, dass sie neben der Konkurrenz wie "The Fast and the Furious" schon fast als Parodie gelten können. Hier wurde versucht, mit etwas Abwechslung in der Wahl der Transportmittel (Motorräder, Rollerblades, Monstertrucks, Fahrräder, Skis) die Zeit tot zu schlagen. Der weggefallende Actionteil wird durch vermehrten Einsatz von Slapstick-Szenen kompensiert. So wirkt "Taxi 3" wie die französische Variante von "Police Academy". Gelungene Gags sind jedoch eine Seltenheit, die meisten Scherze haben das Niveau der Fremdsprachenkenntnisse von Arnold Schwarzenegger. So fällt zum Beispiel Emilien (Frédéric Diefenthal) aus allen Wolken, als seine mittlerweile mit ihm zusammengezogene und im achten Monat(!) schwangere Freundin Petra (Emma Sjöberg) ihm mitteilt, dass er Vater wird.

Man kann nur hoffen, dass es die Taxi Serie nicht auf sieben Teile bringt wie die "Police Academy"-Serie, denn "Taxi 3" kann nur als Verschwendung wertvoller Lebenszeit betrachtet werden. Mindestens ein Machwerk mehr muss sich das Publikum aber offenbar gefallen lassen: Luc Besson plant allen Ernstes eine Hollywoodversion von "Taxi". In der Rolle der Taxifahrerin: Queen Latifah.

23.03.2021

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Kommentare

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Gelöschter Nutzer

vor 18 Jahren

Hey was soll diese Bewertung? Dieser Film hat durchaus Unterhaltungswert! Schaut ihn euch an!


sur

vor 19 Jahren

Also ich finde Taxi 1, 2, 3 ganz gut klar sind diese 20 Minuten zum Flughafen in jedem Film vertreten. Aber das gehört halt daszu ich hoffe es kommen noch einige Serien. MfG vögi


neo666

vor 20 Jahren

Also Taxi 1 war ja schon gant lustig. Taxi 2 War voll der Hamma aba Taxi 3 Is die Krönung von Allem deshalb hoffe ich das Noch 2 oda 3 Taxi teile raus gebracht werden z. B. wo Daniel über ne DTM rennstrecke oda so was fährt hauptsache es kommen dann noch ein paar teile raus dat is nähmlich KULT!!!Mehr anzeigen


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