Natürlich Blond 2 USA 2003 – 95min.

Filmkritik

Lady in Pink

Filmkritik: Pascal Lüthi

In der Fortsetzung von "Legally Blonde" verschlägt es Reese Witherspoon als Anwaltstussi Elle Woods in den politischen Hexenkessel Washington. Ganz in Pink und mit einem Haufen flacher Gags im Gepäck setzt sie sich für die Rechte der Tiere ein, um damit der Mutter ihres Schosshundes das Leben zu retten.

Mit Sequels ist das so eine Sache. Hollywood liebt sie, aber nur in ganz seltenen Fällen schafft es eine Fortsetzung, qualitativ an das erfolgreiche Erstlingswerk heranzukommen. Was mit einer Fortsetzung passiert, wenn bereits der Erstling vor (blonder) Geistesarmut strotzte, zeigt "Legally Blonde 2: Red, White & Blonde" auf eindrucksvolle Weise.

Vor gut zwei Jahren setzte sich die unterbelichtete Blondine Elle Woods zum Ziel, ihrem Ex-Lover ihre geistige Grösse zu beweisen, indem sie die Harvard Law School mit ihrer zweifelhaften Präsenz beehrte. Diesmal hat das wandelnde Kosmetikstudio eine höhere Mission: Mit Hilfe der Kongressabgeordneten Victoria Rudd (Sally Field, "Not Without My Daughter") will die "Lady in Pink" in Washington gegen Tierversuche lobbyieren. Die leibliche Mutter ihres Hundes Bruiser wird nämlich von einer Kosmetikfirma (!) für Versuche missbraucht. Was die weltfremde Elle natürlich nicht auf sicht sitzen lassen kann. Voller Tatendrang stürzt sie sich in die Tiefen des politischen Alltagssumpfs.

Eine sumpfige Angelegenheit ist auch die Story, in welcher Reese Witherspoon, die nebenbei auch noch ausführende Produzentin dieses komödiantischen Desasters war, keine Gelegenheit auslässt, ins Pointen-Fettnäpfchen zu treten. Das Motiv der idealistischen Anwältin, die auf dem beinharten Polit-Pflaster der Hauptstadt die grauen Politiker zu neuem Leben erweckt, ist dermassen überdreht und zugleich abgedroschen, dass man – peinlich berührt – am liebsten im Kinosessel versinken würde.

Die Geschichte konzentriert sich während 90 Minuten ausschliesslich auf die behämmerte Elle, so dass sowohl Luke Wilson (als Elles Verlobter) als auch Sally Field zu reinen Statisten verkommen. Auch die restlichen Nebenrollen dienen den Machern lediglich als flache Gag-Lieferanten, die bei Bedarf für ein kleines Pointen-Ping-Pong mit Elle eingespannt werden.

Kurzum, "Legally Blonde 2" ist etwa so spassig wie ein Zahnarztbesuch und damit definitiv einer der Topanwärter auf den Titel für das misslungenste Sequel der letzten Jahre.

19.02.2021

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Kommentare

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seb0160

vor 20 Jahren

Billiger aufklatsch des ersten Teils


joenne

vor 20 Jahren

einfach urkomisch, man muss nur noch lachen


strider

vor 20 Jahren

was soll ich zu diesem Film bloss sagen; ich hatte da doch so ein Wort, wie hiess es denn gleich? Aha stimmt ja: LAAAAAAAAANGEILIG!


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