Das Sams in Gefahr Deutschland 2003 – 101min.

Filmkritik

Die missbrauchten Wunschpunkte

Filmkritik: Irene Genhart

"Sams in Gefahr", in lockerer Anlehnung an den fünften Band der Sams-Buchreihe entstanden, ist eine flott gespielte, leider aber furchtbar stereotypisierte Kinder-Klamauk-Komödie.

Zwei Jahre nachdem Regisseur Ben Verbong mit "Das Sams" eine Reihe Preise, darunter den Deutschen Filmpreis als "Bester Kinder- und Jugendfilm", einheimste, lässt er den rüsselnasigen Kobold mit dem roten Haarschopf und den kecken Wunschpunkten auf die Leinwand zurückkehren. "Sams in Gefahr" lehnt lose am fünften Band der Sams-Buchreihe an und ist - weil die Ereignisse des vierten Bandes fehlen - sozusagen eine Fortsetzung mit Abstand.

Bruno Taschenbier, der sich in "Das Sams" vom verkaterten Biedermann zum flotten Ziehvater des Sams mauserte, ist inzwischen verheiratet und arbeitet als Schulhausabwart. Er hat einen bald zwölfjährigen Sohn, der ihm wie ein Ei dem andern ähnelt: Martin ist schüchtern, eine Mathe-Null und Sport-Niete und bei seinen Mitschülern alles andere als beliebt. Als an Martins Geburtstagsparty kein einziges aller geladenen Kind erscheint, erinnert sich Bruno Taschenbier an die "Sams-Rückhol-Tropfen" und beschert seinem Sohn zum Geburtstag den tollsten Freund, den ein Kind haben kann. Tatsächlich taut Martin in Sams’ Gesellschaft auf. Mit Hilfe von dessen Wunschpunkten verhilft er gegen das explizite Wunsch-Verbot seiner Eltern der ganzen Klassen zu einem kinderleichten Mathe-Test. Klar ist Martin nun plötzlich "cool" und ein Date mit seinem Schwarm ist die einfachste Sache der Welt.

In seinen Ansätzen erzählt "Sams in Gefahr" eine klassische "Coming of age"-Story, in der Martin das Aschenputtel und das Sams den Joker spielt. Gleichzeitig handelt Verbongs zweiter Sams-Film aber auch vom Unsinn sinnloser Wünsche und ist eine Fabel über den Hochmut, der zum Fall führt: Ausgerechnet Sportlehrer Daume, der den unsportlichen Martin mit Vorliebe vor der ganzen Klasse bloss stellt, entdeckt Sams’ Geheimnis. Er entführt Sams und missbraucht dessen Wunschpunkt für seine Beförderung zum Rektor. Leider haben Daumes Wünsche unverhoffte Nebenwirkungen. Da steht plötzlich ein Elefant in der Turnhalle, spielt ein rotes Sportcabrio verrückt, grasen Schafe und Ziegen in Daumes Stube.

Action und Klamauk bringt Ben Verbong in “Sams in Gefahr” auf die Leinwand. Er hat das Ensemble von "Das Sams", darunter Ulrich Noethen als Papa Taschenbier, zum Spiel geladen und stellt mit Constantin Gastmann einen überzeugenden Taschenbier junior vor. Anders aber als in “Das Sams”, in dem Verbong vor allem auf die feinfühlige Verschmitztheit setzte, fokussiert er diesmal auf die Handlung und arbeitet mit starken Übertreibungen und Stereotypisierungen. Das wirkt aufs erste zwar witzig, lässt “Sams in Gefahr” aber - vor allem im Vergleich mit “Das Sams” - ziemlich oberflächlich und belanglos erscheinen.

17.02.2021

3

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Kommentare

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jongoku

vor 20 Jahren

Hi zusammen



Ich lies früher das Buch von Sams, und ich fand es immer Lustig. In der Schule lies die Lehrerin das Buch vor. Seitem fidne ich sams Super...!
Der Film ist cool, und Lustig.
Doch das Buch ist besser
MFG


emely13

vor 20 Jahren

perfekt, lustig


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