Adam & Eva Österreich, Deutschland 2003 – 99min.

Filmkritik

Vertreibung aus dem Paradies

Bruno Amstutz
Filmkritik: Bruno Amstutz

Aus der Abteilung "Liebe und andere Katastrophen" liefert der Österreicher Paul Harather kalorienarme und frische Filmnahrung. Adam und Eva müssen bei ihm lernen, dass ein glücklicher Anfang noch lange kein dauerhaftes Beziehungsglück garantiert.

"Jetzt ist er schon fünf Minuten drin", seufzt theatralisch der Kommandant vor dem brennenden Haus. Doch da! Feuerwehrmann Adam (Simon Schwarz) kommt mit einer ohnmächtigen Prinzessin auf den Armen aus dem Inferno geschritten. Eva (Marie Bäumer) schlägt die Augen auf und wähnt sich im Himmel. Happy End und Geigenklänge.

Dieser Kitsch hat System, denn gleich darauf wird die Märchenphrase und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage als eine der grossen Lügen der Menschheitsgeschichte entlarvt. Adam ist nach vier Ehejahren zum Morgenmuffel mutiert, der sich schweigend über den Reinlichkeitsfimmel, die Nörgelei und die ewig gleichen Handlungsmuster seiner Eva aufregt. Die Prinzessin von einst sieht auch nicht mehr ihren Helden und Retter am Morgentisch sitzen, sondern einen verantwortungslosen Schlaffi mit Hang zur Verwahrlosung, der erst noch zum Vater ihrer zukünftigen Kinder erzogen werden muss.

Doch wenn es nicht das Wort "Kind" allein ist, das in Adam einen Fluchtreflex auslöst, schafft dies spätestens die Taufparty bei seinem Bruder. Dort tummeln sich frisch gebackene Eltern in Scharen, und mitten in diesem schauerlichen Familienidyll lauert der Sündenfall. Dieser hört auf den Namen Betty (Anna Bertheau), ist 17 Jahre jung und arbeitet als Kindermädchen bei Adams Bruder. Der Hausherr hat bereits in diesen knackigen Apfel gebissen, jetzt übermannt die Versuchung auch Adam.

Es folgt die unvermeidliche Vertreibung aus dem Paradies, auf die alle Beteiligten unterschiedlich reagieren. Es wandeln sich die Konstellationen und Paarungen, und damit es sicher nicht langweilig wird, springt Regisseur Paul Harather auch noch munter auf der Zeitachse und zwischen den Perspektiven verschiedener Personen hin und her. Garniert wird der amüsante Episodenmix mit Stilzitaten aus Werbe- , Stumm- und anderen Filmen.

Dass ein solches Potpourri nicht bemühend wirkt, sondern Frische versprüht, verdankt "Adam & Eva" einem Drehbuch, das seinen Figuren viel Sympathie entgegenbringt, Situationskomik, die nicht im Klamauk versumpft und vor allem einem alten und bewährten Trick: Jede und jeder wird etwas vom eigenen Beziehungsleben erkennen.

Solche lebensnahen, wenn auch überzeichneten Geschichten, die der Alltag schreibt, machen deutsche Filme in letzter Zeit ("Nackt", "Halbe Treppe") zur Tugend, und sie steht ihnen gut. Bessere Beweise, dass man auch ohne Budgets in zweistelliger Millionenhöhe attraktive Filme drehen kann, braucht es nicht, und die Filmemacher müssen sich dafür nicht notwendigerweise dogmatischen Prinzipien unterordnen.

Wobei das Etikett "deutscher Film" bei "Adam & Eva" mit Vorsicht zu geniessen ist. Als Vorlage diente die gleichnamige schwedische Komödie, die 1997 in Skandinavien Publikumserfolge feierte. Regisseur Harather hingegen ist gebürtiger Österreicher und hat mit "Ragu" erst gerade bewiesen, dass sich dieses Prinzip auch nach Amerika tragen lässt.

18.05.2021

4

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Kommentare

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tuvock

vor 20 Jahren

Und das ganze geht 95 Minuten lange, ist ne deutsche Komödie, die ist streckenweise langatmig und furchtbar langweilig, und überhaupt nichts besonderes. Ein Film mit einigen neuen Wendungen, recht netten Schauspielerinnen, so richtig deutsch langweilig, und überhaupt nichts besonderes. Ein Film eigentlich zum vergesse, denn es gibt viel bessere deutsche Komödien. Sonst haben alle gut gespielt, der Ton, die Kamera, alles war wie bei einer Videoproduktion. Lustig war der Film nur in einigen Momenten, sehr wenigen, und zum empfehlen würde ich eher, Nein sagen. Ein Film für einsam verregnete deprimierte Sonnentage im Novemberfrühling.

50, 11 von 100Mehr anzeigen


tuvock

vor 20 Jahren

Adam & Eva

Der Film fängt an als ADAM ( Simon Schwarz) ein Feuerwehrmann, einer Frau, EVA ( Marie Bäumer), aus einem Haus hilft, das meterhoch lichterloh brennt. Und er rettet sie, tragt sie auf den Händen raus, küsst sie, lässt sich von den anderen Kollegen feiern, und der Film ist aus, und der Abspann, 3 Minuten lange setzt ein, und jeder denkt, he was ist da los? Aber der Film geht weiter, 4 Jahre später. In einer Wohnung.

Das Leben mit ADAM und EVA und das nach der Heirat. Alles ist das selbe, jeder macht das gleiche, EVA, die Frau, ist natürlich wie viele in einigen Ehen. Sie redet das gleiche, schmiert die selbe Butter aufs Brot, ist genauso langweilig wie immer in der Frühe, hat genauso wenig Intelligenz wie ein Klodeckel, schlürft den Kaffee immer wie sonst auch, und ADAM, der Herr der Schöpfung, liest wie immer, und beschäftigt seine grauen Zellen wie jeder Mann. Er liest, lernt die Buchstaben zu lesen, und hofft das der Tag bald vorüber geht, und darum fragt ihn EVA, ob er sich scheiden lassen will. Klar das die Frau was dagegen machen muss, gegen Langeweile, also was macht man da? Frau kriegt Kind, will eines, sagt den Wunsch, ADAM meint, später.

Warum? ERIK der ältere Bruder von ADAM, hat ne Taufe, von seinem Sohn, und EVA wird sentimental.
Seine Frau Karin ist ne Legehenne, und darum hat sich ERIK sterilisieren lassen. Denn sie hat ihn belogen, sie weiß nichts von seiner Sterilisation, er weiß nicht das Ihre Verhütung einfach ein Pfefferminzdragee war.

EVA trifft OLLIE, die Jugendliebe, der gesteht Ihr das auch, Ihr gefällt das. In der Zeit als OLLIE, die EVA ausführt, schmeißt sich das Kindermädchen BETTY an den Hals von ADAM, der sich nicht wehrt.
Und zwar das von ERIK. Und EVA kriegt nen Job im Ausland, ADAM sagt sie soll ihn annehmen, so kann er länger bei EVA bleiben. Die alte Freundin von ADAM, die immer da ist, CHARLY, rät ihm, sich von BETTY fernzuhalten.

Als EVA heimkommt, hat ADAM alles geputzt in der Wohnung um von der Untreue abzulenken, die EVA eh nicht merkt, da sie ja einen Strauß Rosen von OLLIE verstecken muss. EVA hat einen Vater, der ladet ADAM ein Weihnachtsmann zu spielen, für die Schwiegertochter EVA, dessen ungeborenen Sohn. Und in der Zwischenzeit hat er Telefonsex mit BETTY, der ADAM. So geil, das alle es zufällig mithören via Babyphon.
Da ist natürlich alles aus, und er will bei BETTY übernachten die schon wen bei sich hat, und so läuft er zu CHARLY. ADAM will sich meucheln, EVA will ADAM, der will BETTY, CHARLY will ADAM, ADAM will keine CHARLY sondern BETTY und EVA, die wiederum will OLLIE und ADAM, aber nicht so ganz toll, denn BETTY mag ja ADAM, und alle kennen sich.Mehr anzeigen


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