Scooby-Doo USA 2002 – 86min.

Filmkritik

Fröhliche bunte Bonbonwelt

Bruno Amstutz
Filmkritik: Bruno Amstutz

Ein fresssüchtiger Köter und vier trottelige Nachwuchsdetektive vereiteln einen fiesen Plan zur Unterwerfung der Welt durch böse Kreaturen. Die reichlich wirre Realverfilmung der Zeichentrickserie "Scooby-Doo, Where Are You?" taugt für abgebrühte Fans und anspruchslose Kinogänger, die hart im Nehmen sind.

Als Relikt aus Hippiezeiten treiben der sprechende Hund Scooby-Doo und seine Kumpane seit mehr als dreissig Jahren ihr Unwesen auf amerikanischen Bildschirmen. Entsprechend erstrahlt ihre Zeichentrick-Welt in psychedelischer Farbenpracht, und die Schlaghosen gehören zur Standardausrüstung. Ihre Brötchen verdienen sich die fünf Freunde als Nachwuchsdetektive. Spezialgebiet: Mysteriöse Vorfälle mit Spukgehalt, die sich üblicherweise als Gauklertricks und Blendwerk erweisen.

Arbeitsteilung und Rollenmuster sind klar festgelegt: Fred Jones markiert den überheblichen Angeber, der sich gern im Ruhm sonnt, Daphne Blake gibt die Zicke in Stöckelschuhen, die ständig gerettet werden muss, und Velma Dinkley brilliert als Streberin, welche die genialen Pläne ausarbeitet. Verbleibt das unzertrennbare Duo Shaggy Rogers und Scooby-Doo, eine dänische Dogge mit den sprachlichen Fähigkeiten eines Zweijährigen. Gemeinsam ist beiden die Vorliebe für alles Essbare und notorische Feigheit vor dem Feind.

Nach 310 Episoden der Trickfilmserie wird dieser Zoo nun auf die Grossleinwand verfrachtet. Bleibt die Frage, ob dieser Aufwand lediglich als Geschenk an die Fangemeinde gedacht ist, oder einen ernsthaften Versuch darstellt, kinder- oder familientaugliche Unterhaltung zu produzieren. In einer wirren Story, garniert mit wuchernden Dekors, Furzwettbewerben und platten Gags, bleiben Uneingeweihten die Kiefer nicht vor Lachen offen stehen, sondern vor Staunen über die absurde Ansammlung zusammengeschusterter Szenen.

Der Angeber (Freddie Prinze Jr.), die Zicke (Sarah Michelle "Buffy" Gellar), die Streberin (Linda Cardellini), der Feigling (Matthew Lillard) und das Fressmonster (Ergebnis massiver digitaler Rechenpower) werden in einen spukigen Vergnügungspark gerufen, um unheimliche Vorkommnisse zu klären. Auftraggeber Emile Mondavarious (ein blasser Rowan "Mr. Bean" Atkinson) ist besorgt um den Geisteszustand der jugendlichen Besucher. Sie kommen feuchtfröhlich in seinem Park an und verlassen ihn als gehirngewaschene Zombies. Logisch, dass Zwerge in der Geisterbahn, okkulte Gegenstände, seelenfressende Monster und Töpfe voll Protoplasma zu des Rätsels Lösung führen. Ob die Kids, auf die der Film letztendlich wohl ausgerichtet sein sollte, die subtilen Ränke dieser Handlung nachvollziehen können, darf angezweifelt werden. Es sei denn, man ist ab dem Alter von zehn schon zu verkalkt, um die tiefere Logik hinter "Scooby Doo" wahrzunehmen.

Bemerkenswertes haben allerdings die Ausstatter geleistet, die eine knallige, künstliche Bonbonwelt in den grellsten Farben des Regenbogens erschaffen haben. Möglicherweise liegt in der Optik auch das Geheimnis des Streifens, und wer sich "Scooby-Doo" auf einem LSD-Trip zu Gemüte führt, erhält tieferen Einblick in die Rätsel der Menschheit.

25.01.2021

2

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Kommentare

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mamama

vor 17 Jahren

Kann nicht verstehen, das rowan atkinson sich in so etwas hineinziehen laesst.


vanessameyer

vor 21 Jahren

Sarah Michelle Gellar ist und bleibt die Beste!


oriana

vor 21 Jahren

Dieser film,ist manchmal witzig aber
auch sehr peinlich!Die Besetzung ist falsch!!!


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