Die Wilden Kerle Deutschland 2002 – 90min.

Filmkritik

Kleine Kicker, grosse Klappe

Rolf Breiner
Filmkritik: Rolf Breiner

Eine Bande von Knirpsen kickt fürs Leben gern. Sie nennen sich "Die wilden Kerle" und haben ein Ziel: "Die unbesiegbaren Sieger" auszudribbeln. Der Kinderfilm mit prominenter familiärer Schauspieler-Beteiligung ist eine weitere gelungene deutsche Produktion.

In Skandinavien haben ansehnliche amüsante Kinderfilme Tradition. Nicht nur Pippi Langstrumpf eroberte die Kinos, auch andere kleine Helden wurden bestens ins Szene gesetzt. Im Sommer werden sich beispielsweise "Zwei kleine Helden" aus Schweden bei uns im Kino vorstellen. Auch in deutschen Produktions-Breitengraden sind in den letzten Jahren gefällige Kinderfilme entstanden, von den neuen Kästner-Verfilmungen ("Emil und die Detektive", "Das fliegende Klassenzimmer"), über die Zauberei mit "Bibi Blocksberg" bis zu den "Sams"-Streichen. Und nun gehts endlich - wie bei den Grossen ("Das Wunder von Bern") - zum Fussballplatz.

Bei den sechs- bis zehnjährigen Knirpsen um Leader Leon (Jimi Blue Ochsenknecht) dreht sich alles um das Leder, das man am liebsten der Feindes-Elf in die Masche dreschen möchte. Die (gute) Rasselbande fordert also die (böse) Balltretertruppe "Die unbesiegbaren Sieger" heraus. Der Dicke Michi (Florian Heppert) und seine 13-jährigen Kumpels haben nämlich den Teufelstopf besetzt, den Bolzplatz der "Wilden Kerle". Zehn Tage bleibt den Minimannen um Leon bis zur Schlacht gegen die Michi-Gang. Ein Fussballmatch wird entscheiden, wer Herr über den Teufelstopf ist.

Schleunigst muss ein Trainer her: Kioskbetreiber Willi (Rufus Beck) wird engagiert. Doch Leon, der eigensinnige Dribbler, sein Bruder Marlon (Wilson Gonzales Ochsenknecht), Fabi (Constantin Gastmann) - der schnellste Rechtsaussen der Welt - Abwehrstratege Juli (Jonathan Beck), Raban (Raban Bieling) - kleiner Mann mit grosser Klappe - und die anderen haben nicht nur mit Kondition und Eltern, sondern auch mit Zwistigkeiten untereinander zu kämpfen. Erst recht, als die coole Vanessa (Sarah Kim Gries) auftaucht und mitschutten möchte.

Als Fussballcoach einer Jugendelf in Grünwald bei München weiss Joachim Masannek, wovon er in seinen bisher acht "Kerle"-Bücher schrieb. Einige Abenteuer der Kickerbande hat er jetzt in Prag unter Mitwirkung von 17 Kindern zwischen acht und dreizehn verfilmt. Die Taktik geht auf, das Tempo ist gut, das Spiel gelungen. Das Team um Uwe Ochsenknecht als granteliger Vater, Rufus Beck als Trainer, der eine Fussballerkarriere vorflunkert, und Conny Froeboess als Vanessas Grossmutter ist in Bestform.

Das kann man auch von den Kids sagen: Quietschfidel, auch mal ausgepowert, putzmunter und auch mal zweifelnd - die Klein-Kicker treten famos auf und finden über den Teamgeist zur eigenen Stärke, stets das kesse Motto "Alles ist gut, solange du wild bist!" auf den Lippen. Da flitzt der Ball, da hüpft das Fussballerherz, da schmettern die Bananafishbones ihre Songs ("Mädchen sind zickig") und eine Menge Spass kommt auf - auch für Erwachsene!

03.11.2020

4

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