8 Mile Deutschland, USA 2002 – 110min.

Filmkritik

Rocky, rappend

Filmkritik: Andrea Bleuler

Als liebevoller grosser Bruder, Mutter erziehender Sohn und loyaler Freund gibt sich der garstige Eminem in seinem halbautobiographischen Leinwanddebüt. Doch taugt er etwas auf der Leinwand? Allerdings. "8 Mile" ist weit mehr als ein Film für Fans.

Sogar im diesjährigen Weihnachts-TV-Programm war Motz-Lümmel Eminem dauernd auf dem Bildschirm zu sehen. Spätestens mit seiner Parodie auf die globale Angst vor Osama Bin Laden hat er die Musik-TV empfangende Welt erobert. Und dennoch tritt der Superstar in seinem ersten Film von der ersten Minute an als absoluter Verlierer auf:

Bleich, wütend und allein ist Eminems Filmfigur Jimmy "Rabbit" Smith: Die Ex-Freundin hat ihm eine Schwangerschaft vorgelogen, mit seiner Mutter (eine völlig deplatzierte Kim Basinger), die ihr Leben nicht auf die Reihe kriegt, und seiner kleinen Schwester lebt er in einem versifften Wohnwagen. Und eben haben bei einer wichtigen Rap-Battle im Shelter (dort, wo auch Eminem im richtigen Leben seine ersten Auftritte hatte) seine Nerven versagt, und er hat vor versammelter, vorwiegend schwarzer Menge, kein Wort herausbekommen.

Für den Stossstangen-Presser in der Detroiter Autoindustrie ist ein Karriere im Musikbusiness vorerst nur ein Tagtraum. Doch Rabbit hat einen besonderen Rap-Style - davon sind seine Kumpels überzeugt, allen voran Future (Mekhi Phifer), der die Battles organisiert, und Alex (Brittany Murphy), ein Model in spe, die zwar ebenfalls nicht unfehlbar ist, aber zu ihm hält.

Man sollte nicht hinterfragen, weshalb die Geschichte rund um Eminems Filmfigur massenhaft Erklärungen und Rechtfertigungen für eine Bad-Boy-Attitude abgibt und à tout prix einen verletzlichen und nachdenklichen Menschen enthüllen will. Die massgeschneiderte Rolle "spielt" er jedenfalls mit Bravour: Der Rapper strahlt eine unglaubliche Leinwandpräsenz aus und schmiert seine Auftritte keineswegs durch übertriebene Gestik oder Mimik.

Am allerbesten ist Eminem aber dann, wenn er das tut, was ihn bekannt gemacht hat: Wer seine Wortkünste bis anhin etwas belächelt hat, wird sich bekehren lassen müssen. Für alle, die nicht englischer Muttersprache sind, sind die untertitelten Rap-Battles sowieso ein seltener Genuss.

Regisseur Curtis Hanson ("L.A. Confidental") hat für ein sehr breites Publikum eine packende Aufsteiger-Geschichte realisiert. Die Klasse seines Produkts lässt sich daran erkennen, dass er nur vom Aufstieg des Verlierers zum erfolgreich Kämpfenden erzählt und auf die grosse Erfolgssause verzichtet. Ob Marshall Mathers (so Eminems bürgerlicher Name) ein guter Schauspieler ist, lässt sich auf Grund dieser Rolle allerdings noch nicht sagen.

01.06.2021

4

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Kommentare

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mamama

vor 17 Jahren

nicht so wie die realität ist der film, das ist eben das gute, finde ich. gute, intensive, und am schluss sehr rührende story. Den Tränen nahe. Ich finde Eminem einen hübschen jungen rapper. I love you. Du hast auch eine super, schauspielerische leistung vollbracht. So traurig, wie es der film darstellt. super, das du das so gut umsetzen kannst. Von deinem supererfolg in das traurige in diesem film. liebe grüsseMehr anzeigen


chraebeli

vor 17 Jahren

diser film ist der beste ich liebe dich eminem i love you ich möchte dich mal treffen das wär mein grösster wunsch


Gelöschter Nutzer

vor 18 Jahren

OK Eminem ist ein super rapper aber nur ein mässiger Schauspieler. Und die Story ist so etwas von langweilig. Über den Schluss kann ich nicht mitdiskutieren weil ich in der hälfte des Films abgeschalten habe.

Die einzige die den Film etwas unterhaltung gibt ist Brittany Murphy

PS bewertet bitte den Film und nicht Eminem

GrussMehr anzeigen


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