K-Pax Deutschland, USA 2001 – 119min.

Filmkritik

Spacey Spaceman irre glücklich

Filmkritik: Andrea Bleuler

Oscargewinner Kevin Spacey (American Beauty) ist erneut als Sonderling besetzt worden: Die Rolle des Irren, der sich für einen Ausserirdischen hält, steht ihm sehr gut. Doch ist sein Name längst keine Garantie mehr für eine Auflösung ohne Weichspüler.

Prot (Kevin Spacey) - so nennt sich der neue Patient von Psychiater Mark Powell (Jeff Bridges) - will kein Wesen dieser Welt sein. Er kann ultraviolettes Licht sehen, seine Kenntnisse in Astrophysik hauen die grössten Spezialisten um und seine weisen Worte scheinen Weltschmerz heilen zu können. Prots Psychiater ist zusehends von seiner Geschichte überzeugt. Die Mitinsassen in der Klinik haben erst recht keine Zweifel daran, dass er, wie er selbst ankündigt, eines Tages wieder zu seinem Heimatplaneten K-Pax zurückfliegen wird.

Die Ungewissheit, ob Prot nun wirklich ein Wesen aus einer fernen Galaxie ist oder nicht, hält den Zuschauer satte zwei Stunden in Atem. Garniert wird der Identitäts-Thriller mit einigen rührseligen Szenen, mit welchen Dustin Hofman in "Rain Man" oder Jack Nicholson in "Einer flog übers Kuckucksnest" emotional ebenfalls gewaltig gepunktet haben: die unerklärliche Panikattacke des psychisch Kranken oder der Aufstand der Klinik-Patienten (die besser als die "Normalen" wissen, was wahr ist).

Regisseur Ian Softley hat die Adaption von Gene Brewers Roman in eine intensive filmische Atmosphäre verpackt. Kevin Spaceys unfassbare Aura passt absolut perfekt auf seinen Filmcharakter. Und auch Jeff Bridges kann seinem eher tütenfertigen Standard-Filmcharakter - er spielt einen arbeitssüchtigen Vollblut-Psychiater mit Ehe- und Kommunikationsproblemen - doch etwas Lebendigkeit und Natürlichkeit einhauchen.

Softley hat sich entschieden, seine behutsam aufgebaute Stimmung zum Ende des Films erklärenderweise zunichte zu machen - ein überraschender Ausgang für diesen gutaussehenden Film rund um Hollywood-Star Kevin Spacey. Trotz der unromantischen Rückkehr aus der mystischen Welt wird ein positiver Ausgang suggeriert: Von Psycho-Kitsch ist man nicht mehr weit entfernt.

31.05.2021

3

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Kommentare

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Gelöschter Nutzer

vor 11 Jahren

Jedem eine gute Reise wünschen!


Gelöschter Nutzer

vor 11 Jahren

Jeff Bridges bringt einmal mehr Licht in unseren täglichen Alltag. Kevin Spacey, außerirdisch, komisch, kosmisch. Das Treffen mit einem Unbekannten... Am Ende: Ist Bess wirklich zu einem fernen, fremden Planeten gereist? Seht euch nach dem Abspann die Szene an... Oder auf der DVD noch das ‚ Making of... ' Vorsicht Spoiler!Mehr anzeigen


movie world filip

vor 12 Jahren

interessant... originell, gut gespielt... vergesst man nicht so schnell


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