The 6th Day Kanada, USA 2000 – 126min.

Filmkritik

The 6th Day

Filmkritik: Pascal Lüthi

Sie kommen nach Hause und sehen von der Veranda aus, wie ihre Familie und Freunde ihren Geburtstag feiern - und zwar mit Ihnen! Das geht nicht? Und ob! Als nichtsahnender Charter-Pilot wird Adam Gibson (Arnold Schwarzenegger) mit seinem geklonten Pendant konfrontiert. Da aber auch die "Bösen" der Meinung sind, dass ein Schwarzenegger pro Film völlig reicht, trachten sie nach seinem Leben. Doch dieser gibt sich, frei nach dem Motto " you've cloned the wrong man", nicht so leicht geschlagen. Lesen Sie auch unser Interview mit Arnold Schwarzenegger.

In naher Zukunft sagt einem der Kühlschrank, dass die Milch gleich alle sein wird, und per Knopfdruck und Internet-Verbindung kann man schnell ein paar Packungen nachbestellen. Der technische Fortschritt "vereinfacht" allerdings nicht nur das gewöhnliche Leben durch etliche neue Errungenschaften, sondern lässt den Menschen auch mit der Unsterblichkeit liebäugeln. Um eine solche Entwicklung zu verhindern, wurde ein Gesetz gegen das Klonen von Menschen erlassen, das sogenannte "6th Day Law". Am sechsten Tag nämlich schuf Gott den Menschen. Für den grössenwahnsinnigen Wirtschaftsmogul Michael Drucker (Tony Goldwyn, "Ghost") ist dieses Gesetz jedoch nur Makulatur. Mit Hilfe des Wissenschaftlers Griffin Weir (Robert Duvall, "The Apostle") klont er munter drauflos. Durch einen dummen Zufall wird jedoch eines Tages Adam Gibson (Arnold Schwarzenegger) geklont, und das illegale Klon-Projekt droht aufzufliegen, wenn Gibson damit an die Öffentlichkeit geht.

Schwarzenegger liebt es offenbar, den verzweifelten Verfolgten zu mimen. Nach "Total Recall" oder "Running Man" ist er wieder einmal in eine Hetzjagd verstrickt. Das Grundkonzept ist zwar das gleiche: Mit der Angst im Nacken den Verfolgern das Handwerk zu legen. Doch das Resultat ist nicht annähernd mit Schwarzeneggers Meilensteinen zu vergleichen.

Der britische Regisseur Roger Spottiswoode ("Tomorrow Never Dies") will mit seinem neusten Film das Unmögliche erreichen. Er versucht, eine spannende und effektgeladene Verfolgungsstory und die umstrittene Klon-Thematik angereichert mit viel Humor und kritischem Unterton zu vereinen. Während andere sich auf eines dieser Elemente konzentrieren und es überzeugend vertiefen, z.B. Michael Apted (auch britischer Bondregisseur!) mit seinem kritischen Medizin-Thriller "Extreme Measures", dümpelt Spottiswoode hoffnungslos zwischen den einzelnen Genres umher. Anfangs gelingt es ihm, mit Augenzwinkern seine Bedenken gegenüber dem technischen Fortschritt darzustellen. Mit der Zeit gleiten Spottiswoode allerdings die Fäden aus der Hand: Der moralisch-kritische Unterton zur Gentech-Angelegenheit will nicht recht in einen Popcorn-Actionfilm mit Schwarzenegger in der Hauptrolle passen. In Kombination mit komischen Kehrtwendungen zum Schluss der Story wirkt das Ganze eher lächerlich. Aus diesem Grund ist auch der schauspielerisch starke Robert Duvall als Wissenschaftler mit Gewissensbissen fehl am Platz. Obwohl "The 6th Day" für alle Arnie-Fans ein Muss ist, vermag er höchstwahrscheinlich auch deren Ansprüchen nicht zu genügen. Seit dem Flop von "End of Days" muss man sich langsam fragen, ob man Arnold Schwarzenegger überhaupt noch als Actionhelden im Kino sehen will. Vielleicht ist sogar ein Arnie schon einer zu viel.

19.02.2021

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Kommentare

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movie world filip

vor 12 Jahren

eigentlich noch nicht so slechte story aber trotzdem nicht viel besser wie ein b-film


sabata

vor 18 Jahren

Obwohl "Terminator" unerreicht bleibt, zählt dieser Thriller zu den besseren Filmen von Arnold Schwarzenegger. Der Thriller ist extrem spannend und zudem auch noch intelligent! Ich denke, dass alle, welche Schwarzenegger nicht den totalen "Deppen" finden, diesen Film mögen müssten!


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