Roberto Succo Frankreich 2000 – 124min.

Filmkritik

Karriere eines Psychokillers

Filmkritik: Constantin Xenakis

Ein nüchternes Portrait eines jugendlichen Serientäters – basierend auf einer wahren Geschichte.

Der wahre Roberto Succo errang eine traurige Berühmtheit nachdem er 1981 im Alter von 19 Jahren seine Eltern umgebracht hatte. Er wurde in eine psychiatrische Anstalt gesteckt, aus der er fünf Jahre später ausbrach und sich darauf nach Frankreich absetzte. Über mehrere Jahre hinweg machte er die Strassen zwischen Savoyen und der Côte d'Azur unsicher. Er beging verschiedenste Untaten, von Einbrüchen, vorsätzlicher Körperverletzung bis zu Mord und Vergewaltigung. Die französische Polizei tappte lange im Dunkeln, da Succo seine Delikte ungeplant und instinktiv beging. 1988 wurde er in Toulon verhaftet, nachdem er aus kürzester Distanz einen Polizisten erschossen hatte. Bevor er diese letzte Tat beging, lernte Succo eine Mittelschülerin namens Léa kennen, mit der er eine kurze Liebesgeschichte erlebte.

Die Liebesgeschichte steht im Zentrum des Films, in dem der junge französische Regisseur Cédric Kahn ("L’ennui") versucht, sich der gestörten Persönlichkeit von Roberto Succo anzunähern. Der Film ist sehr nüchtern und vermeidet es, die Hauptperson als Helden oder als Opfer seiner Umgebung darzustellen. Diese Zurückhaltung ist auch dafür verantwortlich, dass ihm jegliche Sensationsgier abgeht. Es ist erwähnenswert, dass der Film nach einigen Tagen aus den Kinos in Savoyen zurückgezogen wurde, um die Gefühle der Betroffenen zu respektieren. Er wurde später wieder ins Programm aufgenommen, doch wird auf Werbung und Filmplakate in der Öffentlichkeit verzichtet.

07.08.2001

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