Scream 3 USA 1999 – 116min.

Filmkritik

Blut und Schrecken

Flavia Giorgetta
Filmkritik: Flavia Giorgetta

Auch wenn Wes Craven behauptet, "Scream" sei von Anfang an als Trilogie geplant gewesen, scheint die Vereinigung aller Teile zu einem Ganzen vor allem im dritten Teil plausibel. Kevin Williamson verfasste das Drehbuch zum ersten und zweiten Teil, nun zeichnet Ehren Kruger verantwortlich für die oft sehr witzigen Dialoge. Wenn man in den ersten zwei Teilen das Konzept einer Trilogie nicht bemerkte, mindert das nicht das Vergnügen, das die folgende neue Regel in Scream 3 einbringt: Die Regeln gelten nicht mehr!

Die Story ist bekannt: Ein maskierter Mörder geht um. Er kennt sich in seinem Genre aus. Doch im letzten Teil der Scream-Trilogie verkündet Randy Meeks, der Experte aus dem ersten Teil, auf einem Videoband den Mitspielern, dass die früher gültigen Regeln null und nichtig geworden sind. Unheimlich bloss, dass er längst tot ist, obwohl er sich doch von allen am besten auskannte...

Sidney Prescott (Neve Campbell) hat sich aufs Land zurückgezogen und erholt sich von ihren Schrecken, indem sie anderen bedrohten oder depressiven Frauen auf einer Telefon-Hotline hilft. Gleichzeitig wird in Hollywood "Stab 3" gedreht. Am Drehort hat sich der nicht mehr ganz so naive Polizist Riley (David Arquette) als Berater verdingt und angelt nebenbei tatsächlich ein Sternchen. Diese verkörpert bezeichnenderweise Rileys Ex-Flamme Gale im Film. Erwartungsgemäss dauert es nicht lange bis zum ersten Mord auf dem Set. Nun wittert die wahre Gale (Courtney Cox Arquette, die dank Scream mit David Arquette verheiratet ist) Blutgeruch und taucht mit einer Filmcrew auf. Gale wirkt in ihrer Skrupellosigkeit wie eine Kopie von Suzanne Stone in Gus van Sants "To Die For", allerdings steht sie auf der richtigen Seite des Gesetzes und weiss mit ihrer Intelligenz Leben zu retten. Zeit für den Auftritt der übermenschlich mutigen Sidney Prescott. Diese lässt sich als Köder benutzen, um den Mörder zu entlarven. Der Bösewicht will sie als Krönung seines Unwesens töten, denn ihre Familiengeschichte, der Mord an ihrer Mutter, liegt allen Morden zugrunde, dies zumindest lässt uns Scream 3 am Schluss glauben.

Was Scream 3 von einem normalen Horrorfilm unterscheidet, ist nicht bloss sein Humor und sein Spiel mit Zitaten aus dem Genre, sondern auch die zusätzliche Ebene, die er schafft, indem ein "Film im Film" gedreht wird. Bereits Scream 2 begann im Kino, wo die Woodsboro-Morde zum Kult verkamen, das Publikum sich dementsprechend maskierte und somit dem Mörder ein Comeback erlaubte. Im dritten Teil wird das Filmset zum zentralen Schauplatz. Der Mörder lässt sogar durchs Telefon das Skript ändern und diktiert somit auch den Film im Film. Geschickt pendelt Scream 3 zwischen den verschiedenen Ebenen und lässt gekonnt Möglichkeiten offen, beide Sichtweisen zu kombinieren: Scream als spannenden und witzigen Horrorfilm sowie als Film über Horrorfilme.

17.02.2021

4

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Kommentare

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xMysticGaMe

vor 11 Jahren

Nicht so gut wie Teil 1!


riz

vor 23 Jahren

Es wurde gesagt, das der dritte Teil der beste sein soll, aber der Meinung bin ich nicht. Ich finde den dritten Teil den schlechtesten von den drei Teilen.


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