Pitch Black - Planet der Finsternis Australien, USA 2000 – 109min.

Filmkritik

Lichtscheue Aliens

Filmkritik: Marc Mair-Noack

Zu viel Sonnenbestrahlung ist ungesund. Das wissen auch die schlecht gelaunten und äusserst bissigen Monster auf einem einsamen Wüstenplaneten. Während sie in ihren dunklen Höhlen liegen, landet über ihnen die Crew eines havarierten Raumschiffs im heissen Sand. Pech für die Neuankömmlinge, dass ausgerechnet nun eine Sonnenfinsternis stattfindet und die irgendwo zwischen "Alien" und "Jurassic Park" anzusiedelnden Ungetüme ziemlich hungrig sind. Pech für die Zuschauer von "Pitch Black", dass die Story weder originell noch wenigstens intelligent abgekupfert ist.

Es sieht nicht gut aus für die Besatzung eines Raumfrachters, als eine technische Panne das Schiff zur Notlandung auf einem zufällig in der Nähe gelegenen Planeten zwingt. Die Landung gelingt der Pilotin Fry (Radha Mitchell) zwar glücklicherweise, doch erweist sich der ausgesuchte Himmelskörper schon bald als schlechte Wahl. Nicht weniger als drei Sonnen brennen auf die dürre Wüstenstätte. An Abkühlung ist nicht zu denken, denn es herrscht permanent Mittagszeit. Als sei dies nicht schon genug Grund zur Sorge, läuft ausserdem der mitgeführte strafgefangene Killer Riddick (Vin Diesel) inzwischen frei durch die Gegend und scheint alles andere als kooperative Gedanken zu hegen. Auf der Suche nach Wasser entdeckt Fry in einer Höhle einige seltsame und äusserst bissige Kreaturen, was zunächst niemanden gross beeindruckt. Lichtscheue Monster stellen auf einem nachtlosen Planeten keine echte Gefahr dar. Doch die Sterne stehen schlecht für die Truppe: Wie es der Zufall will, kommt es just in diesem Moment zu einer dreifachen Sonnenfinsternis. Und kaum ist es zappenduster, schwärmen auch schon die urzeitlichen Ungetüme aus, um sich wieder mal richtig den Bauch vollzuschlagen.

Eigentlich hätte "Pitch Black" alle Zutaten für einen wirklich spannenden, klassischen Sciencefiction: Riesige, minutenlang über die Leinwand ziehende Raumschiffe, geheimnisvolle Planeten, gefährliche Monster, hübsche Heldinnen, böse Schurken und letztendlich eine deutlich gekennzeichnete Botschaft. Doch genau diese Zutaten sind auch das Problem des Films. Er enthält nichts, was man nicht schon längst woanders und meist auch besser gesehen hat. Mag man noch mit einem Schulterzucken hinnehmen, dass bereits die Ausgangslage des Plots an "Alien" erinnert. Doch wenn dann auch noch die Monster wie frisch aus H. R. Gigers Gruselatelier geschlüpft daherkommen - angereichert mit etwas "Jurassic Park" - kann man es sich kaum verkneifen, wieder einmal über die Ideenlosigkeit gewisser Hollywoodstreifen im Allgemeinen und von "Pitch Black" im Besonderen zu lamentieren.

Regisseur David Twohy hat mit seiner Regiearbeit an "The Arrival" oder dem Drehbuch zu "The Fugitive" eigentlich längst seine Fähigkeit, packende Storys zu gestalten, bewiesen, und auch "Pitch Black" ist - wenn man die Klischees und den kaum ernst zu nehmenden Handlungsverlauf ignoriert - ein durchaus spannender Sciencefiction. Wer also sein Hirn für einmal zu Hause lassen und sich einen echten Popcorn-Movie im Stil von "Independence Day" zu Gemüte führen will, kann an "Pitch Black" durchaus seinen Spass haben.

31.05.2021

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Kommentare

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Mikelking

vor 9 Jahren

Wie kann man so was verfilmen? Die Geschichte ist nichts spezielles-da schreibe ich locker zwanzig bessere Drehbücher innerhalb einer Stunde... ok ich will nicht übertreiben... aber zehn bestimmt!


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