Big Daddy USA 1999 – 91min.

Filmkritik

Vater werden ist nicht schwer ...

Thomas Hunziker
Filmkritik: Thomas Hunziker

Adam Sandler richtet wieder einmal Unheil an, diesmal nicht als Hochzeitssänger oder Footballer, sondern als Müssiggänger und Ersatzpapa. Als ein kleiner Junge auf seiner Türmatte steht, überstürzen sich die Ereignisse. Nach "The Waterboy" feierte Adam Sandler auch mit "Big Daddy" einen durchschlagenden Erfolg in den USA und kann sich nun unter die wertvollsten Schauspielern Hollywoods zählen.

Sonny (Adam Sandler) weiss, wie man das Leben geniesst. Nachdem ihm vor ein paar Jahren ein Taxi über den Fuss gefahren war, hatte ihm Gericht eine grosszügige Rente zugesprochen. Damit finanziert er sich ein sorgloses Dasein. Aus dem geräumigen New Yorker Apartment begibt er sich nur selten. Kein Wunder ist sein bester Freund der Lieferjunge (Rob Schneider). Sonnys Freundin hat allerdings genug von seiner Gesellschaft. Da kommt der fünfjährige Julian (Cole Sprouse), der eines Tages vor seiner Türe steht, gerade recht. Der Junge ist ein "Unfall" von Sonnys Wohnpartner (Jon Stewart), der für kurze Zeit geschäftlich in China unterwegs ist. Für Sonny bietet sich die ideale Gelegenheit, der abtrünnigen Freundin sein Verantwortungsbewusstsein zu demonstrieren. Doch das Experiment schlägt fehl. Seine Freundin hat bereits einen erfahrenen Nachfolger gefunden, und der Winzling bereitet dem jungen "Vater" zahlreiche Probleme. Dennoch erwachen in Sonny allmählich fürsorgliche Gefühle. Als ihm die Behörden den Jungen wegnehmen wollen, kämpft Sonny die Entscheidung vor Gericht mit allen Mitteln an.

Billige Filme, die möglichst viel Geld einspielen - der Traum aller Produzenten in Hollywood. Adam Sandlers Filme fallen genau in diese Kategorie. Dass sie alle das gleiche Strickmuster aufweisen, ist ihrem Erfolg sogar zuträglich, denn das Publikum weiss gerne, was es für die teure Eintrittskarte erhält. Sandler ist ein Garant für respektlosen Humor. Dabei unterscheiden sich die Handlungen der verschiedenen Filme immer noch genug, und die Wahl der Nebendarsteller sorgt für reichlich Abwechslung: Steve Buscemi (zur Zeit H&M-Model) als Obdachloser, Rob Schneider als Lieferjunge, sowie Jon Stewart (The Faculty) als Wohnpartner. Joey Lauren Adams (Chasing Amy) spielt die bezaubernd naive Liebesbekanntschaft mit der leicht irritierenden Stimme.

Mit "Big Daddy" versucht Sandler nun aber auch die Handlung ein wenig stärker zu gewichten. Was es mit dem Titel auf sich hat, wird erst gegen Ende des Films aufgedeckt. Sonnys Freunde sind alle von einem schweren Vaterkomplex gezeichnet. So wird vor dem grossen Finale im "Hooters" noch einmal kräftig auf die Tränendrüsen gedrückt. Sonny wird endlich bewusst, weshalb ihm das Erwachsenwerden über die Jahre so schwer gefallen ist und bei wem er sich bedanken muss, dass aus ihm dennoch ein anständiger Kerl geworden ist. Hatte sich Sandler in den bisherigen Filmen noch gegen jegliche Autorität gestemmt, entpuppt sich "Big Daddy" nun als eine Liebeserklärung an alle ach so liebevollen Väter. Ausserdem waren seine bisherigen Hauptfiguren ausschliesslich auf Wunscherfüllung ausgerichtet. Sonny hingegen erkennt, dass sich Uneigennützigkeit unter Umständen auszahlt. Zwar findet auch er am Ende sein Glück, aber nicht ohne einige Anstrengungen und Zugeständnisse und nicht ohne fremde Hilfe.

19.02.2021

3

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Kommentare

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Patrick

vor 3 Jahren

Liebenswerte Komödie (mit viel Jöö Effekt Element),die aber durch die etwas zu vielen Färkel Humor Szenen den Reiz verliert .Aber im grossen und ganzen macht Big Daddy Spass :da es liebenswert gespielt wird.Dafür gibts von Mir 3.1/2 Sterne von 5.

Zuletzt geändert vor 3 Jahren


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