Urga Frankreich, Sowjetunion 1991 – 118min.

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8martin

vor 6 Jahren Spoiler

Das ist ein recht lyrischer Film von Nikita Michalkows. Er beeindruckt besonders durch die endlose Weite der baumlosen Landschaft der Mongolei. Hier lebt der Hirte Gombo (Bayertu) mit Frau Pagma (Badema), den drei Kindern und der Großmutter in einer Jurte. Fast dokumentarisch kommt der Film daher, wenn der Leben in der Einsamkeit der Steppe gezeigt wird. Auch das titelgebende Gerät wird erklärt: eine lange Stange mit einer Schlaufe am Ende. Sie ist vielseitig verwendbar. Alles, was sich bewegt, kann man damit einfangen: Pferde, Kühe und auch Frauen. Das versucht Gombo gleich zu Anfang und Pagma holt sich bei diesem stürmischen Vorspiel eine blutige Nase. Sie fürchtet ein viertes Kind zu bekommen, was offiziell verboten ist.
In diese heile Welt bricht die moderne Zeit ein in Form eines russischen LKW-Fahrers. Sergej (Wladimir Gostjuchin) hat eine Panne.
So begegnen sich Welten. Zu Ehren des Gastes schächtet Gombo ein Schaf, Sergej kann es nicht mitansehen. Die entstandene Männerfreundschaft bekräftigen die beiden durch einen Trip in die Stadt. Hier werden die Unterschiede noch deutlicher: Disco, Karussell, kandierte Früchte und Verhütungsmittel – nach Beratung durch den Lama. Bevor die Familie wieder vereint vor dem Fernseher hockt, wobei die Urga die TV Antenne trägt, verliert Gombo den Boden unter den Füßen und erlebt ‘Dschingis Khan‘ und seine Reitertruppen, Pagma ist an seiner Seite. Der Traum, der von der Realität etwas ablenkt, flüchtet sich in die große Vergangenheit der Mongolei, ohne den Gegensatz von Historie und moderner Technik, von Jurte, Urga und einem LKW völlig zu verdecken. Spaßige Figuren wie ein Onkel tauchen unerwartet auf und verschwinden wieder wie der Steppenwind.
Das vierte Kind, das sie Dschingis Khan nannten, erzählt, was man mit der Urga noch macht. Da man in der Jurte nicht ungestört sein kann, flüchten die Verliebten hinaus in die Steppe. Damit sie nicht gestört werden, stecken sie die über 2 Meter lange Urga in den Boden, um unliebsame Zuschauer fernzugehalten. Oscarnominiert.Mehr anzeigen


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