Interview

Colin Firth:«Ich hätte nie gedacht, dass dieser Film so lustig wird.»

Interview: Portmann Media

Colin Firth über das britische Publikum und sein Interesse für Tango.

Colin Firth:«Ich hätte nie gedacht, dass dieser Film so lustig wird.»

Q:Es ist schön dich hier in London zu sehen Colin. Ihr habt den Film «Easy Virtue» gestern erstmals dem britischen Publikum gezeigt. Warst Du etwas nervös?A:Ich bin mir nicht sicher wie viele Briten wirklich im Publikum sassen, aber es lief alles gut ab. London hat nicht unbedingt das lauteste Publikum. Aber man spürte die Wellen der Freude. Es hat ihnen gefallen. Ich finde den Film wundervoll. Eigentlich bin im vom Endresultat auch etwas überrascht. Ich habe zwar nie daran gezweifelt, dass der Film nicht gut werden würde, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass er so lustig wird.Q:Regisseur Stephan Elliott hat von euch viel Unerwartetes verlangt, wie zum Beispiel das Tanzen. Es muss Spass machen mit so einem engagierten Regisseur zusammen zu arbeiten.A:Ja klar. Er hat zudem auch von uns erwartet, dass wir viel selber dazu beitragen. Er begrüsste es, wenn wir uns einbrachten. Es war kein chaotischer Prozess. Es hat sich zwar alles sehr chaotisch angefühlt, denn wir hatten nur wenig Zeit um zu drehen und wussten nicht, ob alle zur selben Zeit verfügbar sind. Er wollte es gerade richtig machen, damit wir uns alle wohl fühlten und damit der Film so schnell wie möglich für das Publikum bereit ist. Das Projekt war eigentlich sehr sorgfältig und strukturiert geplant. Wir haben alle verstanden, was er mit den Tanzszenen und den verschiedenen Beziehungen der Figuren aussagen wollte. Q:Stephan meinte du seist von Natur aus überhaupt kein Tänzer. Stimmt das?A:Ja, tanzen interessiert mich überhaupt nicht.Q:Und hat sich das geändert?Ich mag Tango. Ich habe das lange nicht realisiert, aber ich mag diesen Tanz. Ich liebe es diese Musik zu hören und den Tänzern zu zuschauen. Ich den 1980er Jahren war ich für drei Monate in Argentinien. Und ich war total fasziniert davon. Tango strahlt Melancholie, Sexualität und Konfrontation aus. Es ist ein sehr aufregender und schwieriger Tanz. Für den Film mussten sie daher für diese Szenen ein Double nehmen. Das war schade, denn ich mochte den Tanz sehr. Ich hatte auch nur zwei oder drei Proben. Aber es ist definitiv eine Inspiration den Tango zu tanzen. Man kann sich vollkommen hingeben.Q:Dieser Film ist darauf gestützt, dass die Zusammenarbeit der Schauspieler stimmt. Wann hast du realisiert, dass es funktioniert, dass jeder die richtige Art gefunden hat um die Figuren darzustellen?A:Ich habe es nie realisiert, bis ich den Film gesehen habe. Wir haben uns alle sehr gemocht und glaubten an das Material. Stephan war fantastisch. Er hat uns alle auf dieselbe Seite gebracht und wir wussten anschliessend was unser Ziel war. Er lebte für dieses Projekt, liebte die Idee und was dahinter steckte. Er war anfangs skeptisch, sowie ich auch. Er wusste nicht, ob diese wundervolle museumsträchtige Geschichte interessant genug für uns wäre. Aber er blühte dabei richtig auf und hat das auf uns übertragen. Nichtsdestotrotz dachte ich der Film würde viel dunkler und trauriger werden. Schon auch witzig aber trotzdem melancholisch. Ich realisierte nicht, dass der Film so kraftvoll, energiegeladen und spassig werden würde.

22. April 2009

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