Interview

Emma Stone: «Habe ich vielleicht Angst?»

Stefan Gubser
Interview: Stefan Gubser

Mit 16 brach sie die Highschool ab, seither geht sie öfters beruflich zur Schule: Emma Stone über schlechte Zensuren, doofe Fragen und dumme Vergleiche.

Emma Stone: «Habe ich vielleicht Angst?»

Nach geschätzen hundert Interviews – allein heute: Geht's noch?

(lacht) Ich beginne gerade zu halluzinieren. Sie sehen aus wie ein Löwe.

Dann brüllen Sie mir bitte die Fragen ins Ohr, die Sie nicht mehr hören können.

Worum geht's im Film? Können Sie etwas über Ihre Figur erzählen? Spannend, nicht?

Sie spielen die Highschool-Freundin von Spider-Man. Wie «amazing» war's denn, schon wieder die Schulbank drücken zu müssen?

(lacht) Ich bin ja echt ständig in der Schule – in Superbad, Easy A und jetzt auch in Spider-Man. Was ich gelernt habe: Die Typen wollen immer Alkohol, Mädels sind Schlampen, und dein Freund sollte ein Superheld sein.

Gwen Stacy war also nicht die Rolle, von der Sie schon als kleines Mädchen geträumt haben.

Es hat schon ein bisschen gedauert, bis ich ja sagte. Nach dem Vorsprechen kam ich zum Schluss: Ich will nicht mit Andrew Garfield arbeiten, obwohl er ein fantastischer Schauspieler ist. Und ich will nicht Gwen Stacy spielen, deren Geschichte mich aber total fasziniert. Habe ich vielleicht Angst? Das wäre kein guter Grund, so eine Rolle auszuschlagen. Wobei ich erst jetzt eine echte Vorstellung von der Grösse des Phänomens Spider-Man habe. Das ist schon unglaublich. Aber auch einschüchternd.

Ich habe gelesen, Sie hätten Angst davor, man würde Ihre Gwen Stacy nicht mögen. Sie googeln sich doch nicht etwa?

Doch, leider (lacht). Meistens, wenn ich nicht nachdenke. Oder wenn ich das Gefühl habe, ich müsste einen Grund dafür finden, dass ich mich zu Recht unsicher fühle. Und manchmal möchte man einfach wissen, wie die Leute über einen denken. Kommt ja vor, dass dich plötzlich die ganze Welt hasst. Da muss man schon wissen warum.

Aber warum die Angst? Man kann's doch nicht allen recht machen wollen?

Weil ich den Leuten die Gwen Stacy geben will, die sie aus dem Comic kennen. Ich meine, es gibt Spiderman-Fans, die haben 15 Jahre auf diesen Film gewartet! Die will man nicht enttäuschen. Auch ich möchte meine Lieblingsbücher im Kino einigermassen okay umgesetzt sehen. Ich habe den Fans gegenüber also eine gewisse Verantwortung. Die sollen die beste Gwen Stacy kriegen, die in mir drin steckt.

Will Gluck hat behauptet, Sie seien die nächste Julia Roberts.

Er ist so doof (lacht). Julia Roberts ist ja noch da, und Julia Roberts ist Julia Roberts. Ich weiss nicht, was ich mit diesem Vergleich anfangen soll.

Können Sie schon lange etwas mit Spider-Man anfangen?

Spider-Man war für immer etwas für kleine Jungs, mein Bruder hat sich an Halloween mal als Spider-Man verkleidet. Ich habe mir die Trilogie von Sam Raimi angeschaut, die fand ich damals super. Die Anfänge von Spider-Man, die Comics und all das haben mich erst interessiert, als klar war, ich spiele Gwen Stacy.

Sieht so aus, als wäre dieser Spider-Man der erste Teil einer Trilogie, im Comic sterben Sie früh. Wird man Sie im zweiten Teil wiedersehen?

Ich weiss es noch nicht.

1 juillet 2012

Autres interviews

Les Rencontres de Cineman: Pierre Richard pour sa nouvelle comédie “Un profil pour deux”

Les Rencontres de Cineman: Charlie Hunnam, Sienna Miller et James Gray nous parlent de «The Lost City of Z»

Entretien avec Gérard Jugnot (Vidéo)