Article5. August 2020

Unglaublich aber wahr: Die 13 besten True-Crime-Dokus auf Netflix

Unglaublich aber wahr: Die 13 besten True-Crime-Dokus auf Netflix
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Netflix liefert in unglaublicher Geschwindigkeit Nachschub an neuen Produktionen, weshalb es im Serien- und Film-Dschungel immer schwieriger wird, durchzublicken. Bei den nachfolgenden 13 True-Crime-Titeln lohnt sich ein zweiter Blick auf alle Fälle.

1. Gerichtsverfahren in den Medien

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Das Wechselspiel zwischen der Justiz und den Medien.

Die Gerichtsverfahren werden vor dem Hintergrund der modernen US-Medienlandschaft immer mehr zu einer Form der Unterhaltung: Durch die Übertragung im Fernsehen erlangten eine kreative Darlegung und ein publikumswirksames Auftreten eine neue Bedeutung. Die öffentliche Meinung über Schuld oder Unschuld wird von der Presse vor, während und nach dem Prozess verstärkt beeinflusst.

Die Dokumentation «Gerichtsverfahren in den Medien» greift Fälle aus den unterschiedlichsten Rechtsbereichen auf und zeigt unter anderem Einblicke in den Mordprozess gegen die «Jenny Jones Show» (Warner Bros), deren Moderatorin die Tat eines Mörders provoziert haben soll oder aber den Fall um den Mord an Amadou Diallo, einem unbewaffneten afroafrikanischen Einwanderer, der in New York City von vier Polizeibeamten durch 41 Schüsse getötet wurde.

Sehenswert weil: Sich «Gerichtverfahren in den Medien» um ein juristisch-politisches Gefüge dreht und die Frage aufwirft, ob die Medien und insbesondere die Boulevardpresse nicht bereits schon Judikative spielt und so den Ausgang eines Gerichtsverfahrens mitzubestimmen vermag.

6 Episoden à ca. 60 Minuten

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2. Evil Genius: Die wahre Geschichte des grausamsten Banküberfalls in den USA

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Wie ein Pizza-Bote vor den Augen aller ermordet wird.

Am 28. August 2003 betrat der Pizza-Bote Brian Wells eine Bank in Erie, Pennsylvania und legt am Schalter eine Nachricht vor, in der eine viertel Million Dollar gefordert werden. Dies ist die erste Aufgabe, die er innerhalb einer bestimmten Zeit zu bewältigen hat – angetrieben von einer Bombe, die er um den Hals trägt.

Das von der Polizei herbeigeordert Bombenentschärfungskommando verspätet sich durch einen Verkehrsstau. Die Bombe und mit ihr ihr Träger explodieren vor den Augen der Öffenlichkeit. Eine Szene, die sich ins Gedächtnis brennt. Ein Katz- und Mausspiel zwischen den Gesetzesbrechern und dem FBI entfacht, bis schliesslich eine ehemalige Stadtschönheit festgenommen wird.

Sehenswert weil: Evil Genius 15 Jahre nach dem Pizza-Bomber-Überfall beweist, dass Verschwörung und Morde mehr beeinhalten als jemals gedacht.

4 Episoden à ca. 50 Minuten

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3. Der Fall des Gabriel Fernandez

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Durch den Missbrauchstod eines Achtjährigen werden in Kalifornien die Forderungen nach Gerechtigkeit laut.

Durch die Schwächen des Systems war es nicht möglich, einen acht Jahre alten Jungen zu schützen, obwohl es zahlreiche Warnzeichen und Hinweise für dessen Bedrohung gab: Gabriel Fernandez starb 2013 an den Folgen eines lang andauernden und grausamen Missbrauchs durch seine Mutter und deren Freund. Der aus ähnlichen Verhältnissen stammende Anwalt Jonathan Hatami nimmt sich dem Fall Gabriel Fernandez an und kämpft an vorderster Front für Gerechtigkeit und Verantwortung im County von Los Angeles.

Sehenswert weil: Der preisgekrönte Dokumentarfilmer Brian Knappenberger mit seinen Aufnahmen die Schwächen eines Systems offenlegt und so einen Weckruf an die Gesellschaft startet, vorhandene Strukturen kritisch zu überdenken.

6 Episoden à ca. 55 Minuten

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4. Don’t F**k With Cats: Die Jagd nach einem Internet-Killer

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Ein von Ruhm besessener Mörder bricht eine der wichtigsten Regeln des Internets.

Als ein Video auftaucht, das einen Unbekannten zeigt, der zwei kleine Kätzchen tötet, läuft das Internet Sturm. Eine Gruppe von Hobbydetektiven verbündet sich online, um den Täter aufzuspüren – weltweit wird nach ihm gesucht. Doch das gefährliche Katz- und Mausspiel spornt den Tierquäler an, immer verstörendere Videos zu veröffentlichen. Bis er schliesslich sein letztes Video im Netz teilt, in dem ein Mensch zum Opfer wird.

Sehenswert weil: Die Doku einiges über virtuelles Verhalten und wechselseitige Auswirkungen zu sagen hat: Wie viel Schuld tragen die Hobbydetektive schlussendlich selber an der Eskalation?

3 Episoden à ca. 60 Minuten

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5. The Keepers

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Eine Nonne wird ermordet – doch niemand wird zur Rechenschaft gezogen.

Schwester Cathy Cesnik, eine beliebte Nonne und katholische Highschool-Lehrerin, verschwindet im November 1969 spurlos. Fast zwei Monate später wird ihre Leiche in Baltimore gefunden; die Umstände ihres Todes wurden jedoch bis heute nicht aufgedeckt. Als sich eine ehemalige Schülerin der Schwester in den 1990ern mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs durch den Kaplan der Schule an die Öffentlichkeit wendet, erlangt der Fall erneute Aufmerksamkeit in den Medien. Doch trotz den Aussagen von verschiedensten Opfern und Zeugen ist bis heute niemand zur Rechenschaft gezogen worden.

Sehenswert weil: Die Dokumentation auf der Suche nach der Wahrheit weit über den Tod von Schwester Cathy Cesnik hinausgeht und Themen wie sexuellen Missbrauch durch Geistliche sowie die Handlungen von Regierungen und religiösen Einrichtungen beleuchtet, die diese Verbrechen dem Regisseur Ryan White zufolge im schlimmsten Fall sogar vorsätzlich vertuscht haben sollen.

7 Episoden à ca. 60 Minuten

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6. The Death and Life of Marsha P. Johnson

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Eine Aufarbeitung des ungelösten Todesfalls der selbsternannten Strassen-Königin der schwulen Ghettoszene New Yorks.

Marsha P. Johnson war eine Ikone des Gay Right Movements der 1960er-Jahre und gründete zusammen mit Sylvia Rivera die Trasvestites Action Revolutionaries. Als Johnsons Leiche 1992 im Hudson River aufgefunden wird, tut die Polizei den Tod als Selbstmord ab und unterlässt es, weiter zu ermitteln. Fast 25 Jahre später versucht die amerikanische Aktivistin Victoria Cruz den Fall erneut zu öffnen, um den Tod zu rekapitulieren und herauszufinden, was wirklich geschehen ist.

Sehenswert weil: «The Death and Life of Marsha P. Johnson» dem Zuschauer zwei Hauptfiguren der homosexuellen Befreiung näherbringt und den Aufstand nach der Polizeigewalt in der Stonewall-Bar im Jahr 1969 besser verstehen lässt. Ein faszinierender und tragischer Sprung in die Vergangenheit.

Film à 105 Minuten

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7. The Staircase: Tod auf der Treppe

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Der Krimiautor Michael Peterson muss sich für den Mord an seiner Frau vor Gericht verantworten .

Als am Abend des 9. Dezembers 2001 ein völlig aufgelöster Schriftsteller beim örtlichen Notruf in Durham, North California anrief und berichtetet, dass seine Frau Kathleen auf der Treppe gestürzt und sich schwer verletzt hatte, war noch niemandem klar, dass sich dieser Vorfall in einen 16 Jahre währenden Rechtsstreit verwandeln würde.

Sehenswert weil: Der Dokumentarfilm das Verteidigungsteam während des Prozesses begleitet und den Zuschauer so die fesselnde Geschichte rund um den Krimiautoren Michael Peterson hautnah miterleben lässt.

13 Episoden à ca. 55 Minuten

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8. Making a Murderer

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Ein unschuldig Verurteilter wird zum Hauptverdächtigen eines neuen Verbrechens.

Der zu Unrecht verurteilte Steven kämpft jahrelang für seine Unschuld, bis diese dank entlastenden DNA-Ergebnissen bewiesen werden kann und er aus dem Gefängnis entlassen wird. Von nun an setzt er alles daran, die vermeintliche Korruption der Strafverfolgungsbehörde vor Ort ans Licht zu bringen – bis er unerwartet zum Hauptverdächtigen in einem neuen, schrecklichen Mordfall wird.

Sehenswert weil: «Making a Murderer» ein Thriller aus dem wahren Leben ist. Die Serie gewährt einen Einblick in einen brisanten Fall, in dem der Ruf alles ist und der Schein stets trügt.

10 Episoden à ca. 60 Minuten

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9. Cyntoia Brown: Die Geschichte einer begnadigten Mörderin

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Das vermeintlich besiegelt Schicksal einer 16-jährigen Mörderin erhält einen neuen Anstrich.

2004 wurde die 16-jährige Cyntoia Denise Brown in Nashville, Tennessee verhaftet und wegen Mordes en einem 43-jährigen Mann, der ihre sexuellen Dienste in Anspruch nehmen wollte, nach Erwachsenenstrafrecht zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach fast 10 Jahren rechtlicher Hürden gab der Gouverneur 2019 ihrem Gnadengesuch statt, da sich die Ansichten bezüglich des Strafmasses für Jugendliche über die Jahre verändert hatte und Cyntoia sich als Häftling durch gute Führung auszeichnete.

Sehenswert weil: «Cyntoia Brown: Die Geschichte einer begnadigten Mörderin» komplexe und überholten Strukturen beleuchtet, die von Unverhältnissmässigkeit und Gewalt gegen Frauen geprägt sind.

Film à 97 Minuten

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10. Der Gefangene

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11 Jahre unschuldig im Todestrakt: Die Geschichte von Ron Williamson.

Ins Gefängnis zu kommen, ist nicht weiter schwer. Es dann aber wieder zu verlassen hingegen beinahe unmöglich. Eine unserer grössten Ängste – unschuldig im Gefängnis zu landen – holte Ron Williamson ein: Das einstige Baseball-Wunderkind wird in den 1980er-Jahren für einen Mord verurteilt, den er nicht begangen hat, und verbringt von da an elf Jahre im Todestrakt.

Sehenswert weil: Die Dokumentarreihe «Der Gefangene» auf John Grishams gleichnamigen Roman beruht und die wahre Geschichte um eine falsche Verurteilung ins Bewusstsein rückt.

6 Episoden à ca. 45 Minuten

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11. Der Mörder in Aaron Hernandez

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Die Vergangenheit holt den Sportler, der scheinbar alles im Leben erreicht hatte, wieder ein.

Aaron Hernandez arbeitete sich als talentierter junger Football-Spieler sehr schnell nach oben und war bereits mit 20 Jahren Mitglied in der National Foorball League. Nachdem er 2013 einen über fünf Jahre andauernden 40 Millionen-Dollar-Vertrag mit den New England Patriots in der Tasche hatte, wurde sein Name plötzlich mit grauenhaften Morden in Verbindung gebracht. Was folgte war die bisher unbekannte Geschichten einer gewalttätigen Jugend voller Missbrauch.

Sehenswert weil: Die dreiteilige Dokumentation exklusive Ausschnitte aus der Gerichtsverhandlung des ehemaligen Sportlers zeigt – inklusive der einzelnen Faktoren die zur Verhandlung, Verurteilung und schliesslich zum Tod von Hernandez führten.

3 Episoden à ca. 67 Minuten

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12. Tiger King – Grosskatzen und ihre Raubtiere

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Eine Dokumentation, in der die Grosskatzen weniger gefährlich als deren Besitzer sind.

Die Miniserie führt den Zuschauer in die Welt von Raubtier-Fanatikern: Joseph Maldonado alias Joe Exotic betreibt einen privaten Wildtier-Zoo in Oklahoma, in dem zeitweise bis zu 100 Tiger leben. Nebst seinem fragwürdigen Geschäft mit Tigerbabys steht seine Rivalin, die angebliche Tierschützerin Carol Baskin im Mittelpunkt. Auch sie besitzt einen Zoo und wird zudem beschuldigt, ihren früheren Ehemann den Tigern verfüttert zu haben.

Sehenswert weil: Die siebenteilige Dokumentation mit Zusatzfolge eine unfassbare Geschichte von privaten Wildtier-Zoos in den USA erzählt, die absurder nicht sein könnte.

8 Episoden à ca. 45 Minuten

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13. Innocence Project – Gerechtigkeit für Justitia

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Enthüllung von Justizirrtümern, die den Angeklagten die Chance auf Gerechtigkeit nahmen.

«Innocence Project – Gerechtigkeit für Justitia» zeigt die Geschichte hinter acht Justizirrtümern. Die Serie ist in drei bewegende Blöcke unterteilt, in denen Beweise, Zeugen und die Staatsanwaltschaft thematisiert werden.. Die Dokumentation offenbart eklatante Mängel des US-amerikanischen Strafrechtssystems und zeigt zur selben Zeit, wie das Leben der Opfer und deren Angehörigen zerstört wird.

Sehenswert weil: Netflix zahlreiche haarsträubende Fälle aufzeigt, die durch eine nicht ordentlich gemachte Arbeit von beteiligten Staatspersonen, Unschuldige hinter Gitter brachten.

9 Episoden à 51-85 Minuten

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