Critique21. August 2020

«The Sleepover» auf Netflix: Eltern auf Abwegen

«The Sleepover» auf Netflix: Eltern auf Abwegen
© Netflix

Mit «The Sleepover» hat Netflix eine neue Komödie im Programm, die zwar streng nach dem Baukastenprinzip gestaltet ist und entsprechend keine Neuerungen oder Überraschungen parat hält, aber zumindest für solide Unterhaltung reicht.

Filmkritik von Peter Osteried

Für Clancy ist ihre Mutter die Spiesserin schlechthin. Nicht mal auf eine Party darf sie gehen, geschweige denn ein Handy besitzen. Eines Nachts ändert sich jedoch alles, denn Clancys Mutter wird mitsamt ihrem Manne entführt. Sie ist eine Meisterdiebin, die vor vielen Jahren ins Zeugenschutzprogramm gegangen ist, nun jedoch von ihren ehemaligen Kollegen aufgespürt wurde. Während ihre Mutter nun gezwungen ist, an einem grossen Ding mitzumachen, suchen die Kinder nach ihren Eltern. Eine Nacht der Abenteuer beginnt.

Die zwei parallel ablaufenden Geschichten sorgen zumindest für reichlich Abwechslung.– Cineman-Kritiker Peter Osteried

© Netflix

Wenn an «The Sleepover» etwas ungewöhnlich ist, dann noch am ehesten der Umstand, dass zwei Geschichten parallel erzählt werden – die der Eltern, die sich in einem Verbrechen bewähren müssen, und die der Kinder, die nach ihnen suchen. Gemeinhin würde man sich mehrheitlich auf eine der beiden Geschichten konzentrieren, hier existieren sie jedoch gleichberechtigt. Das sorgt zumindest für reichlich Abwechslung, die dafür sorgt, dass keine Langeweile aufkommt.

Die Kinderdarsteller sind gekonnt ausgewählt.– Cineman-Kritiker Peter Osteried

Der Humor ist ausgesprochen breit aufgestellt. Mal sind die Gags wirklich gut, dann wiederum ergeht man sich in den albernsten Slapstick-Einlagen. Lustig soll’s sein, wenn Ken Marino sich bei einem royalen Empfang richtig übergibt, und das nicht nur in die eigenen Hände, sondern auch auf die Gastgeberin. Für ein müdes Schmunzeln reicht das schon, zum Schreien komisch ist das aber nicht.

© Netflix

Was die Kinderdarsteller betrifft, so hat man eine ganz gute Wahl getroffen. Hier läuft jeder Film immer Gefahr, ins Nervige abzugleiten – das Quartett an Kids ist hier aber sympathisch. Die Situationen, in die sie geraten, sind herrlich übertrieben, ob sie nun das geheime Ausrüstungslager ihrer Mutter finden oder aber auf der Bühne improvisieren müssen, um bei der Suche nach den Eltern nicht aufzufallen.

Mit Malin Akerman, Ken Marino und Joe Manganiello ist der Film ganz gut besetzt, auch wenn diese beiden Schauspieler nicht gerade Kinofeeling verbreiten. Das passt im Grunde zum Film: Man hätte ihn sich zwar auch im Kino vorstellen können, als Streaming-Titel ist ihm aber deutlich mehr gedient. Denn für einen lauen Sommerabend ist diese Komödie mit ein paar knackigen Actioneinlagen durchaus tauglich, aber auch nur, wenn man nicht für Kinotickets tief in die Tasche greifen musste.

3.5 von 5 ★

«The Sleepover» ist ab sofort auf Netflix verfügbar.

Das könnte dich ebenfalls interessieren:

Cet article vous a plu ?


Commentaires 0

Vous devez vous identifier pour déposer vos commentaires.

Login & Enregistrement