News25. Februar 2019

Oscars 2019: «Green Book» ist bester Film und alle weiteren Abräumer des Abends

Oscars 2019: «Green Book» ist bester Film und alle weiteren Abräumer des Abends
© 20th Century Fox | DCM Film | Ascot Elite

In der Nacht auf Montag sind in Los Angeles die begehrten Goldmännchen vergeben worden. Ohne Moderation, dafür mit viel musikalischer Unterhaltung wurde durch die Veranstaltung geführt – zur Überraschung vieler erhielt «Green Book» die Auszeichnung als bester Film.

Keine Moderation, dafür viel Musik

Es gab im Vorfeld viel Rummel um die 91. Oscar-Verleihungen in Los Angeles: Zunächst betreffend der Moderation von Kevin Hart, der sich nach Kritik an homophoben Witzen in Tweets von 2009 bis 2011 zurückgezogen hatte. Dann kündigte die Academy an, Kategorien wie «Beste Kamera» oder «Bester Schnitt» nicht live zu zeigen, um die Veranstaltung generell zu kürzen. Nach massivem Widerstand aus der Branche blieb aber dennoch fast alles beim Alten, heisst: Die Oscars 2019 fanden in voller Länge, dafür aber ohne Moderation statt.

Anstelle eines Eröffnungsmonologs wurden die Stars im Saal von Gitarrist Brian May und Schlagzeuger Roger Taylor der Band Queen begrüsst, die mit einem Medley und der Stimme von Adam Lambert für Stimmung sorgten. Und auch sonst dominierten musikalische Komponenten den Abend: Ein Höhepunkt war sicherlich das Duett von Bradley Cooper und Lady Gaga, die für ihren Song «Shallow» im Film «A Star is Born» später dann den Oscar für den besten Song einheimsen durfte.

Glenn Close geht leer aus – und stellt neuen Rekord auf

Die strahlenden Gewinner (von links nach rechts): Rami Malek, Olivia Colman, Regina King und Mahershala Ali.
Die strahlenden Gewinner (von links nach rechts): Rami Malek, Olivia Colman, Regina King und Mahershala Ali. © Oscars 2019

Der Oscar für die beste Hauptdarstellerin, für den Gaga auch nominiert gewesen wäre, ging an Olivia Colman, welche die Academy mit ihrer Performance von Queen Anne in «The Favourite» von sich überzeugen konnte – es war ihre allererste Nominierung für einen Oscar überhaupt. Die ebenfalls nominierte Glenn Close («The Wife») ging damit zum siebten Mal leer aus, was einen traurigen Rekord bedeutet: Keine Schauspielerin vor ihr wurde so viele Male nominiert und konnte dennoch nie ein Goldmännchen ihr eigen nennen.

Rami Malek gewann für seine Darstellung von Freddie Mercury wenig überraschend den Oscar als bester Hauptdarsteller und stach Grössen wie Christian Bale («Vice») oder Viggo Mortensen («Green Book») aus. Letzterer durfte sich zum Schluss aber dennoch freuen: Die schon am Zurich Film Festival gezeigte Komödie rund um einen Italo-Amerikaner, der einen afroamerikanischen Pianisten durch die Südstaaten fährt, gewann ziemlich überraschend den Oscar als bester Film.

Auch in zwei weiteren Kategorien machte «Green Book» das Rennen: Nick Vallelonga, Brian Currie und Peter Farrelly durften den Oscar für das beste Originaldrehbuch entgegennehmen, und Mahershala Ali wurde wie schon für «Moonlight» als bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Auch in der Kategorie «Beste Nebendarstellerin» ging der Preis an eine Afroamerikanerin: Regina King («If Beale Street Could Talk») konnte sich gegen Konkurrentinnen wie Emma Stone oder Amy Adams durchsetzen.

Netflix-Film «Roma» ist einer der Abräumer des Abends

Zwar unter den Erwartungen, aber immer noch äusserst erfolgreich schnitt das heiss gehandelte und – da von Netflix vertrieben – kontrovers diskutierte schwarz-weiss Drama «Roma» von Alfonso Cuarón ab. Das schwarz-weisse Drama wusste sich in den Kategorien «Beste Kamera», «Beste Regie» und «Bester fremdsprachiger Film» zu behaupten. Grosse Ehre auch für «Bohemian Rhapsody»: Nebst der Auszeichnung für den besten Hauptdasteller gewann das Biopic über Queens verstorbenen Frontsänger Freddie Mercury ein Goldmännchen für den besten Schnitt, den besten Tonschnitt sowie besten Ton. Zu den grossen Verlierern des Abends zählen nebst Glenn Close Bradley Coopers Musikdrama «A Star is Born» sowie das unkonventionelle Biopic «Vice», die für jeweils 8 Nominierungen nur 1 Statue mit nach Hause nehmen konnten.

Zur kompletten Gewinnerliste der diesjährigen Oscar-Verleihungen

Wer sich selbst gerne ein Bild von den Gewinnerfilmen machen möchte, kann das im Kino tun – «Green Book», «Vice», «Bohemian Rhapsody», «The Favourite», «If Beale Street Could Talk» sowie «Roma» sind nach wie vor in ausgewählten Kinos zu sehen.

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