Article25. Juli 2017

Locarno Film Festival 2017: Unsere 9 Picks

Locarno Film Festival 2017: Unsere 9 Picks

70 Jahre wird es alt und ist damit eines der ältesten Film-Festivals der Welt: Das Locarno Film Festival. Das Programm zur Jubiläumsausgabe zeigt sich aber alles andere als verstaubt: Ganz viel Spannung, Action und Witz erwartet einem auch dieses Jahr wieder auf der berühmten Piazza Grande in Locarno vom 3. bis zum 12. August. Die Redaktion hat für Euch 9 Filme herausgesucht, die Ihr dieses Jahr auf keinen Fall verpassen solltet!

1. The Big Sick

Amerikanische Tragikomödie mit Hitpotential

Der in Pakistan geborene Komiker Kumail ist zwar unsterblich in die Studentin Emily verliebt - wenn da nicht die schier unüberwindbaren kulturellen Differenzen wären... Hin und hergerissen zwischen seinen Gefühlen und den Erwartungen seiner Familie sieht er sich plötzlich zu einer Entscheidung gezwungen, als bei Emily eine seltene Krankheit diagnostiziert wird.

Mit The Big Sick erzählt Hauptdarsteller Kumail Nanjiani gleich seine eigene Geschichte - nämlich davon (Achtung Spoiler), wie er seine jetzige Frau kennengelernt hat, die übrigens auch beim Drehbuch ihre Finger im Spiel hatte. Ein Film direkt aus dem Leben gegriffen also!

2. Demain et tous les autres jours

Feinfühligkeit à la français

Mathilde ist neun Jahre alt, ihre Eltern sind seit einigen Jahren getrennt und das kleine Mädchen lebt mit ihrer am Rande des Wahnsinns stehenden Mutter zusammen. Da kommt ihr Geburtstagsgeschenk gerade recht: eine sprechende Eule. Der Trailer verspricht eine phantasievolles Drama mit ganz viel Herz!

3. Atomic Blonde

Eine taffe Frau im kalten Krieg

Charlize Theron und Sofia Boutella in Atomic Blonde

Eine Undercover-Agentin des MI6 wird während dem kalten Krieg nach Berlin geschickt, um einen Mord an einem Agenten aufzudecken und die Liste aller Undercover-Agenten zurückzuholen: Charlize Theron gibt in Atomic Blonde so manchem Muskelprotz eines auf die Nase - und muss selbst einstecken können. Stylisch-moderner Action-Thriller im Stile der 90er-Jahre inklusive coolem 80er-Jahre Sound. Sehenswert!

4. Lucky

Hier ist der Filmtitel keineswegs Programm

Trotz seines exzessiven Zigarettenverbrauchs hat der 90-jährige Atheist Lucky alle seine Kumpanen in der kleinen amerikanischen Wüstenstadt im Niemandsland überlebt - er fühlt sich alleine und steht am Abgrund seines Lebens. Das führt in auf einen Selbstfindungstrip, der wie so oft in scheinbar unerreichbarer Erleuchtung endet. Der bissig-kauzige Harry Dean Stanton verkörpert den mürrischen Greis absolut perfekt.

5. Good Time

Robert Pattinson at his best

Nach einem missglückten Banküberfall streicht Constantine "Connie" Nikas durch die nächtliche Untergrundwelt New Yorks und setzt alles daran, seinen jüngeren Bruder Nick aus dem Gefängis zu befreien - sogar, wenn sein eigenes Leben dadurch bedroht ist... Eine gute Mischung aus komisch-witzigen und nervenzerreissend-spannenden Elementen sowie die amerikanische Metropole machen Good Time mit Robert Pattinson zu einem Must-See am diesjährigen Festival.

6. Goliath

Schweizer Drama mit Tiefgang

Als David von seiner Freundin erfährt, dass diese schwanger ist, bricht im jungen Mann Panik aus. Als die beiden einige Tage später dann auch noch in der S-Bahn tätlich angegriffen werden, wächst in David die Angst: Er genügt nicht als Mann. Verzweifelt greift er zu Steroiden und beginnt mit exzessivem Krafttraining. Die Muskeln geben ihm zunächst Selbstvertrauen. Doch bald entwickelt David unberechenbare Züge und wird zur Bedrohung für Jessy und das ungeborene Kind. Schweizer Drama, das den Einsatz von Suchtmitteln kritisch hinterfragt und auf das (immer noch sehr präsente) Problem der häuslichen Gewalt aufmerksam macht.

7. What happened to Monday?

Eindrucksvolles Sci-Fi-Zukunftsszenario

Noomi Rapace in What happened to Monday?

Spätestens seit der Verfilmung von Stieg Larssons Verblendung geht einem Noomi Rapace in der Rolle der genialen Exzentrikerin nicht mehr aus dem Kopf. In What happened to Monday? gibt es sie gleich siebenfach zu bewundern: In einem Zukunftsszenario herrscht aufgrund von Überbevölkerung eine strikte Einkindpolitik. Die identischen Siebenlinge - benannt nach Wochentagen - dürfen deshalb auf keinen Fall von der Regierung entdeckt werden, müssen aber gleichzeitig das mysteriöse Verschwinden von Montag aufklären. Spannende Ausgangssituation - wenn die Umsetzung genauso wird, darf man sich diesen Streifen auf keinen Fall entgehen lassen!

Chien

Auf den Hund gekommen

Französisch-belgische Dramakomödie mit Vanessa Paradis: Jacques Blanchot verliert alles: seine Frau, sein Zuhause, seinen Job. Nach und nach schottet er sich von der Welt ab - bis ihn ein Besitzer einer Tierhandlung unter seine Fittiche nimmt. Die französische Schauspielerin Vanessa Paradis wird dem Locarno Film Festival dieses Jahr sogar persönlich die Ehre geben.

Vinterbrødre

Schwarzer Humor aus Skandinavien

Gleicht dem Bruder aufs Haar: Lars Mikkelsen, der grosse Bruder von Mads Mikkelsen.

Die dänisch-isländische Koproduktion kämpft in Locarno im internationalen Wettbewerb um einen Leoparden. Die Chancen dazu sollten nicht allzu gering stehen, denn der Film nimmt den Kampf wortwörtlich: Das Festival warnt vor brutalen Szenen, die die Zuschauer schockieren könnten. Dabei ist die Story relativ harmlos - wir folgen zwei Brüdern und ihrem Arbeitsalltag während einem harten Winter, ihren Routinen, Gewohnheiten und nicht zuletzt ihren Streitigkeiten mit einer anderen Familie. Das bissige Drama könnte zwar ein Geheimtipp sein - die Gesichter aber sind keine unbekannten. Wem der Schauspieler am Schreibtisch bekannt vorkommt: Das ist Lars Mikkelsen (House of Cards), der ein Jahr ältere Bruder von Mads Mikkelsen - seines Zeichens James Bond-Bösewicht

Wer jetzt Lust bekommen hat, im August einen Ausflug in die Südschweiz zu machen, der findet das gesamte Programm des diesjährigen Locarno Film Festival hier.

Cet article vous a plu ?


Commentaires 0

Vous devez vous identifier pour déposer vos commentaires.

Login & Enregistrement