Critique18. Juni 2019

«Drei Schritte zu Dir»: Eine Romanze mit grossen und kleinen Momenten

«Drei Schritte zu Dir»: Eine Romanze mit grossen und kleinen Momenten
© Impuls Pictures

Filme wie «Drei Schritte zu Dir» basieren häufig auf Romanen, so wie das erfolgreiche Drama «Das Schicksal ist ein mieser Verräter». Hier verhält es sich etwas anders, denn die Drehbuchautoren Mikki Daughtry und Tobias Iaconis haben zeitgleich zusammen mit Rachael Lippincott auch den Roman verfasst, sodass man darüber streiten kann, was nun zuerst da war. Eines ist aber unstrittig: Dass der Film sich sehr eng an den Roman hält.

Filmkritik von Peter Osteried

Stella (Haley Lu Richardson) leidet an Mukoviszidose und verbringt – wieder mal – sehr viel Zeit im Krankenhaus. Es ist eine Krankheit, die mit einem Ablaufdatum daherkommt, wenn nicht rechtzeitig eine neue Lunge transplantiert werden kann. Und selbst dann ist die Lebenserwartung nicht besonders hoch. Ein paar Zimmer weiter liegt Will (Cole Sprouse), der ebenfalls an der Krankheit leidet. Darum dürfen sich beide auch nicht näher als sechs Fuss kommen, da die Bakterien des jeweils anderen potenziell tödlich sind. Körperkontakt muss darum ausgeschlossen werden, aber was, wenn man sich zum ersten Mal im Leben so richtig verliebt?

Wenn man ein Faible dafür hat, kann man sich in dieser leicht kitschigen Geschichte verlieren.– Cineman-Filmkritiker Peter Osteried

Geschichten über todkranke Teenager, die sich zum ersten Mal verlieben, sind nicht unbedingt neu, den Goldstandard stellt aber sicherlich John Greens Bestseller «The Fault in Our Stars» dar, der im Grunde auch so etwas wie die Blaupause für «Drei Schritte zu Dir» gewesen sein muss, denn hier werden die typischen Erzählschritte abgehakt, ohne wirklich jemals neues Terrain zu betreten. Aber die Umsetzung ist gelungen, sodass man sich in dieser leicht kitschigen Geschichte natürlich verlieren kann – wenn man denn ein Faible für derartige Romanzen hat.

Zwischen Haley Lu Richardson und Cole Sprouse stimmt die Chemie.– Cineman-Filmkritiker Peter Osteried

«Jane the Virgin»-Darsteller Justin Baldoni hat das Skript routiniert und ohne gröbere Aussetzer umgesetzt, vor allem kann der Film aber punkten, weil die beiden Hauptdarsteller Haley Lu Richardson und Cole Sprouse über sehr viel Chemie verfügen. Sie ist das süsse Mädchen von nebenan, in das man sich einfach verlieben muss, er der etwas unangepasste Rebell – auch das eine Konstellation, die für das Genre nicht neu, aber eben erprobt ist.

Ein gewohnter Ort: Will und Stella verbringen gezwungenermassen viel Zeit in Krankenhäusern.
© Impuls Pictures

Natürlich gibt es die für Hollwood nötigen Anpassungen, aber die Darstellung der Krankheit Mukoviszidose und was damit zusammenhängt in Sachen Therapie, Operationen und dergleichen wird ziemlich authentisch dargestellt. Das wiederum hilft, der Geschichte von zwei Liebenden, die sich einander nie nahe sein dürfen, ein realistisches Fundament zu geben, auf dem sich diese Romanze mit allen grossen und kleinen Momenten entfalten kann.

3.5 von 5 ★

«Drei Schritte zu Dir» ist ab dem 20. Juni in den Deutschschweizer Kinos zu sehen.

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