Critique8. September 2021

Disney+-Kritik «American Horror Stories»: Kleine Geschichten aus dem Reich des Horrors

Disney+-Kritik «American Horror Stories»: Kleine Geschichten aus dem Reich des Horrors
© Disney+

Die Hauptserie «American Horror Story» läuft weiterhin stark. Die zehnte Staffel steht unter dem Motto «Double Feature» und startet in den USA im Oktober, drei weitere sind bereits bestellt. Ausgebaut wird die Welt des amerikanischen Horrors nun mit «American Horror Stories», einer Anthologie-Serie, die das Konzept von Folge zu Folge anwendet, während die Hauptserie in jeder Staffel eine neue Geschichte erzählt. In der ersten Staffel der am 8. September bei Disney+ startenden Serie gibt es sieben Episoden.

Serienkritik von Peter Osteried

Die einzelnen Episoden stehen für sich, sind kleine Horrorgeschichten, die innerhalb von knapp 50 Minuten ihren Anfang, Mittelteil und Höhepunkt haben. Aber zugleich bietet die Serie auch mehr, denn schon der Auftakt ist im Gegensatz zum eigentlichen Konzept der Show keine Einzelepisode, sondern ein Zweiteiler. Dieser führt an den Anfang zurück. Hier zieht ein homosexuelles Pärchen mit seiner Tochter in das Horrorhaus aus der allerersten Staffel von «American Horror Story» ein, weil sie nicht an die Geister glauben. Aber was, wenn die Geister an sie glauben? Und schlimmer noch: Was, wenn die Tochter den Schmerz, der in diesem Haus lebt, geniesst?

Der Auftakt ist faszinierend, weil er als Sequel zur ersten Staffel der Hauptserie dient, aber auch, weil er neue Aspekte der Geschichte aufgreift und dem ewigen Leben der Geister in diesem Haus sogar etwas Gutes abgewinnen kann.– Cineman-Serienkritiker Peter Osteried

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Der Auftakt ist faszinierend, weil er als Sequel zur ersten Staffel der Hauptserie dient, aber auch, weil er neue Aspekte der Geschichte aufgreift und dem ewigen Leben der Geister in diesem Haus sogar etwas Gutes abgewinnen kann. Interessant ist auch: Die Väter sind von den sexuellen Gelüsten ihrer Tochter entsetzt, als sie deren Pornokonsum im Internet gewahr werden. «American Horror Stories» verdreht das natürlich zu einer Gruselgeschichte, die mit dem in Latex gekleideten Mann der ersten Staffel zu tun hat, vor allem aber geht es um die junge Frau, die sich in ihrer sexuellen Freiheit von ihren Eltern emanzipieren muss. Das ist ein geschickter Kniff, denn die Macher hier anwenden, zumal die sexuelle Aberration des Mädchens dann auch den Geistergelüsten des Hauses entgegenkommt.

Es gibt Klassisches, es gibt Modernes, vor allem aber gibt es eine gute Mixtur, die dafür sorgen könnte, dass «American Horror Stories» lange läuft.– Cineman-Serienkritiker Peter Osteried

Nach diesem Zweiteiler gibt es vier verschiedene Geschichten, die sich mit einer Familie befassen, der im Wald Grauenhaftes widerfährt, die von einem verbotenen Film erzählen, der mit schlimmen Konsequenzen einhergeht, die von einer Frau erzählt, die für eine Schwangerschaft alles tun würde, und die Influencer in den Fokus rückt – und ihnen eine besonders fiese Form von Karma präsentiert. Es gibt Klassisches, es gibt Modernes, vor allem aber gibt es eine gute Mixtur, die dafür sorgen könnte, dass «American Horror Stories» lange läuft.

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Zumal man immer wieder die Gelegenheit hat, zu den Staffeln der Hauptserie zurückzukehren. Das Finale der Staffel kehrt dann auch zurück zum Anfang und präsentiert mit Dylan McDermott auch den Star der ersten Staffel der Mutterserie. «American Horror Stories» ist knackiges Begleitprogramm zur grossen Serie. Die zweite Staffel wurde bereits bestellt.

4 von 5 ★

«American Horror Stories» ist ab dem 8. September auf Disney+ verfügbar.

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