Article23. September 2020

5 Must-Sees für das 16. Zurich Film Festival: Ungerechte Welt

5 Must-Sees für das 16. Zurich Film Festival: Ungerechte Welt
© Zurich Film Festival

Am Donnerstag, 24. September ist es wieder so weit: Das Zurich Film Festival öffnet seine Tore zum 16. Mal. Bis dahin stellen wir euch jeweils 5 Must-Sees aus dem Programm des Festivals vor – zum Abschluss lauter Filme, in denen auf Missstände hingewiesen und für mehr Gerechtigkeit gekämpft wird.

Die 5 Filme im Schnelldurchlauf

1. The Assistant

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Amerikanisches Drama mit «Ozark»-Star Julia Garner | Hashtag #GetUpStandUp

Die fleissige und diskrete Jane ist die neue Assistentin eines mächtigen Filmproduzenten. Ohne eine Miene zu verziehen, reinigt sie das Sofa im Chefbüro, nachdem junge Schauspielerinnen zu einem „Meeting“ dort waren. Zu sehen bekommt sie ihren Boss praktisch nie, doch in der Firma ist die Angst vor ihm allgegenwärtig. Ihre männlichen Kollegen wälzen heikle Chef-Angelegenheiten gerne auf Janes Tisch ab. Doch allmählich wird das Schweigen über die fragwürdigen Vorkommnisse zur Qual. Ohne je den Namen Harvey Weinstein zu nennen, offenbart «The Assistand», wie systematischer Machtmissbrauch funktioniert.

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2. Welcome to Chechnya

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Aufrüttelnde Doku von David France | Border Lines

Ein geheimes Netzwerk von Helfenden ist für viele queere Menschen aus Tschetschenien die einzige Rettung. Während der Präsident Ramzan Kadyrov behauptet, in seinem Land gebe es keine Homosexuellen, werden seinem Regime Folterung und Mord an zahlreichen queeren Menschen vorgeworfen. Bis heute gibt es keine Aufklärung über die Fälle. In «Welcome To Chechnya» lernen wir unermüdliche Aktivisten kennen, die andere Menschen vor der Regierung und sogar vor den eigenen Familien in Sicherheit bringen. Erschütternde Erzählungen und versteckte Kameras zeigen die alarmierende Realität ebenso wie den Mut, das Schweigen zu brechen.

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3. Misbehaviour

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Historiendrama mit Keira Knightley | Gala Premiere

Die Wahlen zur Miss World sind 1970 auf dem Höhepunkt ihrer Popularität und werden weltweit von über 100 Millionen Zuschauern am Fernsehen verfolgt. Doch der eifrigen Geschichtsstudentin und Mutter Sally Alexander ist das von der Show propagierte Frauenbild ein Dorn im Auge. Sally und weitere Aktivistinnen des Women’s Liberation Movement sehen in der diesjährigen Austragung in London, moderiert vom selbstgefälligen Entertainer Bob Hope, die ideale Gelegenheit, um die Welt wachzurütteln und für ein modernes Frauenbild zu sensibilisieren.

Parallel zu ihren Planungen bereitet sich auch Miss Grenada Jennifer Hosten auf den Wettbewerb vor. Als erste schwarze Miss World möchte sie ein Zeichen setzen gegen Rassismus und Diskriminierung. Beruhend auf wahren Begebenheiten widmet sich «Misbehaviour» einem denkwürdigen Schönheitscontest, der in die Geschichtsbücher eingegangen ist. Eine charmante Sittenkomödie mit der grossartigen Keira Knightley in der Hauptrolle.

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4. Whose Streets?

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Doku von 2017 rund um das Thema Black Lives Matter | Hashtag #GetUpStandUp

Seit 2014 ist die Kleinstadt Ferguson untrennbar mit der Black-Lives-Matter-Bewegung und dem Kampf gegen Rassismus verbunden. Damals wurde der unschuldige und unbewaffnete Michael Brown von einem Polizisten im Dienst erschossen. «Whose Streets?» folgt dem gewaltfreien Protestpfad, auf den sich Aktivistinnen und Aktivisten seither begeben haben. Mit aussergewöhnlicher Nähe zeigen die Filmemacher das wirkliche Geschehen auf der Strasse sowie die Menschen im Angesicht der übermächtigen Staatsgewalt und der beklemmenden Überforderung der Behörden. Jüngste Ereignisse werden durch den Film zum schockierenden Déjà-vu.

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5. Exil

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Deutscher Psychothriller | Fokus Wettbewerb

Der aus Kosovo stammende Pharmaingenieur Xhafer führt ein deutsch-bürgerliches Leben mit Ehefrau und Kindern. Doch an seinem Arbeitsplatz beschleicht ihn das Gefühl, nicht willkommen zu sein. Als eines Tages eine tote Ratte an seinem Gartentor hängt, ist für ihn klar: Hier hat jemand ein rassistisches Statement gesetzt. Xhafer erkennt fortan in jedem Wort und jeder Geste seiner Kollegen eine Form von Mobbing, das so subtil stattfindet, dass es sich kaum greifen lässt. Seine Frau Nora hingegen ist es leid, dass ihr Mann hinter jeder Schwierigkeit gezielte Diskriminierung vermutet. Doch die Vorfälle bringen den in seinem Misstrauen festgefahrenen Mann langsam um den Verstand. EXIL ist ein raffiniert erzählter Psychothriller.

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Welche Filme sonst noch vom 24. September bis zum 4. Oktober am Zurich Film Festival laufen, erfährst du hier.

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