Article26. April 2018

5 Fakten über: Joaquin Phoenix

5 Fakten über: Joaquin Phoenix
© Ascot Elite

Als tyrannischer römischer Kaiser in «Gladiator» machte er sich einen Namen, als wortkarger Rache-Engel auf Vergeltungsmission wird er nun im Thrilller «You Were Never Really Here» von Lynne Ramsay zu sehen sein: Wir haben 5 aussergewöhnliche Fakten über den exzentrischen Charakterdarsteller Joaquin Phoenix zusammengetragen.

1. Das Talent für die Schauspielerei liegt in der Familie.

Joaquin Phoenix (links) ist für seine Darbietung in «The Master», River Phoenix (rechts) für seine schauspielerische Leistung in «Die Flucht ins Ungewisse» für einen Oscar nominiert worden. © Ascot Elite I imdb

Sowohl Joaquin Phoenix als auch sein 1993 an einer Überdosis Drogen verstorbener Bruder River Phoenix, der als einer der begnadetsten Schauspieler einer ganzen Generation galt, haben bereits früh Fuss in der Filmbranche gefasst und sind bis heute die einzigen Brüder, die jemals mit einer Oscarnominierung geehrt worden sind. Doch das Talent für die Schauspielerei scheint nicht nur ihnen, sondern auch ihren drei Schwestern Rain, Liberty und Summer in die Wiege gelegt worden zu sein.

Um die Eltern finanziell unterstützen zu können, performten die Phoenix-Kinder auf der Strasse, nahmen an zahlreichen Talentwettbewerben teil, sangen und spielten Instrumente. Als Iris Burton, Hollywoods führende Kinder-Künstleragentin, auf die Familie aufmerksam wurde, sorgte sie dafür, dass die Ausnahmetalente kleinere Schauspieljobs erhielten und somit bald schon in TV-Werbungen zu sehen waren und mit Gastauftritten in Serien von sich Reden machten.

2. Er ist ein Aktivist und bekennender Veganer.

In «Gladiator» kam der Veganer auf seinen Wunsch um die Ledersandalen herum, für «Walk the Line» liess er sich schliesslich aber doch auf Lederstiefel ein. © Universal Pictures Switzerland

Joaquin Phoenix wusste schon früh, was er wollte – und vor allem auch, was er nicht wollte: Seitdem er als Dreijähriger auf einem Ausflug der Familie miterleben musste, wie ein Fischermann seinen Fang auf brutale Art und Weise tötete, lebt er als bekennender Veganer. Im Privatleben trägt der Schauspieler keine Lederprodukte und weigerte sich, für ein Prada-Fotoshooting in Lederschuhen zu posieren. Für seine Rollen macht er aber – sollten Lederprodukte unabdingbar sein – eine Ausnahme.

Sein Engagement scheint keine Grenzen zu kennen, so ist er als Aktivist tätig und unterstützt Organisationen wie Amnesty International, The Art of Elysium oder HEART. 2005 hatte der prominente PETA-Sprecher sogar einen Auftritt als Erzähler in der investigativen Dokumentation Earthlings, in der Tierquälerei in Massentierhaltungsbetrieben beleuchtet wurde. Ein Jahr später brachte ihm seine strikte vegane Lebenseinstellung schliesslich den Titel des «World's Sexiest Vegetarian» ein.

3. Mit seinem Namen konnte Joaquin Phoenix jahrelang nichts anfangen.

In den Credits von «Parenthood» (1989) ist Joaquin Phoenix noch unter dem Namen Leaf aufgelistet worden. © Universal Pictures Switzerland

Der als Joaquin Rafael Bottom geborene Phoenix trägt einen aussergewöhnlichen Namen, um den sich eine mindest ebenso aussergewöhnliche Geschichte rankt: Nachdem seine Eltern aus einer christlichen Sekte ausgetreten waren, um einen Neuanfang zu wagen, nahm seine Familie den Namen des ursprünglich aus der ägyptischen Mythologie stammenden Vogels Phönix an. Als Wesen, das am Ende seines Lebenszyklus verbrennt und aus seiner eigenen Asche wieder emporsteigt, versinnbildlicht er den Neuanfang und faszinierte das Ehepaar Bottom wegen dieser Symbolik.

Dieser Namenswechsel war aber noch lange nicht der einzige, den Joaquin Phoenix vollzog, denn da kaum jemand seinen Vornamen korrekt aussprechen konnte, ergriff er 1978 eine drastische Massnahme: Er änderte diesen kurzerhand und lautete von da an auf den Namen Leaf (engl.: Blatt), den er bis 1991 behielt. Nach den Dreharbeiten zu «Walking the Dog» wechselte er wieder zurück auf Joaquin und nahm passenderweise schliesslich auch eine Auszeit von der Schauspielerei.

4. Seine musikalische Ader ist nicht zu unterschätzen.

Johnny Cash war von Joaquin Phoenix' Darstellung des Kaisers Commodus in «Gladiator» dermassen beeindruckt, dass er den Schauspieler persönlich auswählte, ihn im Biopic «Walk the Line» zu spielen. © 20th Century Fox Switzerland

Spätestens, seitdem der Schauspieler für Walk the Line sämtliche darin vorkommende Johnny-Cash-Songs sang und einspielte und dafür mit einem Grammy ausgezeichnet wurde, ist bekannt, dass Joaquin Phoenix nicht nur ein aussergewöhnliches Schauspieltalent ist, sondern auch im musikalischen Bereich so einiges auf dem Kasten hat. Das Biopic über den gefeierten Musiker Johnny Cash sollte schliesslich nicht die einzige Gelegenheit sein, bei der er seine Filmleidenschaft und sein Interesse für die Musik verschmelzen liess. So drehte er zahlreiche Musikvideos für Bands wie Ringside, People in Planes oder She Wants Revenge und gab während zwei Jahren einen fragwürdigen Rapper, der seinen Fans – wenn auch aufgrund seiner skurrilen Auftritte und nicht wegen musikalischer Höhenflüge – im Gedächtnis blieb.

5. Er ist ein Exzentriker par excellence.

Nicht nur auf, sondern auch abseits der Grossleinwand verkörperte der Schauspieler einen heruntergekommenen Rapper und liess die Öffentlichkeit darüber werweissen, ob die gesamte Scharade nur Schauspiel oder doch sein voller Ernst war. © imdb

Joaquin Phoenix hat sich über den Verlauf seiner Karriere hinweg den Ruf des verschraubten Exzentrikers redlich verdient. 2008 schockte er seine Fans damit, seine Karriere als Schauspieler an den Nagel hängen und als Rapper durchstarten zu wollen. Zahlreiche bizarre Auftritte und musikalische Performances später stellte sich im Jahr 2010 heraus, dass dieser dramatische Berufs- und Imagewechsel ein von langer Hand geplanter Scherz für die im gleichen Jahr erschienene Mockumentary I'm Still Here war, in der er mit dem Filmbusiness abrechnet.

Eines muss man ihm aber lassen: Die Rolle des heruntergekommenen Rappers spielte er – wie bisher wohl fast jede Rolle – ausgesprochen überzeugend. Wer sich von seiner Schauspielkunst ein Bild machen will, der kann dies ab dem 26. April im Film You Were Never Really Here tun.

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