Article22. Februar 2019

«Vice»: 7 irre Fakten zum oscarnominierten Biopic

«Vice»: 7 irre Fakten zum oscarnominierten Biopic
© Ascot Elite

Wenn Christian Bale auf Amy Adams und Steve Carell trifft, ergibt das Oscar-Potential: Für nicht weniger als 8 Goldmännchen ist «Vice», die unglaublich wahre Geschichte des wohl mächtigsten Vize-Präsidenten in der amerikanischen Geschichte, nominiert. Doch die Komödie kann auch weitere beeindruckende Zahlen und Fakten liefern.

1. Genau einen Schauspieler hatte Regisseur und Drehbuchautor Adam McKay für die Rolle des Vize-Präsidenten im Kopf.

Kaum wiederzuerkennen: Christian Bale in voller Montur.© Ascot Elite

Als Regisseur und Drehbuchautor Adam McKay die Geschichte über Dick Cheney, den Vize-Präsidenten unter Präsident George W. Bush schrieb, hatte er nur einen Schauspieler im Kopf, der die Rolle des skrupellosen Politikers und Geschäftsmannes würde spielen können: Christian Bale. Seine Wunschvorstellung von Bale als Hauptdarsteller in «Vice» war gar so gross, dass er laut eigenen Aussagen das ganze Projekt abgeblasen hätte, wenn Bale nicht für die Rolle zu haben gewesen wäre. Dieser zeigte sich glücklicherweise aber begeistert vom Drehbuch, und verwandelte sich für den Film in Dick Cheney, der ganz still und leise zu einem der mächtigsten Vize-Präsidenten der USA aufstieg, den das Land je gesehen hatte.

Die Geschichte war ergreifend, sowohl auf persönlicher als auch auf politischer Ebene.– Christian Bale über das Drehbuch zu «Vice»

2. 20 Kilogramm musste Christian Bale für die Rolle zulegen.

Ein Ernährungsberater, ein Dialekt-Coach sowie ein Bewegungstrainer verhalfen Bale zur perfekten Verwandlung.
Ein Ernährungsberater, ein Dialekt-Coach sowie ein Bewegungstrainer verhalfen Bale zur perfekten Verwandlung. © IMDB

Die Verwandlung in den hitzköpfigen Politiker verlangte laut Christian Bale die penibelste Vorbereitung auf eine Rolle, die er in seiner Karriere je auf sich genommen hat: Mithilfe eines Ernährungsberaters, mit dem er auf gesunde Art und Weise die Gewichtszunahme erreichen wollte, legte er – angeblich vor allem dank Pasteten, die der Amerikaner in Mengen zu sich nahm – 20 Kilogramm zu. Doch das ist noch nicht alles: Bale wühlte sich stundenlang durch Videoaufnahmen des ehemaligen Vize-Präsidenten, feilte mit einem Dialekt-Coach an der perfekten Aussprache und übte mit einem Bewegungstrainer die zu seiner Figur passende Gestik.

Und die Bemühungen machten sich ausgezahlt: Christian Bale wurde für seine zur Unkenntlichkeit führende Transformation mit einer Oscar-Nomination als bester Hauptdarsteller belohnt – es wäre jedoch erst die zweite Goldstatue, die sich der ambitionierte Künstler ins Regal stellen könnte.

3. Hinter jedem erfolgreichen Mann steht mindestens eine starke Frau.

Amy Adams spielt die Frau an der Seite von Dick Cheney.
Amy Adams spielt die Frau an der Seite von Dick Cheney. © Ascot Elite

Wenn der Film eines zeigt, dann dass Dick Cheney es ohne seine Highschool-Liebe und spätere Ehefrau wohl nie so weit gebracht hätte. Die von Amy Adams äussert kraftvoll gespielte Lynne Cheney ist es, die den desillusionierten Dick Cheney nach seinem Rauswurf an der Yale-Universität und mehreren Verhaftungen wegen Trunkenheit am Steuer an die Hand nimmt und zu einer Karriere antreibt – und bis fast zum Schluss im Hintergrund die Fäden in den Händen behält.

4. Bei Adams und Bale könnten aller guten Dinge drei sein.

Die Chemie scheint zu stimmen: Amy Adams und Christian Bale wurden für jeden ihrer drei gemeinsamen Leinwandauftritte für einen Oscar nominiert.
Die Chemie scheint zu stimmen: Amy Adams und Christian Bale wurden für jeden ihrer drei gemeinsamen Leinwandauftritte für einen Oscar nominiert. © IMDB

"Never change a winning team" scheint auch in Hollywood das Credo zu sein: «Vice» ist nämlich Christian Bales und Amy Adams dritte Zusammenarbeit nach dem Boxerdrama «The Fighter» aus dem Jahr 2010 und dem Gaunerfilm «American Hustle» von 2013, für die sie unglaublicherweise jeweils beide für einen Oscar nominiert wurden. Geklappt hat es mit der in Hollywood begehrten Auszeichnung nichtsdestotrotz erst ein Mal: Christian Bale durfte für seine Performance in «The Fighter» seinen bisher einzigen Oscar mit nach Hause nehmen.

5. Eine Altersspanne von über 50 Jahren wird in «Vice» abgedeckt.

Auf dem Zenit seiner Karriere: Dick Cheney mit George W. Bush, verkörpert von Sam Rockwell.
Auf dem Zenit seiner Karriere: Dick Cheney mit George W. Bush, verkörpert von Sam Rockwell. © Ascot Elite

In «Vice» sieht man Dick Cheney vom Teenager bis zum 70-jährigen Mann, was einer Zeitspanne von über 50 Jahren entspricht. Eine Herausforderung für die Maskenbildner, die nicht nur den Vize-Präsidenten, sondern auch seine Frau Lynne und den von Steve Carell gespielten Donald Rumsfeld extrem viel jünger als auch älter machen mussten. Make-up-Spezialist Greg Cannom fertigte für Christian Bale Silikon-Masken an, die den Schauspieler zu Dick Cheney machten und ihn nach einer jeweils knapp fünfstündigen Prozedur beim Haar- und Make-Up-Team beinahe unerkenntlich werden liessen. Auch die weiteren Figuren altern im Film ganz natürlich mit – wenig erstaunlich deshalb, dass die Abteilung für Make-Up und Hairstyling ebenfalls für ein Goldmännchen nominiert ist.

6. Während den 54 Drehtagen wurden über 160 Bühnenbilder beansprucht.

Das Weisse Haus, der Irakkrieg, Cheneys Zuhause in Wyoming: Die Schauplätze in «Vice» sind vielfältig.
Das Weisse Haus, der Irakkrieg, Cheneys Zuhause in Wyoming: Die Schauplätze in «Vice» sind vielfältig. © IMDB

Für etliche Rückblenden und zahlreiche Schauplätze mussten in nur 54 Drehtagen rund 160 Bühnenbilder kreiert werden, die in 5 verschiedenen Jahrzehnten spielen – eine Mammutaufgabe, für die schlussendlich Kalifornien als perfekte Lösung gewählt wurde: Da die südkalifornische Landschaft und Architektur äusserst abwechslungsreich ist, konnten hier von der Kleinstadt Wyoming über das Weisse Haus hin zu Asien die unterschiedlichsten Drehorte gefunden werden.

7. Ganze 8 Oscar-Nominierungen bringen «Vice» in Pole-Position.

Ein Cast, der es in sich hat: Sam Rockwell (nicht im Bild), Amy Adams (rechts) und Christian Bale (Mitte) dürfen auf einen Oscar hoffen.
Ein Cast, der es in sich hat: Sam Rockwell (nicht im Bild), Amy Adams (rechts) und Christian Bale (Mitte) dürfen auf einen Oscar hoffen. © Ascot Elite

Nicht weniger als 8 Oscar-Nominierungen hat «Vice» eingeheimst – unter anderem in den Königsdisziplinen «Beste Regie» und «Bester Film». Das kommt nicht von ungefähr: Regisseur und Drehbuchautor Adam McKay kombiniert im stilistisch aussergewöhnlichen Biopic mühelos Humor mit Kritik am politischen System – und unterhält ganz nebenbei mit einer wahren Geschichte über einen Mann des politischen Parketts, dessen Eigenheiten und Persönlichkeit mit dem Blick hinter die Fassade offengelegt werden.

«Vice» ist ab dem 21. Februar in den Deutschschweizer Kinos zu sehen.

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