Article13. Mai 2020

«The Hunt»: Eine blutige Menschenjagd-Satire

«The Hunt»: Eine blutige Menschenjagd-Satire
© Universal Pictures Switzerland

Man nehme massenweise Horror, einen Schuss schwarzen Humor und eine Prise Gesellschaftskritik. Mit diesem Mix versuchen die Macher von «The Hunt» zu unterhalten. Fürs Heimkino ist der blutige Streifen ab dem 14. Mai als VOD verfügbar.

Zwölf Unbekannte versammeln sich, zuvor betäubt und geknebelt, auf einer Lichtung, wo sie eine Kiste voller Waffen erwartet. Sie wissen nicht, wo sie sind, wie sie an diesen Ort gelangt sind und was sie erwartet. Dabei ist ihnen allen eines gemein: Ausgesucht aus einem ganz bestimmten Grund, ist es nun an ihnen, um ihr Leben zu kämpfen – denn eine Gruppe von Demokraten hat es auf sie abgesehen. Allen voran versucht Crystal den Spiess umzudrehen und ihren Entführern den Garaus zu machen.

Die Splatter-Satire war schon im September des vergangenen Jahres in aller Munde, als Präsident Donald Trump seinem Unmut über den Film auf Twitter Umluft machte. Seiner Meinung nach entfacht der Film Chaos – kein Wunder, machen in «The Hunt» doch wohlhabende Demokraten Jagd auf Republikaner. Mit seinem Tweet sorgte er aber dafür, dass viel Wirbel um den Film gemacht wurde.

© Universal Pictures Switzerland

Die Splatter-Satire erweist sich kaum so skandalös wie man im Vorfeld hätte annehmen können. Literweise Kunstblut dürften Genre-Fans kaum beunruhigen. Dankbarerweise wird aber schon in den Anfangsminuten des Films deutlich, für wen der Streifen gemacht ist und für wen nicht – ein erster brutaler Mord lässt nämlich nicht lange auf sich warten. Dass aber nicht alles ganz so ernst zu nehmen ist, wie man zu Beginn vermuten könnte, wird spätestens auf der Lichtung, 10 Minuten nach dem Filmstart deutlich.

In einer Szene, die zunächst stark an «Die Tribute von Panem» erinnert, geht es schon bald zu und her, als hätten sich die Komiker von Monty Python mit den Machern von «Zombieland» zusammengetan, um einen gemeinsamen Film zu kreieren. Eigentlich tragische Zwischenfälle werden augenblicklich mit schwarzem Humor gebrochen.

© Universal Pictures Switzerland

Wer sich einen sozialkritischen Kommentar mit Hand und Fuss erhofft, dürfte mit «The Hunt» nicht glücklich werden. Grundsätzlich teilt der Film in alle Richtungen aus und nimmt Vertreter des gesamten politischen Spektrums aufs Korn. Streift man allen Humor und Horror jedoch ab, bleibt nichts weiter als stark verwässerte Gesellschaftskritik übrig.

Als Survival-Horror-Komödie mag «The Hunt» funktionieren. Allerdings nur dann, wenn man sich mit einem gewissen B-Movie-Flair und der Tatsache anfreunden kann, dass die Macher des Films wohl tunlichst vermeiden wollten, irgendjemandem auf dem Schlips zu treten. An eine pointierte Satire kommt «The Hunt» somit nicht heran. Genrefans können zwar auf ihre Kosten kommen, darüber hinaus punktet der Streifen allerdings weder mit Originalität noch mit einer erinnerungswürdigen Story – wenn auch zumindest Hauptdarstellerin Betty Gilpin für kurzweilige Action sorgt und den Film damit zusammenhält.

2.5 von 5 ★

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