Review27. Juli 2018

Netflix-Kritik «Extinction»: Sci-Fi-Thriller mit überraschender Wendung

Netflix-Kritik «Extinction»: Sci-Fi-Thriller mit überraschender Wendung
© Universal Pictures Switzerland

Netflix scheint in letzter Zeit vermehrt auf Sci-Fi-Produktionen zu setzen, die mal besser («Annihilation») und mal weniger gut («How It Ends») gelungen sind. In «Extinction» bekommt es Michael Peña als von Albträumen geplagter Familienvater mit einer Invasion ganz besonderen Ausmasses zu tun.

Der Trailer

Darum geht's

In einer Welt in der Zukunft führen Peter (Michael Peña) und Alice (Lizzy Caplan) zusammen mit ihren beiden Töchtern ein geregeltes Familienleben – wären da nicht Peters Albträume, welche die Beziehung des Paares zunehmend belasten. Darin träumt er immer wieder von einer Art Alien-Invasion, die über die Erde hereinbricht. Doch Peter verdrängt seine Probleme und scheut sich professionelle Hilfe aufzusuchen – auch weil er davon überzeugt ist, dass seine Träume nicht nur auf Einbildung beruhen.

Und er soll recht damit behalten, denn eines Tages greifen tatsächlich feindselige Aliens die Erde an, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die Menschheit auszulöschen. Händeringend versucht Peter seine Familie vor der Bedrohung zu schützen und muss sich dabei je länger je mehr mit sich selbst und seiner Identität beschäftigen.

Peter (Michael Peña) versucht sich und seine Familie gegen die fremde Bedrohung zu schützen.
Peter (Michael Peña) versucht sich und seine Familie gegen die fremde Bedrohung zu schützen. © IMDb

Ein Twist, der alles auf den Kopf stellt

Gleich zu Beginn stellt sich Peter die existenzielle Frage "Wer bin ich?", was schon mal als kleines Foreshadowing angesehen werden kann, für das, was noch kommt. Bevor es jedoch so weit ist, haben wir es anfangs mit einem klassischen Ausgangskonflikt zu tun: Peter sieht Dinge, die andere Leute nicht sehen können und zieht sich darum immer mehr in seine eigene Welt zurück, was ihm seine Familie übel nimmt und auch seinen Mitarbeitern auffällt.

Als dann die von ihm prophezeite Invasion wirklich eintritt, muss Peter seine Familie beschützen, was nicht wirklich für grosse Höhepunkte im Film sorgt und ausser ein paar konventionellen Kämpfen und Schiessereien nichts Erbauliches hervorbringt. Einzig die dystopisch-düsteren Aufnahmen einer Stadt, die im Chaos versinkt, sorgen zu diesem Zeitpunkt für Unterhaltung. Schon nach 30 Minuten sehnt man sich aber nach einem Twist, welcher die Handlung nach vorne treibt. Und dieser soll dann auch kommen, und zwar so, dass die bisherige Story total auf den Kopf gestellt wird.

Auf der Flucht vor den Invasoren muss die junge Familie zusammenhalten.
Auf der Flucht vor den Invasoren muss die junge Familie zusammenhalten. © IMDb

Eine nette Spielerei

Ohne zu viel zu verraten, kann man sagen, dass sich der Film mit der Thematik "Mensch gegen Maschine" auseinandersetzt. Dabei kratzt «Extinction» jedoch nur an der Oberfläche und wird darum der extrem komplexen Debatte um künstliche Intelligenz zu keinem Zeitpunkt gerecht. Jedoch spielt der Film mit einem Zukunftsszenario, das so vor dem Twist nicht zu erwarten gewesen wäre, und sorgt darum trotzdem für gewissen Unterhaltungswert – auch wenn die Storyline teilweise etwas Hanebüchen daherkommt.

Positiv zu erwähnen ist jedoch Michael Peña, den man sich öfters in einer Hauptrolle wünschen würde, und auch Lizzy Caplan an seiner Seite braucht sich nicht zu verstecken. Alles in allem ist «Extinction» netter Sci-Fi-Einheitsbrei, der für kurzweilige Unterhaltung sorgt, seiner übergeordneten Thematik aber nicht gerecht wird.

2.5 von 5 ★

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