5 Must-Sees für das 15. Zurich Film Festival: Faszination Geschichte

Am Donnerstag, 26. September ist es wieder so weit: Das Zurich Film Festival sorgt während knapp zwei Wochen für Kinofieber in der Limmatstadt. Bis dahin stellen wir euch drei Mal 5 Must-Sees aus dem Programm des Festivals vor: Zum Abschluss 5 Filme, die zeigen, dass Geschichte alles andere als trocken und langweilig sein muss.

Die 5 Filme im Schnelldurchlauf

1. Another Day of Life

Animation aus europäischer Produktion

Warschau, 1975. Der Journalist Ryszard Kapuściński überzeugt seinen Chef, ihn nach Angola zu schicken, als das Land kurz vor seiner Unabhängigkeit steht. Vor Ort gerät er mitten in die schmutzige Realität des Bürgerkrieges. Basierend auf den Kriegserinnerungen des legendären polnischen Reporters nimmt uns der Film mit auf eine aufwühlende Reise an einen Ort der Verlorenheit.

«Another Day of Life» macht mit einem Mix aus experimenteller Animation und wahren Begebenheiten auf die Absurdität des Krieges aufmerksam – am Zurich Film Festival läuft der Film in der Reihe «Hashtag #SpeakingTheTruth».

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2. Official Secrets

Britischer Politthriller mit Keira Knightley

Winter 2003: Die junge britische Geheimdienstmitarbeiterin Katherine Gun erhält ein Memo des amerikanischen Auslandgeheimdienstes NSA mit einer bedenklichen Aufforderung: Sie soll belastendes Material zusammentragen, das insinuieren soll, dass es im Irak Massenvernichtungswaffen gibt. Das „Beweismaterial“ soll Tony Blair und George W. Bush im Uno-Sicherheitsrat helfen, die fehlenden Stimmen für eine militärische Intervention in Saddam Husseins Reich zu erwirken.

Gun ist empört – und als sie Tony Blair am Fernsehen sagen hört, der Irak habe Massenvernichtungswaffen, schreit sei: „Nur weil du Premierminister bist, heisst das noch lange nicht, dass du dir deine eigenen Fakten schaffen kannst!“

Der packende Thriller beleuchtet eine von Keira Knightley beherzt gespielte Whistleblowerin, die mit viel Mut Grosses bewirkt hat, und wird am Zurich Film Festival als Gala-Premiere gezeigt.

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3. One Child Nation

Chinesische Doku über die Auswirkungen der Ein-Kind-Politik

Es gab Momente in ihrer Kindheit, in denen sich Nanfu schämte, dass sie einen Bruder hat. Nun kehrt die Filmemacherin und junge Mutter zurück in ihr Heimatdorf, um sich einem dunklen Kapitel ihrer eigenen und der chinesischen Geschichte zu stellen: Über 35 Jahre wurde in China die Einkindpolitik propagiert – mit verheerenden Folgen. Massnahmen wie Geldstrafen und Zwangssterilisation waren an der Tagesordnung. Welche Auswirkungen aber hatte die Familienpolitik auf Familien und Dorfgemeinschaften, in denen man jederzeit „verraten“ werden konnte? Und was geschah mit ungewollten Kindern? Mit vielen Fragen und einer Kamera bewaffnet, konfrontiert Nanfu ihre eigene Familie, aber auch ehemalige Nachbarn, Hebammen oder Staatsbeamte.

Spannende Fragen stellt und noch spannendere Antworten liefert «One Child Nation»: Die Doku aus China läuft am Zurich Film Festival im Dokumentarfilmwettbewerb.

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4. Deutschstunde

Drama aus Deutschland von Christian Schwochow («Bad Banks»)

Der Junge Siggi sitzt im Nachkriegsdeutschland in einer Erziehungsanstalt und soll einen Aufsatz zum Thema „Freuden der Pflicht“ schreiben. Weil er keine Idee hat, wird er in eine Zelle gesperrt und erinnert sich dort wieder an seine Kindheit im Nationalsozialismus: Sein gestrenger Vater Jens Ole, ein Polizist, erhielt damals den Auftrag, dem expressionistischen Maler Ludwig Nansen ein Berufsverbot zu erteilen und seine angeblich kranke und entartete Kunst zu beschlagnahmen.

Siggi hätte ihm dabei helfen sollen, rebellierte jedoch gegen die Nazis und versteckte einige der Bilder. Die Verfilmung des gleichnamigen Romanklassikers von Sigfried Lenz ist ein Plädoyer für die Freiheit der Kunst.

«Deutschstunde» läuft am Zurich Film Festival in der Reihe «Gala Premieren» – Regisseur Christian Schwochow wird seinen Film am 2. Oktober zusammen mit seiner Mutter und Drehbuchautorin Heide Schwochow sowie den Produzenten Jutta Lieck-Klenke und Ulf Israel sowie den Darstellern Tobias Moretti und Johanna Wokalek persönlich vorstellen.

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5. La Llorona

Drama aus guatemalisch-französischer Koproduktion

30 Jahre nach dem Bürgerkrieg in Guatemala sitzt der skrupellose, inzwischen gealterte General Enrique vor Gericht. Er soll sich endlich verantworten für die einstigen Verbrechen. Aller Beweislast zum Trotz wird er verschont und könnte nun seine alten Tage geniessen. Enrique aber kann nicht mehr schlafen, denn seine Nachtruhe wird vom unerträglichen Weinen einer Frau gestört. Noch ahnt niemand im Haus, dass mit dem Eintreffen des neuen Dienstmädchens Alma der unerbittliche Geist der Erinnerung Einzug gehalten hat – und als wandelnde Seele den General und seine Gattin bis ins Innerste verfolgt.

Das in Guatemala spielende Drama rund um Gerechtigkeit und Ehrlichkeit buhlt am Zurich Film Festival im Spielfilmwettbewerb um ein Goldenes Auge.

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Welche Filme sonst noch vom 26. September bis zum 6. Oktober am Zurich Film Festival laufen, erfährst du hier.