Article2. April 2019

3 Gründe, wieso «Shazam!» das DC Extended Universe wieder auf Kurs bringt

3 Gründe, wieso «Shazam!» das DC Extended Universe wieder auf Kurs bringt
© Warner Brothers Switzerland

Während über ein Viertel der 20 kommerziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten auf das Konto von Marvel gehen, herrschte bei DC bis zum Start von «Aquaman» lange Zeit Flaute an den Kinokassen. 3 Gründe, warum «Shazam!» absolut Spass macht – und dies vielleicht gerade damit ändern könnte.

Darum geht es in «Shazam!»

Durch einen uralten Zauberer gelangt der Pflegejunge Billy Batson (Asher Angel) an übermenschliche Fähigkeiten: Um sich in den erwachsenen Superhelden Shazam (Zachary Levi) zu verwandeln, muss der 14-Jährige nur das Wort “Shazam” rufen. Vollkommen unbekümmert probiert er eine Superheldenfähigkeit nach der anderen aus – doch schon bald wird aus Spass bitterer Ernst: Nun liegt es an Billy, seine Superheldenkräfte so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen, denn der Superbösewicht Thaddeus Sivana (Mark Srong) hat es auf ihn und seine Fähigkeiten abgesehen und bedroht eine ganze Stadt.

1. «Shazam!» setzt auf Humor, ohne die Action zu kurz kommen zu lassen.

Der Film spielt in Sachen humorvoller Unterhaltung in der Liga des Marvel-Streifens «Thor: Tag der Entscheidung» mit.© Warner Brothers Switzerland

Lange Zeit sah es für DC-Comicverfilmungen düster aus. An den Erfolg der mit Lob überschütteten «The Dark Knight»-Trilogie konnte bis 2017 kein einziger DC-Streifen mehr anknüpfen, bis «Wonder Woman» die Wende brachte: Der Actionfilm rund um die älteste DC-Superheldin wurde in höchsten Tönen gelobt und schlug einen Rekord nach dem anderen.

Nur ein Jahr später übertraf «Aquaman» den Publikums- und Kritikerliebling in puncto Einspielergebnis, knackte die Milliardengrenze und gesellte sich mit überraschend viel Humor als einziger DC-Film zu den 20 kommerziell erfolgreichsten Filmen aller Zeiten. Auf diese Strategie setzt nun auch «Shazam!».

Die Comicverfilmung entpuppt sich sehr schnell als wahres Feuerwerk an Gags, amüsanten Seitenhieben und witzigen Anspielungen, und das ohne auf eindrückliche Actionszenen zu verzichten. Die Kombination aus mit kindlichem Charme versehenem Humor mit mehreren vor allem für jüngere Zuschauer unheimlich anmutenden Szenen und einem unvorhersehbaren Showdown sorgen dafür, dass «Shazam!» zur grössten Superhelden-Überraschung des Jahres werden könnte.

2. Der Superhelden-Streifen ist überraschend herzerwärmend.

«Shazam!» hat das Herz am rechten Fleck und könnte mit viel Humor eine neue Ära für DC einläuten. © Warner Brothers Switzerland

Billy hatte es bislang nicht leicht in seinem Leben: Als kleiner Junge verliert er seine Mutter an einem Jahrmarkt aus den Augen, lebt fortan bei diversen Pflegefamilien und büchst immer wieder aus. Die Hoffnung, seine Mutter eines Tages wiederzufinden, gibt er dabei niemals auf – auch dann nicht, als er von einer liebevollen Pflegefamilie aufgenommen wird, die bereits 4 weitere Adoptivkinder unter ihrem multikulturellen Dach vereint.

Vor diesem Hintergrund kommt der Teenager in den Besitz seiner Superheldenkräfte, die er zusammen mit seinem neuen Bruder Freddy (Jack Dylan Grazer) ausführlich testet. Dass «Shazam!» nicht nur mit urkomischen "ersten Superhelden-Gehversuchen" punktet, sondern auch erstaunlich herzerwärmend daherkommt, beweisen mehrere rührende Szenen, in welchen indirekt die Frage danach aufgegriffen wird, was eine Familie eigentlich ausmacht. Gerade solche Passagen lassen die Comicverfilmung als charmant erzählte Familiengeschichte aus der Masse an Superheldenfilmen herausstechen und bringen frischen Wind in das DCEU.

3. Die Comicverfilmung punktet mit einem ungewöhnlichen Protagonisten.

Shazam testet seine Fähigkeiten bis zum Anschlag – hauptsache, es macht Spass. © IMDB

Superheldenfilme sind immer nach dem gleichen Muster gestrickt? Fehlanzeige bei «Shazam!» – der neueste Wurf von DC räumt mit solchen Vorurteilen auf und beweist, dass ein gelungener Superhelden-Streifen zugleich auch als origineller Coming-of-Age-Film überzeugen kann. Wie im ersten «Spider-Man»-Film von Sam Raimi steht in «Shazam!» ein Jugendlicher im Zentrum, der erst lernen muss, mit seinen neu erlangten Superkräften umzugehen und zugleich schneller erwachsen zu werden, als es ihm zunächst lieb sein dürfte.

Der entscheidende Unterschied zu einem Film wie «Spider-Man», der in «Shazam!» auch für die allermeisten unterhaltsamen Szenen sorgt, besteht darin, dass der Protagonist in diesem Fall ein Kind im Körper eines Erwachsenen ist und in seiner Gestalt als Mann zwar über göttergleiche Fähigkeiten und einen gestählten Körper verfügt, sein jugendliches Verhalten dabei aber nicht ablegt.

Zachary Levi, der den erwachsenen Superhelden Shazam verkörpert, leistet dabei ganze Arbeit: Mehr als nur überzeugend gibt er den pubertierenden, von Superhelden begeisterten Pflegejungen im Körper eines Mannes, und sorgt beim Austesten seiner Fähigkeiten somit für viele Lacher, bevor der Ernst des Superheldendaseins und des Erwachsenwerdens ansteht.

Billy und Freddy prüfen frönen dem Nerdtum. © IMDB

Fazit: «Shazam!» ist anders als alles, was das DC Extended Universe dem Publikum je geboten hat – und punktet gerade damit. Witzig, überraschend herzerwärmend und mit einer grossen Portion jugendlicher Flausen ist der Streifen sogar für Kinogänger, die sich nicht als ausgewiesene Superhelden-Fans bezeichnen würden, absolut empfehlenswert.

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