News15. März 2019

Yesh We Can! Die jüdischen Filmtage gehen in die 5. Runde

Yesh We Can! Die jüdischen Filmtage gehen in die 5. Runde
© Yesh!

Mit einem "Yesh We Can!" von Festivaldirektor Michel Rappaport wurde der Startschuss für die bereits fünften jüdischen Filmtage in Zürich gelegt. Bis zum 20. März sind im Rahmen des «Yesh!» Filme aus den unterschiedlichsten Sparten zu sehen – ihnen allen gemeinsam der Bezug zur jüdischen Kultur, die dem Publikum so nähergebracht werden soll.

"Yesh" bedeutet so viel wie "toll" oder "wir haben es geschafft". Zwei Begriffe, die beide bestens zum «Yesh!» passen: Zum einen haben sich die Filmtage mit der fünften Runde langsam aber sicher in der Limmatstadt etabliert, zum anderen ist es schön, dass dem jüdischen Film während rund einer Woche eine prominente Plattform gegeben wird. Dass Filme zur jüdischen Kultur beim Schweizer Publikum bestens ankommen können, hat zuletzt der äusserst beliebte «Wolkenbruch» bewiesen.

Die Erfolgskomödie läuft zwar nicht während den Filmtagen, dafür hat Regisseur Michael Steiner zur Eröffnung einige Anekdoten betreffend der Entstehung des Films zum besten gegeben. Festivaldirektor Michel Rappaport freute sich, dass mit dem Programm von 31 Filmen und 26 Schweizer Premieren die jüdische Kultur aus den verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet wird und damit im Sinne eines Zitats von Isaac Newton, man solle Brücken bauen statt Mauern, vielleicht sogar zum Abbau von Vorurteilen beigetragen werden kann.

Verbotene Liebe: In «Disobedience» verlieben sich zwei Jüdinnen.
Verbotene Liebe: In «Disobedience» verlieben sich zwei Jüdinnen. © Pathé Film

In diese Kerbe schlug auch der Eröffnungsfilm: «The Other Story» von Avi Nesher ist ein Drama über das Beziehungsgeflecht, das zwei rebellische Frauen umgibt: Zum einen eine junge Frau, die mit dem orthodoxen Glauben vor ihren Eltern und letztendlich auch vor sich selbst flieht, zum anderen eine Mutter, die in einer Sekte die gewünschte Erlösung und Emanzipation von ihrem Ehemann zu finden glaubt. Nesher baut dabei zunehmend emotionale Spannung auf, streut aber auch viel Humor mit ein, was dem Film eine überraschende Leichtigkeit verleiht.

Jüdischen Humor findet man auch im restlichen Programm: Zum Beispiel in der Culture-Clash-Komödie «Tel Aviv on Fire», in welcher der Nahostkonflikt für einmal anders dargestellt wird. Oder in «The Unorthodox»: Darin gründet ein Drucker seine eigene Partei, weil er glaubt, seine Tochter sei von der Schule geflogen, nur weil sie Sephardische Jüdin und damit in den Augen anderer minderwertig sei. Aber auch ernsthaftere Töne werden angeschlagen – zum Beispiel mit dem im Herbst für kurze Zeit in den Schweizer Kinos gezeigten Drama «Disobedience» über die verbotene Liebe zweier Jüdinnen aus London, gespielt von Rachel Weisz und Rachel McAdams.

Hier gibt es das gesamte Programm des «Yesh!» sowie Informationen zu Tickets – die jüdischen Filmtage laufen noch bis zum 20. März in den Kinos Houdini und Uto.

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