News13. April 2021

Yesh! 2021: Neues aus der jüdischen Filmwelt

Yesh! 2021: Neues aus der jüdischen Filmwelt
© Yesh!

In der siebten Ausgabe der Yesh! Filmtage vom 3. bis 10. Juni werden rund 30 herausragende Werke gezeigt, die das jüdische Leben und Wirken vielfältig, überraschend und kontrovers thematisieren. Mit dabei sind zahlreiche Schweizer Premieren und mit Festivalpreisen ausgezeichnete Filme. Präsentiert werden die Werke in den Kinos Houdini, RiffRaff, Arthouse Uto und Le Paris sowie online.

Winter Journey

In «Winter Journey» berührt und überzeugt der Zürcher Jahrhundertschauspieler Bruno Ganz in seiner letzten Rolle vor seinem Tod 2019. Er verkörpert in dieser wahren Geschichte George Goldsmith, der seinem Sohn und Regisseur widerwillig erzählt, wie er unter dem Naziterror aufwuchs, nach Amerika floh und geliebte Menschen zurückliess.

Golden Voices

Auch Raya und Victor fliehen. Das ältere Ehepaar sucht nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in Israel sein Glück. In ihrer alten Heimat hatten sie westliche Filme synchronisiert, im gelobten Land müssen sie groteske Situationen und merkwürdige Begegnungen meistern, um Fuss zu fassen. «Golden Voices» – herzerwärmend und tragikomisch.

Asia

Das ebenso einfühlsam wie rau inszenierte Drama «Asia» handelt von der komplexen Beziehung zwischen Asia und ihrer Tochter Vika. Als bei Vika eine unheilbare Krankheit diagnostiziert wird, lebt sie lustvoll weiter und Asia wird zur Verbündeten ihrer unvernünftigen Tochter. Shira Haas («The Unorthodox») wurde zurecht für ihre Darstellung von Vika am Tribeca Film Festival als Beste Schauspielerin ausgezeichnet.

Alena Yiv und Shira Haas in Asia (2020)
Alena Yiv und Shira Haas in Asia (2020) © Gum Films

The Kingdom Come

Zutiefst verstörend zeugt der Dokumentarfilm «The Kingdom Come» von geistiger Verblendung, endzeitlichen Ideologien und einer unheiligen Allianz, die bis in die höchsten US-Regierungszirkel reicht. Verarmte Evangelikale aus Kentucky spenden ihre letzten Pennies einer jüdischen Organisation, damit diese noch mehr Siedlungen auf alttestamentarischem Boden bauen kann.

Honeymood

Höchst vergnüglich persifliert «Honeymood» die Ehe und ihr Verlangen nach ewigem Glück. Die romantische Komödie wartet auf mit pfiffigen Dialogen zwischen Braut und Bräutigam und schickt diese getrennt auf Odysseen durch das nächtliche Jerusalem.

The Vigil – Die Totenwache

Nacht herrscht auch vor in «The Vigil – Die Totenwache». Yakov will aus der chassidischen Orthodoxie ausbrechen. Doch sein Rabbi bittet ihn, noch eine Totenwache zu übernehmen. Und schon beginnt Yakovs nächtliches Leiden mit Holocaust-Traumatas und einer irrlichternden Witwe. Ein intelligenter, jüdischer Gruselschocker.

Oscar-Preisträger Hector Babenco in «Babenco: Tell Me When I Die»
Oscar-Preisträger Hector Babenco in «Babenco: Tell Me When I Die» © Yesh!

Babenco: Tell Me When I Die

In «Babenco: Tell Me When I Die» begleitet Bàrbara Paz ihren krebskranken Mann, den Oscar-Preisträger Hector Babenco («Kiss of the Spider Woman»), in den Tod. Paz gelingt eine pralle, künstlerisch ebenbürtige, lebensbejahende Hommage in Schwarz und Weiss an eine faszinierende Persönlichkeit und ihre beeindruckende Kunst.

Die Titel der weiteren Filme werden ab Anfang Mai 2021 kommuniziert. Regisseurinnen, Schauspieler und weitere Expertinnen werden in den Kinos und online per Stream auftreten.

Quelle: Yesh!

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