Artikel17. August 2018

Wenn das Gedächtnis Streiche spielt: Diese 5 Filmszenen hat es so nie gegeben

Wenn das Gedächtnis Streiche spielt: Diese 5 Filmszenen hat es so nie gegeben
© Warner Brothers

Hast du dich schon einmal vollkommen falsch an eine ikonische Filmszene erinnert, die du eigentlich in- und auswendig kennen müsstest? Dann hast du es vielleicht schon mit dem Mandela-Effekt zu tun bekommen. Wir helfen deinem Gedächtnis auf die Sprünge und präsentieren 5 Filmmomente, die es so nie gegeben hat.

Der Mandela-Effekt: Kollektives Erinnern an einen falschen Sachverhalt

Von Musik über Filme bis hin zu geschichtlichen Ereignissen – der Mandela-Effekt macht vor nichts und niemandem halt: Er betrifft grosse Gruppen von Menschen, die sich kollektiv falsch an einen Sachverhalt erinnern. Fiona Broome – eine der ersten, die auf den aussergewöhnlichen Effekt aufmerksam wurde – benannte ihn nach einer Gruppe von Menschen, die davon überzeugt war, dass Freiheitskämpfer Nelson Mandela bereits in den 80er-Jahren im Gefängnis statt 2013 im Kreise seiner Familie an den Folgen einer Lungenentzündung verstorben war. Beispiele für den Mandela-Effekt gibt es in Hülle und Fülle – auch in der Filmgeschichte.

1. Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück (1980)

Star Wars: Episode V: Der Mandela-Effekt schlägt zurück. © Lucasfilm Ltd. & TM.

«Star Wars» ist bekannt für einige der berühmtesten Zitate der Filmgeschichte. Umso erstaunlicher mag es erscheinen, dass der wohl meistzitierte Satz der gesamten Sci-Fi-Filmreihe selbst von eingefleischten Fans des Franchises bereits unzählige Male falsch zitiert worden ist – und in dieser Form selbst Eingang in andere Filme fand: Darth Vaders unheilvolle Enthüllung «Luke, ich bin dein Vater» ist in der fünften Episode von «Star Wars» so nämlich gar nie zu hören.

Tatsächlich lautet die im Film vorgetragene Zeile, die das Kinopublikum der 80er-Jahre aus allen Wolken fallen liess und sogar von Darth Vader-Sprecher James Earl Jones höchstpersönlich in einer Fernsehshow falsch zitiert worden ist, «Nein, ich bin dein Vater».

2. Lockere Geschäfte (1983)

Fehlt hier nicht etwas? © Warner Brothers

Wer an Paul Brinkmans «Lockere Geschäfte» zurückdenkt, der dürfte sich unter anderem augenblicklich an eine ganz bestimmte Szene mit Tom Cruise erinnern, in der er lediglich in Unterwäsche und einem weissen Hemd gekleidet sowie mit einer Sonnenbrille ausgestattet das Tanzbein schwingt. Zumindest scheinen unzählige Internetuser auf diese Version der Sequenz zu beharren.

Auch in diesem Fall hat der Mandela-Effekt zugeschlagen: Neben zahlreichen im Netz feilgebotenen «Lockere Geschäfte»-Halloween-Kostümen ist auf Plattformen wie YouTube auch so manch ein – nicht wirklich authentisch – nachgestelltes Tanzvideo zu finden. Selbst die Sonnenbrille, welche Cruise während seiner Tanzeinlage getragen haben soll, ist mehrfach in Zeitungsartikeln zum Film erwähnt worden. In Tat und Wahrheit trägt der Hollywood-Star in dieser Szene aber weder eine Ray-Ban noch ein weisses Hemd: Er tanzt stattdessen in einem rosaroten Oberteil und ohne Brille.

3. The Matrix (1999)

Morpheus (Laurence Fishburne) sieht den Tatsachen ins Auge: Memes können unsere Wahrnehmung massgeblich beeinflussen.

Was, wenn jemand dir sagen würde, dass Morpheus' berühmt-berüchtigter Satzanfang «What if I told you» in keinem der drei «Matrix»-Filme jemals ausgesprochen wird? Morpheus-Darsteller Laurence Fishburne gibt stattdessen ein «Let me tell you why you're here» (in der deutschen Fassung «Ich will dir sagen, wieso du hier bist» von sich. Doch warum erinnern sich so viele Menschen falsch an diese Szene?

Eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen könnten laut knowyourmeme.com ab 2012 entstandene und in Windeseile verbreitete Memes sein, in denen dieser Satz unzählige Male mit Morpheus in Verbindung gebracht worden ist. Der Fall Matrix beweist auf jeden Fall, wie einflussreich die Wechselwirkung zwischen Filmen und Memes unterdessen ist.

4. Alice im Wunderland (1951)

Verrückt: Dieser Mandela-Effekt geht im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut. © EMP | Tattooblend: Cybil Souza | Disney

Alice im Wunderland ist einer der beliebtesten Disney-Filme aller Zeiten, der durch Tim Burtons Interpretation ab 2010 erneut an Popularität dazugewonnen hat. Die Folge: Unmengen an produziertem Merchandise und farbenfrohen Tattoos, die zu Ehren der Grinsekatze gestochen worden sind. Skurril ist, dass ein oft verewigter Satz weder in der Trickfilmfassung, noch in Burtons Filmen dabei jemals von der quirligen Katze ausgesprochen worden ist. «We are all mad here» lautete im Trickfilm «Most everyone is mad here». Lediglich im Ursprungsmaterial, dem Kinderbuch «Alice's Adventures in Wonderland» von Lewis Caroll, findet sich diese Zeile.

Wie und warum sie schliesslich mit der Grinsekatze aus den beiden Verfilmungen in Zusammenhang gebracht worden, und damit auch auf offiziellen Disney-Merchandise zu finden ist, bleibt nach wie vor ein Rätsel.

5. Moonraker – Streng geheim (1979)

Dollys Lächeln in «Moonraker – Streng geheim» liess so manch einen an seinem Verstand zweifeln. © IMDB

«James Bond»-Filme gibt es wie Sand am Meer. Ein ganz besonderer Teil des Franchises sorgt aufgrund des wohl eindrücklichsten Mandela-Effekts der Filmgeschichte bis heute aber für grosse Kontroverse. Die Rede ist von «Moonraker – Streng geheim»: Bösewicht Jaws (Richard Kiel), der über Zähne mit metallenem Überzug verfügt, wird in einer Szene von Dolly geholfen – als er diese zum Dank anlächelt, erwidert die junge Frau sein Lächeln mit einer im Sonnenlicht aufblitzenden Zahnspange.

Das wirklich Schockierende an dieser Szene liegt darin begründet, dass Dolly gar keine Zahnspange trägt, aber unzählige Leute felsenfest davon überzeugt sind, diese mit eigenen Augen gesehen zu haben – und das ist bei weitem noch nicht das verückteste am Mandela-Effekt aus «Moonraker»: Im Jahr 2006 wurde eine Werbung im finnischen Fernsehen ausgestrahlt, in der Richard Kiel in einem Supermarkt nachfragt, ob es möglich wäre, mit einer mini Visa-Karte zu bezahlen. Die Verkäuferin bejaht und lächelt ihn – mit einer Zahnspange – an.

Verschwörungstheoretikern ist Tür und Tor geöffnet: Können sich so viele Menschen unabhängig voneinander täuschen oder steckt mehr hinter diesem Mysterium? Lasst uns in den Kommentaren wissen, was ihr von diesem Phänomen haltet!

Umfrage 177

Hat der Mandela-Effekt auch dir einen Streich gespielt? Welchen dieser Filme hast du anders in Erinnerung?

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