Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen

In der Produktion «Gagarine» kämpft der Teenager Juri gegen das Schicksal seiner Stadt, währenddessen handelt «West Side Story» von einer Musical-Neuverfilmung der Liebestragödie um Romeo und Julia. Ergänzt wird das Ganze durch den Film «Délicieux», der die Geschichte eines Koches erzählt, der von seinem adligen Herrn entlassen wurde.

1. Gagarine

Der junge Juri kämpft dafür, dass seine Wohnsiedlung nicht abgerissen wird.

Der 16-jährige Youri (Asléni Bathily), der sich für Astronomie begeistert, wuchs in der Gagarin-Siedlung in Ivry-sur-Seine auf. Die in den 1960er Jahren als Hommage an den berühmten sowjetischen Astronauten errichtete und 1963 sogar von ihm eingeweihte Wohnsiedlung aus rotem Backstein ist heute baufällig und vom Abriss bedroht. Den Bewohnern fällt es schwer, diese Entscheidung zu akzeptieren, aber für Juri, der sehr an diesem geschichtsträchtigen Ort hängt, ist es unvorstellbar, dass er ihn verlassen muss. Mit seinen Freunden Houssam (Jamil McCraven) und Diana (Lyna Khoudri) setzt der Junge alles daran, seine Stadt zu retten.

Für seine erste Filmrolle überrascht und beeindruckt Alséni Bathily mit ihrer Genauigkeit. Sein sonniger und sanfter Auftritt ist vielversprechend. Auch die Chemie zwischen ihm und Lyna Khoudri, die von Anfang bis Ende strahlt, lässt Funken sprühen. Die von dem Filmemacher geschriebenen Figuren unterscheiden sich einmal mehr von den üblichen Stereotypen und sind ausgesprochen warmherzig.

4,5 von 5 ★

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2. West Side Story

Musical-Klassiker «West Side Story» neu verfilmt: Zwei Liebende zwischen den Kampf der Strassengangs

Die Liebestragödie um Romeo und Julia inspirierte Komponist Leonard Bernstein 1957 zum Musical «West Side Story. Vier Jahre später feierte die Verfilmung von Robert Wise Premiere. Und nun hat Steven Spielberg den Musical-Klassiker «West Side Story» neu verfilmt. Zwei Strassengangs im New York der Fünfzigerjahre bekämpfen sich, die weissen Jets und die puertorikanischen Sharks. US-Boy Tony verliebt sich in die Puertorikanerin Maria. Das akzeptieren die Bandmitglieder nicht. Es kommt zum Kampf mit tragischem Ausgang.

Fraglos hat Steven Spielberg aber mit seiner Neuversion gezeigt, dass dieses Musical zeitlos ist – in Musik und Thematik. Rassistische und soziale Konflikte wie in «West Side Story» sind aktuell wie eh und je. Eine fulminante, hinreissende Tragödie in Nostalgieverpackung. Allemal sehenswert.

4 von 5 ★

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3. Délicieux

Ein Koch erfindet das bürgerliche Gasthaus als Ort der Geselligkeit und des Genusses.

Kurz vor der Französischen Revolution wird der Spitzenkoch Pierre Manceron (Grégory Gadebois) von seinem adeligen Herrn wegen eines Regelverstosses entlassen. Vom Schloss zieht Pierre sich aufs Land zurück, wo er bald mit seinem Sohn und der geheimnisvollen Louise (Isabelle Carré) ein Gasthaus für Durchreisende und Bewohner:innen der Region eröffnet. Statt steife adelige Etikette soll dies aber ein Ort des befreiten Genusses und der Geselligkeit sein.

Ein Leichtgewicht ist «Delicieux» zweifellos, bereitet aber mit der geschmackssicheren, von feinem Humor durchzogenen Inszenierung viel Freude. Mit seinen prächtigen Bildern und der leichthändigen Verknüpfung der Geschichte des Gasthauses mit dem gesellschaftlichen Aufbruch sowie der privaten Geschichte des wortkargen Pierre und der selbstbewussten Louise schafft der Film beträchtliches Vergnügen.

4 von 5 ★

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