Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen

Die Bedeutsamkeit der emotionalen Annäherung, eine Aufarbeitung eines dunklen Kapitels der amerikanischen Geschichte sowie eine Sinnsuche bei der Auseinandersetzung mit einer unverstandenen Welt. Die aktuelle Kinowoche wirft existenzielle Fragen über unser Miteinander auf und bringt vergangene Geschichte auf die grosse Leinwand.

1. Ich bin dein Mensch

Die Wissenschaftlerin Alma lässt sich auf ein Experiment ein: Sie soll ihre Zeit mit einem humanoiden Roboter verbringen.

In «Ich bin dein Mensch» erzählt Regisseurin Maria Schrader von einer nahen Zukunft, in der Roboter in die Gesellschaft eingegliedert werden sollen. Mit leisem Humor lässt sie anfangs Algorithmen und Sehnsüchte aneinandergeraten, doch schon bald stellt sich die existenzielle Frage, was das Wesen eines Menschen eigentlich ausmacht. Trotz des ethisch-moralischen Überbaus inszeniert Schrader die emotionale Annäherung von Mensch und Maschine mit charmanter Leichtigkeit, ohne in den Kitsch eines klassischen Liebesfilms zu verfallen.

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2. Judas and the Black Messiah

Die Geschichte des Black Panther-Anführers Fred Hampton und des Mannes, der ihn für das FBI betrügen soll.

Im Jahr 1968 ist die Black Panther Party am erstarken. Dem FBI misfällt dies und setzt alles daran, den Chairman der Gruppe, Fred Hampton, aus dem Verkehr zu ziehen. Dazu rekrutiert man jemanden aus seinem engsten Kreis als Spitzel. Aber schon bald zeigt sich, dass es nicht reicht, Fred Hampton mundtot zu machen. Ein beeindruckender Film über ein dunkles Kapitel amerikanischer Geschichte. Grossartig gespielt, mit Daniel Kaluuya («Get Out») als Fred Hampton der für seine Leistung den Oscar erhielt, sowie Lakeith Stanfield («Uncut Gems») als den Spitzel Bill O'Neal, der ebenfalls nominiert war.

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3. Fabian oder der Gang vor die Hunde

Romanverfilmung: Ende der 1920er Jahre verliert der junge Fabian sowohl seine Freundin, seinen Vertrauten und seinen Beruf als Werbetexter.

Der Roman «Fabian» von Erich Kästner wurde 1931 erstmals veröffentlicht, unterlag damals der Zensur und wurde 2013 von Sven Hanuschek als Rekonstruktion der Urfassung, damals noch mit dem Titel «Der Gang vor die Hunde», neu herausgegeben. Ein Anlass für den Regisseur Dominik Graf dieses Werk mit Tom Schilling neu zu verfilmen. Dies ist ihm absolut gelungen und trägt ausgezeichnet die Atmosphäre der literarischen Vorlage: ein unglaublich interessanter und frisch anmutender Film, mit einer spürbaren Chemie zwischen dem ausgezeichneten Cast, in Szene gesetzt mit einer Abfolge von stimmigen Schnitten und unterschiedlichsten Formaten (Schwarz-Weiss, HD, Super 8). Fabian ist trotz des Alters der Romanvorlage etwas für die Gegenwart: es ist die Auseinandersetzung mit einer unverstandenen Welt, getrieben von der Suche nach Liebe, Arbeit und Sinn.

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