Kritik20. Mai 2020

Netflix-Kritik «Die Turteltauben»: Eine irrwitzig abenteuerliche Nacht mit Comedian Kumail Nanjiani

Netflix-Kritik «Die Turteltauben»: Eine irrwitzig abenteuerliche Nacht mit Comedian Kumail Nanjiani
© Netflix

Eigentlich wollte Paramount «The Lovebirds» im April in die Kinos bringen – Corona sei dank debütiert die romantische Komödie mit dem Stand-Up-Comedian Kumail Nanjiani nun auf Netflix.

Serienkritik von Peter Osteried

Jibran (Kumail Nanjiani) und Leilani (Issa Rae) lieben sich, streitig aber ständig über alles Mögliche. Das führt just in dem Moment zur Trennung, als ein Polizist ihren Wagen übernimmt und dann einen Fahrradkurier totfährt. Der Polizist verschwindet, und auch Jibran und Leilani machen sich aus dem Staub, da sie glauben, dass man sie für die Mörder des Fahrradfahrers halten würde. Also beginnen beide, auf eigene Faust zu ermitteln, um herauszufinden, wer den Mann tot sehen wollte – und warum. Doch das ist leichter gesagt als getan. Jibran und Leilani finden sich alsbald mitten im Chaos wieder.

Storytechnisch zwar sehr klischiert, punktet der Film vor allem mit seinen zwei Hauptdarstellern.– Cineman-Kritiker Peter Osteried

© Netflix

Wahrscheinlich wäre «The Lovebirds» im Kino ganz gut gelaufen, weil man hier einen sympathischen und witzigen Film hat, der das Rad nicht neu erfindet, aber über knapp 90 Minuten gut zu unterhalten weiss. Die Geschichte ist an den Haaren herbeigezogen und so klischiert, dass man im Grunde jede Entwicklung vorhersehen kann. Der Film punktet jedoch mit Kumail Nanjani und Issa Rae, die eine hervorragende Chemie haben.

Und nicht nur das: man nimmt beiden ab, dass sie seit ewigen Zeiten ein Paar sind. Es gibt ein paar schöne Momente, die von der intimen Kenntnis der Protagonisten zeugen. Das Highlight: Als Leilani versucht, Jibran von seinem Stresspegel herunterzukriegen, indem sie zu singen anfängt – und er schliesslich auch loslegt. Das ist eine süsse, zugleich aber auch sehr witzige Szene.

Wirklich überraschend ist hier nichts.– Cineman-Kritiker Peter Osteried

Wirklich überraschend ist an diesem Film nichts, ausser vielleicht, dass es im Hintergrund um eine Sekte der Reichen und Mächtigen geht. Das wird zwar nicht weiter ausgeführt, gipfelt aber in einer sehr komischen Szene, als sich die Protagonisten zu einem Treffen schleichen. Das lässt den Film etwas ungewöhnlicher erscheinen, als er ist, denn letztlich handelt es sich hier um eine handelsübliche Rom-Com, die mit ein bisschen Action garniert ist.

Der eigentliche Schurke ist recht farblos und das Finale kommt ziemlich unspektakulär daher, in erster Linie geht es dem Film aber nicht um einen ausgeklügelten Krimi und schon gar nicht um ausufernde Action, sondern darum, möglichst viele Gags organisch in die Geschichte einzubauen. Das wiederum klappt ziemlich gut, denn mit dieser Nacht der Abenteuer wird man wirklich vergnüglich unterhalten.

3.5 von 5 ★

«Die Turteltauben» ist ab dem 22. Mai auf Netflix verfügbar.

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