Kritik17. Dezember 2018

«Mortal Engines: Krieg der Städte»: Gastkritik von Cielle Noire

«Mortal Engines: Krieg der Städte»: Gastkritik von Cielle Noire
© Universal Pictures Switzerland

Seit Donnerstag läuft «Mortal Engines: Krieg der Städte» in den Kinos, der unter der Federführung von Peter Jackson als Produzent entstanden ist. Ein Teil der Cineman-Community durfte sich den Film mit der Youtuberin und Moderatorin Cielle Noire vorab ansehen – die Gastgeberin erzählt uns im Artikel gleich selbst, was sie vom Endzeit-Blockbuster hält.

Gastkritik von Cielle Noire

«Mortal Engines: Krieg der Städte» spielt einige Hundert Jahre in der Zukunft. Die Menschheit hat sich bis dahin jedoch nicht mit Ruhm und Ehre bekleckert, denn sie hat sich durch ihren Fortschritt praktisch selbst ausradiert. Was durchaus das Ende unserer Zeit sein könnte, ist der Beginn dieser Buchverfilmung.

Meine Erwartungen an den Film waren ziemlich hoch. Schon als ich den Trailer vor Wochen im Kino sah, wusste ich, dass ich diesen Film sehen muss! Eine starke Frau in der Hauptrolle, ein tolles Bühnenbild und Peter Jackson als Produzent – genau mein Geschmack!

Die kleinen Seitenhiebe auf unser Zeitalter haben den Kinosaal ziemlich zum Lachen gebracht.– Gastkritikerin Cielle Noire

Es ist nicht immer gut, mit zu hohen Erwartungen ins Kino zu gehen. Ich schaute den Film dementsprechend nicht nur durch die 3D-Brille, sondern auch durch die rosa Brille – die mir durch das Gerüttel der 4DX-Motion-Seats zwar während dem Film etwas von der Nase rutschte, das ist aber eine andere Geschichte.

Natürlich ist dieser Film, wie jeder andere auch, Geschmackssache. Mir gefiel er aber tatsächlich ganz gut! Man kommt sehr schnell in die Story rein, die Aufteilung der “bösen” und “guten” Figuren ist von Anfang an ziemlich klar, und es passieren auch einige unerwartete Dinge. Die kleinen Seitenhiebe auf unser Zeitalter haben den Kinosaal zudem ziemlich zum Lachen gebracht.

Nachdem die ersten paar Schockmomente vorbei sind, gibt der Film dem Zuschauer Zeit, mehr über die relevantesten Charaktere zu erfahren und sie ins Herz zu schliessen oder sie abgöttisch hassen zu lernen. Das am Anfang gemachte Gesamtbild festigt sich dadurch und bestätigt den Zuschauer in seiner Aufteilung zwischen Gut und Böse.

Wer will schon eine alles könnende, allwissende Heldin?– Gastkritikerin Cielle Noire

Je weiter der Film fortschreitet, desto mehr neue Elemente treten plötzlich auf. Jede Menge neuer Charaktere, neue Schauplätze, neue Hintergrundgeschichten, neue Dramen, welche die Story zwar spannend machen, mir aber kaum die Zeit dafür gaben, mich wirklich darauf einzustellen.

Auch Hester Shaw (Hera Hilmar), die zu Beginn als taffe Protagonistin und Rächerin vorgestellt wird, verkommt währenddessen eher zu einer Nebenfigur, die hin und her geschleudert wird, bevor sie die Zügel wieder in die Hand nimmt. Was in meinen Augen aber nicht schlimm ist, denn wer will schon eine alles könnende, allwissende Heldin? Niemand. Und genau das macht sie so menschlich.

© Universal Pictures Switzerland

Während unsere Hauptfiguren die Welt entdecken, trumpft der Film mit dem harten Kontrast unserer postapokalyptisch zerstörten Welt und wunderschönen Städten auf. Mein grosses Highlight: die Stadt in den Wolken. Da sich die meisten Szenen im Film drinnen abspielen, wo alles sehr düster, metallen und bedrückend ist, scheinen diese Aufnahmen wie Offenbarungen.

Fazit:

Auch wenn der Handlungsstrang nicht wirklich Überraschungen birgt und das Ende ziemlich vorhersehbar ist, so fand ich den Film doch gelungen. Wer super tiefgründige Figuren erwartet, ist hier aber falsch. Trotzdem wachsen sie einem total ans Herz, besonders Hester Shaws mysteriöser Bekannter aus ihrer Vergangenheit.

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