News12. September 2019

Das Programm zum 15. Zurich Film Festival: Starke Frauen und grüne Welle

Das Programm zum 15. Zurich Film Festival: Starke Frauen und grüne Welle
© Zurich Film Festival

Ab dem 26. September steht Zürich ganz im Zeichen des Kinos. Dann nämlich lockt das Zurich Film Festival bereits zum 15. Mal mit zahlreichen Gala-Premieren, einem Regisseurinnen-Rekord sowie prominenten Gästen auf dem Grünen Teppich.

Zur Jubiläumsausgabe des ZFF heisst es Abschied nehmen

Im Laufe von rund 15 Jahren mauserte sich das Zurich Film Festival zu einem der beliebtesten Filmfestivals Europas, das Filmschaffenden aus aller Welt eine wertvolle Gelegenheit bietet, ihre Werke zu präsentieren, und Jahr für Jahr mit relevantem, mutigem und inspirierendem Kino begeistert. Dass die beliebte Veranstaltung überhaupt erst zu dem werden konnte, was sie heute ist, haben Fans der Veranstaltung der Festivalleitung bestehend aus Nadja Schildknecht und Karl Spoerri zu verdanken, die der Limmatstadt seit 2005 nebst den Wettbewerben auch etliche spannende Gastauftritte und erinnerungswürdige Premieren bescherten.

Zur Jubiläumsausgabe verantworten die beiden das Festival ein letztes Mal operativ und übergeben die Leitung im Anschluss in neue Hände. In ihrem Abschiedsjahr erwartet das Publikum über 170 Filme aus 58 Ländern – darunter mit 57 Beiträgen so viele Werke von Regisseurinnen wie noch nie. Als Highlight locken Gala-Premieren zu Filmen wie etwa dem Drama «My Zoe» von und mit Julie Delpy, in dem eine renommierte Genetikerin mit dem Tod ihrer Tochter konfrontiert wird, der Tragikomödie «The Farewell», in dem der Zusammenhalt einer chinesischen Grossfamilie im Zentrum steht, oder aber dem in Venedig zum besten Film gekrönten Psychothriller «Joker» mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle.

Nadja Schildknecht und Karl Spoerri übergeben die Festivalleitung nach 15 Jahren in neue Hände. © Zurich Film Festival

Zusätzlich können sich Besucher auch auf spannende und hochaktuelle Schwerpunkte des Festivals freuen. Für die Notwendigkeit des Umweltschutzes etwa sensibilisieren in diesem Jahr zahlreiche Werke: Beispielsweise die vom Produzent und Protagonist Javier Bardem persönlich vorgestellte Doku «Sanctuary», «Watson» über den Sea Shepherd Gründer Paul Watson oder aber der Eröffnungsfilm «Bruno Manser – Die Stimme des Regenwaldes».

Ein weiterer starker Fokus liegt mit der zum zweiten Mal stattfindenden Sektion „Hashtag“ auf Whistleblowing und unbequemen Wahrheiten: In der Sektion werden 8 Werke zum Thema „Speaking the Truth“ präsentiert, so zum Beispiel Filme wie «Official Secrets» oder «The Report». In der Reihe „Neue Welt Sicht“ wird derweil das Filmschaffen aus dem Kinoland Kolumbien mit 14 Titeln und 26 weiteren Filmen aus Südamerika gefeiert.

Sämtliche Gala-Premieren im Überblick

«Bruno Manser – Die Stimme des Regenwaldes»: Drama von Niklaus Hilber mit Sven Schelker. «Adam»: Drama von Maryam Touzani mit Lubna Azabal und Nisrin Erradi. «After the Wedding»: Drama von Bart Freundlich mit Julianne Moore und Michelle Williams. «Blackbird»: Drama von Roger Michell mit Lindsay Duncan, Susan Sarandon, Kate Winslet und Mia Wasikowska. «Deutschstunde»: Drama von Christian Schwochow mit Tobias Moretti und Levi Eisenblätter. «Gemini Man»: Actionfilm von Ang Lee mit Will Smith, Mary Elizabeth Winstead und Clive Owen. «Hors Normes»: Komödie von Olivier Nakache und Eric Toledano mit Vincent Cassel. «Joker»: Thriller von Todd Philipps mit Joaquin Phoenix. «Judy»: Biopic von Rupert Goold mit Renée Zellweger. «La Belle Epoque»: Tragikomödie von Nicolas Bedos mit Daniel Auteuil und Guillaume Canet. «La vérité»: Drama von Hirokazu Kore-eda mit Catherine Deneuve, Juliette Binoche und Ethan Hawke. «Le Mans '66»: Biopic von James Mangold mit Matt Damon und Christian Bale. «Les Misérables»: Drama von Ladj Ly mit Damien Bonnard. «Marriage Story»: Tragikomödie von Noah Baumbach mit Adam Driver und Scarlett Johansson. «My Zoe»: Drama von und mit Julie Delpy. «Official Secrets»: Politthriller von Gavin Hood mit Keira Knightley und Ralph Fiennes. «Pavarotti»: Dokumentation von Ron Howard. «Radioactive»: Biopic von Marjane Satrapi mit Rosamund Pike, Sam Riley und Anna Taylor-Joy. «Saturday Fiction»: Politthriller von Lou Ye mit Gong Li, Mark Chao und Odagiri Joe. «Seberg»: Drama von Benedict Andrews mit Kristen Stewart. «Sorry We Missed You»: Drama von Ken Loach mit Kris Hitchen. «Suicide Tourist»: Mystery-Drama von Jonas Alexander Arnby mit Nikolaj Coster-Waldau. «The Burnt Orange Heresy»: Action-Thriller von Giuseppe Capotondi mit Donald Sutherland, Claes Bang, Elizabeth Debicki und Mick Jagger. «The Current War»: Historisches Drama von Alfonso Gomez-Rejon mit Benedict Cumberbatch, Michael Shannon und Nicholas Hoult. «The Farewell»: Tragikomödie von Lulu Wang mit Awkwafina, Tzi Ma und Diana Lin. «The Informer»: Thriller von Andrea Di Stefano Joel Kinnaman, Rosamund Pike und Clive Owen. «The invisible Life of Euridice Gusmao»: Drama von Karim Aïnouz mit Fernanda Montenegro und Carol Duarte. «The Laundromat»: Drama von Steven Soderbergh mit Meryl Streep und Gary Oldman. «The Lighthouse»: Fantasy-Drama von Robert Eggers mit Willem Dafoe und Robert Pattinson. «The Perfect Candidate»: Drama von und mit Haifaa Al Mansour. «The Report»: Drama von Scott Z. Burns mit Adam Driver, Annette Bening, Jon Hamm und Michael C. Hall. «Waiting for the Barbarians»: Drama von Ciro Guerra mit Mark Rylance, Johnny Depp und Robert Pattinson. «Wasp Network»: Politthriller von Olivier Assayas mit Penélope Cruz, Edgar Ramírez und Gael García Bernal. «Watson»: Dokumentarfilm von Lesley Chilcott. «Where’d You Go, Bernadette»: Tragikomödie mit Cate Blanchett, Kristen Wiig und Laurence Fishburne. «Where’s My Roy Cohn?»: Dokumentarfilm von Matt Tyrnauer.

Namhafte beehren die Limmatstadt

Nicht nur mit glamurösen Gala-Premieren und spannenden Wettbewerbsbeiträgen lockt das ZFF jährlich tausende Kino-Enthusiasten nach Zürich, auch prominente Gäste tragen ihren Teil zu den stetig wachsenden Besucherzahlen bei: Von versierten DrehbuchautorInnen über visionären Regisseuren und Regisseurinnen bis hin zu Filmstars, die üblicherweise oft nur auf der Grossleinwand gesichtet werden können, werden sich auch diesen Herbst auf dem Grünen Teppich tummeln.

Nach Viggo Mortensens Besuch der letztjährigen Ausgabe des ZFF führt es in diesem Jahr auch «Herr der Ringe»-Co-Star Cate Blanchett (Galadriel) mit der Tragikomödie «Where’d You Go, Bernadette» nach Zürich. Die Oscarpreisträgerin wird im Rahmen des Filmfestivals mit einem Golden Icon Award für ihr Lebenswerk geehrt, und ausgewählte Werke aus ihrer Filmographie zu Ehren der wandlungsfähigen Australierin in einer Retrospektive gezeigt. Über den Golden Eye Award kann sich derweil Kristen Stewart freuen, die im Drama «Seberg» die amerikanische Kult-Schauspielerin Jean Seberg verkörpert.

Cate Blanchett begeisterte unter anderem mit Auftritten in «Elisabeth», «Carol» oder «Blue Yasmine». Zu Ehren von Roland Emmerich werden am ZFF 10 seiner Werke wieder auf Grossleinwand zu sehen sein – zum Beispiel «Anonymous».

Besonders gespannt sein darf man unter anderem auch auf den Auftritt eines der erfolgreichsten Filmemacher unserer Zeit: Roland Emmerich wird am 29. September der «A Tribute...to»-Award überreicht und im Verlauf des Festivals mit einer 10 Werke umfassenden Retrospektive geehrt. Sowohl Emmerich als auch Julie Delpy, Javier Bardem, Donald Sutherland und Oliver Stone konnte das Zurich Film Festival in diesem Jahr für ein moderiertes Gespräch, dem sogenannten ZFF-Masters, gewinnen.

Das komplette Programm des Zurich Film Festival, welches vom 26. September bis zum 6. Oktober stattfindet, gibt es hier. Der Vorverkauf startet am 16. September um 12:00 Uhr.

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