Artikel5. Mai 2023

Apokalypse unter der Erde: 5 Gründe, die Science-Fiction-Serie «Silo» auf Apple TV+ zu schauen

Apokalypse unter der Erde: 5 Gründe, die Science-Fiction-Serie «Silo» auf Apple TV+ zu schauen
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Die Welt hat mal wieder eine Apokalypse erlebt. Auch in «Silo», einer Verfilmung der gleichnamigen Romanreihe nach Hugh Howey, ist das Leben, wie wir es kennen, nicht mehr existent. Zumindest glauben das die Überlebenden, die sich in einem gigantischen Silo tief unter der Erde eingerichtet haben. Als die Frau des Sheriffs und der Gesetzeshüter bei dem Versuch sterben, die angeblich toxische Luft an der Oberfläche auszuhalten, beginnt die Ingenieurin Juliette (Rebecca Ferguson), das von strengen Regeln zusammengehaltene System im Untergrund zu hinterfragen. Wir haben 5 Gründe für dich, warum du «Silo» nicht verpassen solltest.

Ein Artikel von Christopher Diekhaus

1. Zwielichtiges Herrschaftssystem

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Im Vorfeld wurde «Silo» mehrfach als vertikale Version der Action-Dystopie «Snowpiercer» beschrieben, in der die Überlebenden einer menschengemachten Eiszeit in einem riesigen Zug, streng nach Klassen getrennt, fortwährend über die verschneite Erde rasen. Parallelen sind durchaus vorhanden. Auch in der von Apple auf den Weg gebrachten Romanadaption spielt die Abgrenzung zwischen Arm und Reich eine Rolle. Allerdings sind hier die Übergänge durchlässiger. Treppen verbinden die einzelnen Stockwerke, und die Interaktion zwischen höher und niedriger gestellten Personen ist einfacher möglich.

Nichtsdestotrotz werden die Bewohner von den im Geheimen operierenden Herrschenden mit einem rigorosen Regelkatalog auf Linie gehalten. Wer Kinder bekommen darf, entscheidet eine Art Lotterie. Frauen, die kein Recht auf ein Baby haben, tragen einen Kontrollsensor in sich. Viele Gegenstände aus der Zeit vor der Apokalypse sind streng verboten. Und alle Silo-Bürger sind angehalten, den lange zurückliegenden Sieg über eine nebulöse Rebellenfraktion zu feiern. Das Leben im Untergrund mag sicher sein, behaglich ist es aber nicht. Kein Wunder, dass bei einigen Menschen Zweifel aufkommen.

2. Spannende Wahrheit-oder-Lüge-Frage

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Niemand weiss, was einst genau auf der Erde geschehen ist. Und keiner hat eine Ahnung, wer das Silo erbaut hat. So heisst es gleich zu Beginn in den Voice-over-Kommentaren von Sheriff Holston (David Oyelowo), dessen Gattin Allison (Rashida Jones) die offiziellen Erzählungen von einem toxisch verseuchten Planeten nicht mehr glauben will, als sie auf beunruhigende Hinweise stösst.

Kann man ausserhalb des unterirdischen Baus wirklich nicht mehr überleben? Oder ist das bloss eine Lüge, die das totalitäre System am Laufen halten soll? Aus dieser Frage zieht die zehnteilige Serie zum Start einiges an dramatischem Saft, der auch dann nicht schal wird, wenn wir eine erste Antwort erhalten.

3. Einschüchternd-beklemmender Schauplatz

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Des Öfteren schwenkt die Kamera nach oben und gibt den Blick frei auf die gewaltigen Ausmasse des Silos. Schön anzuschauen ist diese riesige Betonkonstruktion mit ihren gedeckten braungrauen Tönen nicht, wuchtig und imposant aber allemal. Menschen erscheinen wie kleine Ameisen in einem Bau. Die Ebenen und Räume sind ausladender als etwa die engen Waggons in «Snowpiercer». Und doch macht sich ein klaustrophobisches Gefühl breit hier im Untergrund, der der letzte sichere Rückzugsort sein soll.

Wer das den Look der Serie bestimmende Setting etwas monoton findet, braucht nicht verzweifeln: Auf erzählerischer Ebene liefert «Silo», zumindest in den ersten vier für diese Kritik gesichteten Episoden, ab. Ohne in Hektik zu verfallen, verdichten Schöpfer Graham Yost («Justified») und seine kreativen Mitstreitenden die Handlung, die auf eine grösser angelegte Verschwörung hinauslaufen könnte.

4. Protagonistin mit Profil

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Im Zentrum der Serienadaption steht die für den Generator des Silos verantwortliche Ingenieurin Juliette, die interessanterweise erst am Ende der Auftaktepisode die Bühne betritt. Regelmässig eingestreute Rückblenden offenbaren ab der zweiten Folge ihre traumatische Familiengeschichte, die sie in die Arme der fordernden, aber herzlichen Martha Walker (Harriet Walter) führt. Bei ihr wird die schon vorher als Tüftlerin charakterisierte Juliette in die technische Welt des Untergrundbunkers eingeführt und übernimmt zunehmend anspruchsvollere Aufgaben.

Entscheidend für den Antrieb, den Ungereimtheiten nachzugehen und das ganze System zu hinterfragen, ist ein schmerzhafter persönlicher Verlust. Ihr heimlicher Geliebter, der Computerexperte George Wilkins (Ferdinand Kingsley), der auf einem alten Laufwerk brisante Informationen entdeckt und sich darüber mit Allison, der Frau des Sheriffs, ausgetauscht hat, soll freiwillig aus dem Leben geschieden sein – was Juliette partout nicht glauben will. Die Hauptfigur von «Silo» ist keine Pappkameradin, wird vom Drehbuch vielmehr mit nuancierten Strichen eingeführt.

5. Starke Rebecca Ferguson

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Dass Juliette als Handlungsträgerin funktioniert, liegt natürlich auch an Rebecca Ferguson, die neben ihrem schauspielerischen Engagement als ausführende Produzentin in die Serienadaption involviert ist. Ihrer Figur verpasst die Schwedin eine zupackende, durchsetzungsfähige Aura. Gleichzeitig gelingt es ihr aber, Juliettes verletzliche Seite zum Klingen zu bringen. Überzeugend bewegt sich die Hauptdarstellerin zwischen Gefühl, Wut und Beharrlichkeit – und zieht den Zuschauer so schnell in ihren Bann.

4 von 5 ★

«Silo» ist seit dem 05. Mai bei Apple TV+ zu sehen.

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