Artikel21. Dezember 2022

5 Gründe, den Netflix-Film «Glass Onion: A Knives Out Mystery» zu schauen

5 Gründe, den Netflix-Film «Glass Onion: A Knives Out Mystery» zu schauen
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Eine klassische Krimikonstellation, dunkle Geheimnisse, viele Wendungen, spielfreudige Darsteller und starke Meta-Witze: Mit «Knives Out» sorgte Filmemacher Rian Johnson bei Fans von Mörderrätseln für beste Laune. Der nun im Rahmen eines Netflix-Deals entstandene zweite Film rund um den von Daniel Craig verkörperten Privatdetektiv Benoit Blanc fällt ähnlich unterhaltsam aus...

Artikel von Christopher Diekhaus

1. Aufregendes Setting und Szenenbild

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Wie man es aus einigen klassischen Mordgeschichten kennt, spielt sich fast die gesamte Handlung von «Glass Onion: A Knives Out Mystery» auf einer sonnendurchfluteten griechischen Privatinsel ab. Das Fleckchen Erde gehört dem stinkreichen Tech-Milliardär Miles Bron (Edward Norton), der, einer Tradition folgend, seine engsten Freunde zu einem amüsanten Wochenende einlädt. Dieses Mal sollen die Anwesenden an einem Krimirätsel teilnehmen, zu dem, für den Gastgeber unerklärlich, auch Benoit Blanc herbeizitiert wurde.

Natürlich nimmt das vermeintlich harmlose Event einen tödlichen Verlauf. Ein abgeschiedenes Eiland gibt eigentlich immer einen guten Schauplatz für ein Murder-Mystery ab – besonders in diesem Fall, denn Regisseur Rian Johnson und Produktionsdesigner Rick Heinrichs entführen uns in eine aufregende Welt, die Luxus, alte Kunst und modernen Schnickschnack fliessend verbindet.

Das beeindruckende Zentrum der Insel bildet eine Glaskuppel, die einer Zwiebel nachempfunden ist. Keine Frage, der Film entwirft ein faszinierendes, mit vielen kleinen Details gespichtes Setting, das den Grössenwahn des Besitzers deutlich unterstreicht.

2. Starkes Ensemble

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Schon der erste Filme profitiert ungemein davon, dass sich die prominenten Schauspieler mit echter Begeisterung in ihre Rollen werfen. Nicht anders sieht es im Sequel aus, das eine neue illustre Riege aufbietet, um den bewusst überzeichneten Figuren Leben einzuhauchen. Daniel Craig macht seine Sache als gewiefter, unbestechlicher Ermittler genauso gut wie im Vorgänger. Hängen bleibt gewiss die Darbietung des früheren Wrestlers Dave Bautista, der mit Verve einen Männerrechte verteidigenden Influencer gibt.

Und überzeugend ist auch die Performance von Janelle Monáe, die als Miles‘ ehemalige Businesspartnerin geschickt Spannungen in die Gruppe trägt. Am einprägsamsten sind allerdings Kate Hudson als Ex-Supermodel, das sich durch sein loses Mundwerk regelmässig Shitstorms einhandelt, und Edward Norton als hoffnungslos narzisstischen Tech-Guru, der nicht von ungefähr an so manchen selbsternannten Silicon-Valley-Propheten erinnert.

3. Lustige Gastauftritte

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Eindruck hinterlässt nicht nur der mit Elan aufspielende Hauptcast. Für kleine witzige Akzente sorgen auch einige Gaststars, die Rian Johnson für eine Stippvisite gewinnen konnte. Ethan Hawke, Hugh Grant, die frühere Miss-Marple-Darstellerin Angela Landsbury, Starkomponist Stephen Sondheim und Serena Williams, um nur einige zu nennen, geben sich hier die Klinke in die Hand. Interessant zu wissen: Hinter einem auf der Insel zu jeder vollen Stunde ertönenden Gong steckt ebenfalls ein bekannter Mime.

4. Handlung mit Überraschungen

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«Knives Out» punktet mit einer clever konstruierten, gesellschaftliche Probleme streifenden, satirisch aufgeladenen Handlung, die das Interesse des Zuschauers für den Mordfall trotz komischer Einlagen stets aufrechterhalten kann. Rian Johnson ist es hoch anzurechnen, dass er sich in der Fortsetzung nicht einfach wiederholt.

Die Grundkonstellation ist eine andere, neue Themen, unter anderem die Corona-Pandemie und die Allmachtsfantasien der Tech-Elite, finden Platz, einmal mehr geizt der Plot aber nicht mit überraschenden Enthüllungen und unterhaltsamen Richtungswechseln. Obwohl «Glass Onion: A Knives Out Mystery» den Vorgänger mit einer Laufzeit von 140 Minuten noch übertrifft, gehen die mehr als zwei Stunden wie im Flug vorbei.

5. Furioses Finale

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Nachdem der Film diverse Haken geschlagen, Geheimnisse enthüllt und neue Rätsel aufgeworfen hat, schenkt uns Rian Johnson einen knackig-abgedrehten Showdown. Die Schauspieler dürfen noch einmal alles geben, sich richtig ausagieren. Und der Regisseur zeigt, dass er es bestens versteht, vorher platzierten Hinweisen und Elementen eine grosse Bühne zu geben. Die Schlusspointe mag ab einem gewissen Punkt vorhersehbar sein. In ihrer schwungvoll-schrägen Inszenierung macht sie jedoch verdammt viel Spass!

4 von 5 ★

«Glass Onion» ist ab dem 23. Dezember 2022 auf Netflix verfügbar.

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