Artikel15. Januar 2019

3 Gründe, wieso man Jeff Bridges einfach lieben muss

3 Gründe, wieso man Jeff Bridges einfach lieben muss
© IMDB

Während seiner über fünfzigjährigen Karriere bescherte uns Jeff Bridges so einige schauspielerische Höhepunkte, nun wurde der wohl am meisten unterschätzte Schauspieler seiner Generation mit dem Cecil B. DeMille Award für sein Lebenswerk geehrt. 3 Gründe, wieso man den charismatischen Amerikaner einfach lieben muss.

1. Er glänzt trotz schauspielerischer Höhenflüge mit Bescheidenheit

Nachdem Jeff Bridges am 4. Dezember 1949 unweit der Hollywood-Filmindustrie das Licht der Welt erblickte, nahm seine Karriere im Filmbusiness auch schon seinen Lauf: Bereits als 4 Monate altes Baby war er an der Seite seiner Mutter (Dorothy Bridges) erstmals im Film «The Company She Keeps» auf Grossleinwand zu sehen. Mit «Die letzte Vorstellung» konnte er rund 20 Jahre später seinen grossen Durchbruch feiern, und seitdem schliesslich in über 50 namhaften Hollywood-Produktionen glänzen. Doch seine geradlinige Schauspielkarriere ist ihm zu keinem Zeitpunkt zu Kopf gestiegen.

Star-Allüren scheinen dem umgänglichen Oscarpreisträger, der sich in einem Interview mit «GQ» als «der netteste Hippie, den man sich vorstellen kann» bezeichnete, komplett fremd zu sein: In zahlreichen Talkshow-Auftritten, Dankesreden und an Events wie der Comic-Con beweist der auch im echten Leben oft an den Dude («The Big Lebowski») erinnernde Schauspieler nämlich konstant, dass er sich seinen Ruf als Hollywood Nice Guy redlich verdient hat.

Diese Rollen prägten Jeff Bridges' Karriere nachhaltig

Kaum eine Rolle dürfte Jeff Bridges dermassen geprägt haben, wie die des bademanteltragenden, bowlingspielenden und White-Russian-trinkenden Dude aus «The Big Lebowski». Vor diesem Hintergrund mag es auch nicht verwundern, dass er seit Jahren an Veranstaltungen zum Kultfilm der Coen-Brüder teilnimmt und seiner Band in Anlehnung an den Dude den Namen «Jeff Bridges & The Abiders» verpasste. Aller guten Dinge sind wohl doch nicht immer drei: Für seine Rolle als Ausserirdischer im Sci-Fi-Streifen «Starman» wurde Bridges 1985 bereits zum dritten Mal für einen Oscar nominiert… ...das begehrte goldene Männchen konnte er allerdings erst 2010 für seine Performance als abgehalfterter Country-Musiker Bad Blake im herzerwärmenden Drama «Crazy Heart» mit nach Hause nehmen. Die Romanverfilmung brachte ihm nicht nur zahlreiche weitere Nominierungen, sondern unter anderem auch einen Golden Globe sowie einen Screen Actors Guild Award ein. In «Tron» wurde der damals 33-Jährige Schauspieler Zeuge eines Stücks Filmgeschichte: Bei diesem Sci-Fi-Streifen, in dem er einen Programmierer verkörpert, handelt es sich um einen der ersten Spielfilme mit längeren computergenerierten Sequenzen. Der Spätwestern «True Grit» in der Jeff Bridges einen unberechenbaren Marshal gibt, ist nebst «The Big Lebowski» mit 10 Oscar-Nominierungen ein grossartiger Beweis dafür, dass Jeff Bridges und die Coen Brüder zusammenpassen wie Pech und Schwefel.

2. Im "Dude" steckt weit mehr als nur schauspielerisches Talent.

Jeff Bridges ist im Verlauf seiner Schauspielkarriere immer wieder in ausgesprochen unterschiedlichen Rollen aufgetreten, um nicht Opfer des Typecastings, also der Festlegung auf einen bestimmten Rollentyp zu werden. Vielseitigkeit ist allerdings nicht nur für sein Schauspiel, sondern auch für zahlreiche weitere Begabungen des Hollywood-Stars kennzeichnend.

Obwohl die Tätigkeit als Schauspieler seit Jahren seine berufliche Priorität ist, konnte Bridges nämlich auch im Musikbusiness unter anderem als Sänger, Gitarrist und Komponist Fuss fassen und Projekte in Zusammenarbeit mit Musikern wie David Crosby oder Michael McDonald auf die Beine stellen. Was viele aber wohl nicht wissen: Der gelassene Kalifornier malt und zeichnet auch leidenschaftlich gerne und hat sich seit seiner High-School-Zeit der Schwarz-Weiss-Fotografie verschrieben.

Die Hobbys und Leidenschaften des Allrounders

Seit «Starman» (1984) dokumentiert Bridges Dreharbeiten von Filmen in denen er auftritt, mit seiner Widelux-Kamera und stellt aus den Bildern… ...Erinnerungsalben mit handgeschriebenen Kommentaren für Cast und Crew zusammen – What a nice Dude. Seine Fotos sind im Bildband «Pictures» verewigt worden und brachten ihm 2013 unter anderem einen Infinity Award vom International Center of Photography ein. Lange war sich Bridges nicht sicher, ob die Schauspielerei wirklich das Wahre für ihn sei. 1973 stellte er sich deswegen der ultimativen Zerreissprobe: Seine Rolle in «The Iceman Cometh» nahm er nur an, um endgültig herausfinden zu können, ob er wirklich für das Showbusiness geschaffen war. Wie die Geschichte zeigt, hat er sich für eine Karriere als Schauspieler entschieden. Sein musikalisches Talent ist uns aber weder auf- noch abseits der Grossleinwand vorenthalten worden... Während er 1999 das soulig-funkige Rock-Album «Be Here Soon» unter seinem Label Ramp Records veröffentlichte, machte er 2011 – passend zum 2009 erschienenen Filmdrama «Crazy Heart» – mit «Jeff Bridges» als Country-Musiker von sich reden.

3. Hilfsbereitschaft ist für ihn eine Selbstverständlichkeit.

Nebst zahlreichen erinnerungswürdigen Auftritten auf Grossleinwand fällt der seit über 40 Jahren verheiratete «Crazy Heart»-Hauptdarsteller immer öfter durch seine humanitäre Ader als Aktivist auf: Im November 2010 wurde er Sprecher der “No Kid Hungry Campaign”, deren Ziel es ist, das Hungerleiden US-amerikanischer Kinder zu stoppen. Als Teil der Organisation “Everytown for Gun Safety” macht er sich zudem für Waffenkontrolle und gegen Waffengewalt stark.

Doch auch unsere Umwelt liegt ihm sehr am Herzen. So setzt der Befürworter der "Plasic Pollution Coalition" nicht nur während seiner Dreharbeiten sondern auch im Alltag klare Zeichen gegen die Umweltverschmutzung durch Plastik – ein Bestreben, das er auch mit der Doku «Living in the Future’s Past» voranzutreiben sucht.

So macht sich der Schauspieler für eine bessere Welt stark

Keine leeren Worte: Als Supporter der “Plastic Pollution Coalition” lässt Bridges in jedem seiner Verträge festhalten, dass an den Sets seiner Filme keine Plastikbehältnisse verwendet werden sollen. “Everytown for Gun Safety” hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die Folgen von Waffengewalt aufzuklären, und Anstrengungen zu fördern, die darauf abzielen, Kriminelle den Schusswaffenbesitz zu verwehren – dafür steht nicht nur Jeff Bridges sondern auch «The Big Lebowski»-Co-Star Julianne Moore ein. «Living in the Future’s Past» ist ein von Jeff Bridges produzierter Dokumentarfilm, in dem der Schauspieler zusammen mit Wissenschaftlern unter anderem darüber diskutiert, inwiefern Politik und Ökonomie zum Klimawandel beigetragen haben.

Umfrage 74

Jeff Bridges' Karriere zeichnet sich durch eine aussergewöhnliche Vielschichtigkeit aus. Welche dieser Rollen hat der Amerikaner deiner Meinung nach am überzeugendsten verkörpert?

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