Artikel31. Januar 2023

11 Kino-Highlights für den Monat Februar

11 Kino-Highlights für den Monat Februar
© Universal Pictures Switzerland

Der Februar hält ganz besondere Kinoerlebnisse bereit, die die winterliche Kälte draussen vergessen lassen. Mit «Magic Mike's Last Dance» und «Die Nachbarn von oben» wird es sexy, «The Son», «Close» und «Knock at the Cabin» stellen das Konzept der Familie auf die Probe und mit «TÁR» flimmert ein ernstzunehmender Oscar-Kandidat über die Leinwände.

1. Close

Zwei Jungen sind sich nah – zu nah? | Kinostart: 02. Februar 2023

Darum geht's: Eine ergreifende Erzählung über das Aufwachsen mit Leo (Eden Dambrine) und Rémi (Gustav De Waele) im Mittelpunkt. Sie sind die besten Freunde, leben auf dem Land, haben Spass, raufen sich und schlafen oft im selben Bett. Eine emotionale Nähe, die sich ganz natürlich in eine körperliche Nähe verwandelt. Doch als sie in die gleiche Klasse kommen, fragt eine Mitschülerin, ob sie nicht ein Liebespaar seien. Leo verteidigt sich vehement und denkt zum ersten Mal über den Status der Beziehung zu Rémi nach.

2018 präsentierte Lukas Dhont im Alter von 27 Jahren den Film «Girl» in der Auswahl Un Certain Regard in Cannes. Ein Film über eine junge Transfrau und Geschlechtsdysphorie mit Victor Polster, der grosse Aufmerksamkeit erregte und schliesslich der belgische Kandidat für den Oscar für den besten internationalen Film war. Der Filmemacher präsentiert nun seinen neuen Film "Close", mit dem er den Grossen Preis in Cannes gewann.

2. La Dérive des continents (au sud)

Dies ist der dritte Film von Lionel Baiers Tetralogie über Europa | Kinostart: 2. Februar 2023

Darum geht's: Im Mittelpunkt stehen die Vorbereitungen für den Besuch des französischen Präsidenten und der deutschen Bundeskanzlerin in einem Flüchtlingsheim auf Sizilien. Vorausgeschickt werden jeweils die beiden Verantwortlichen für Öffentlichkeitsarbeit. Was sie vor Ort sehen, überzeugt sie nicht: Alles ist viel zu sauber, viel zu funktionierend und der Einwanderer aus Senegal spricht ein viel zu perfektes Französisch. Die Bauruinen hinter dem offiziellen Gelände wirken schon viel «aussagekräftiger».

Es ist nicht abwegig, dass es manchmal einfach einen Aussenstehenden braucht, um mit scharfem Blick über eine bestimmte Sache zu sprechen: In diesem Fall ist es ein Schweizer, der sich mit den Strukturen der Europäischen Union und ihrer Flüchtlingspolitik auseinandersetzt. Lionel Baier untersucht anhand einer fiktiven Geschichte, welche Abhängigkeiten, Missverständnisse, Befindlichkeiten und Bedürfnisse zusammenspielen, wenn es um Migration geht.

3. Die Nachbarn von oben

Ein sexuell aktives Paar macht ihre eingerosteten Nachbarn nachdenklich | Kinostart: 2. Februrar 2023

Darum geht's: Als sie sich kennenlernten, hatten Thomas (Roeland Wiesnekker) und Anna (Ursina Lardi) hochfliegende Träume und konnten kaum voneinander lassen. 15 Jahre später aber ist ihr Alltag Routine und die Lust aufeinander verschwunden. Das muntere Sexleben der neuen Nachbarn macht die Situation nicht erträglicher. Man müsse mal mit ihnen reden, meint Anna, und lädt zum Apéro. Der vorerst muntere Smalltalk vermag die angespannte Situation nicht zu lockern. Doch dann machen Lisa (Sarah Spale) und Salvi (Maximilian Simonischek) Thomas und Anna ein prickelndes Angebot.

«Die Nachbarn von oben» ist eine auf schweizerische Verhältnisse übertragene Neuverfilmung der spanischen Erfolgskomödie «Sentimental» aus dem Jahr 2020. Die Verhandelbarkeit von Sex wird darin ebenso thematisiert wie die Tatsache, dass Alltagsroutine und geplatzte Lebensträume einer Beziehung durchaus den Garaus machen können, dass in jedem Ende aber auch ein möglicher Neuanfang steckt.

4. Magic Mike's Last Dance

Der letzte Film über den Tänzer Mike Lane führt nach London | Kinostart: 9. Februar 2023

Darum geht's: Mike Lanes (Channing Tatum) glorreiche Zeiten liegen hinter ihm, sein Geld ist weg und er jobbt als Barkeeper in Florida. Als ihm die gut betuchte Maxandra Mendoza (Salma Hayek) ein Jobangebot unterbreitet, zögert Mike nicht lange und reist mit ihr nach London. Ein letzter grosser Job soll ihm einen entgültigen Geldsegen bescheren. In London soll er eine Gruppe von Tänzern trainieren und eine komplett neue Show auf die Beine stellen. Doch Maxandra Mendoza hat ihre eigenen Pläne, die nur nach und nach ans Licht kommen und den Erfolg der Show unausweichlich machen.

Der Regisseur Steven Soderbergh («Ocean's Eleven», «Logan Lucky»), der bereits den ersten Teil der Reihe «Magic Mike» inszenierte, kehrt für «Magic Mike's Last Dance» zurück in den Regiestuhl. Der Film wird die Reihe um den Tänzer knapp 11 Jahre nach Erscheinen des ersten Teils abschliessen. Obwohl der Film ursprünglich nur im Streaming-Dienst HBO Max veröffentlicht werden sollte, hat er jetzt doch einen offiziellen Kinostart bekommen.

5. The Son

Der Oscar-Preisträger Sir Anthony Hopkins kehrt nach «The Father» in «The Son» zurück | Kinostart: 9. Februar 2023

Darum geht's: Peter (Hugh Jackman) und seine Partnerin Beth (Vanessa Kirby) haben ihr familiäres Glück mit einer gemeinsamen Tochter gerade perfekt gemacht, als Peters Vergangenheit in sein Leben zurückkehrt. Seine Ex-Frau Kate (Laura Dern) taucht eines Tages unverhofft mit dem gemeinsamen Teenagersohn Nicholas (Zen McGrath) auf, der sein Leben nun bei seinem Vater verbringen möchte.

«The Son» baut auf dem 2020 veröffentlichten Film «The Father» auf. Regie führte erneut Florian Zeller, der den Film ebenso wie «The Father» auf einem seiner eigenen Theaterstücke aufbaut. Es ist der zweite Film des französischen Autoren und Dramatikers und erneut hochkarätig besetzt.

6. Knock at the Cabin

Der neuste Streich des Twist-Meisters M. Night Shyamalan | Kinostart: 9. Februar 2023

Darum geht's: Es sollte ein idyllischer Familienurlaub in der Natur werden, doch für Eric (Ben Aldridge), Andrew (Jonathan Groff) und ihre Adoptivtochter Wen (Kristen Cui) kommt alles anders. Beim Spielen im Wald begegnet Wen einem riesigen, muskulösen Mann, der sich als Leonard (Dave Bautista) vorstellt. Die Familie verbarrikadiert die Hütte, als sich drei weitere Fremde zu Leonard gesellen. Doch schnell gelangt die Gruppe ins Innere, überwältigt die Familie und stellt eine unmögliche Forderung.

«Knock at the Cabin» ist der 15. Film des Regisseurs M. Night Shyamalan, der für seine düsteren Filme wie «The Village», «The Sixth Sense» und zuletzt «Old» bekannt ist. Der Film basiert auf einem 2018 veröffentlichen Roman, der mit dem Bram Stoker Award der Horror Writers Association ausgezeichnet wurde und ist die erste filmische Umsetzung eines Werkes des Autoren Paul Tremblay, der aktiv an der Produktion des Films beteiligt war.

7. Ant-Man and the Wasp: Quantumania

Fortsetzung der Abenteuer des kleinsten Superhelden der Welt | Kinostart: 15. Februar 2023

Darum geht's: Die beiden Superhelden Scott Lang (Paul Rudd) und Hope Van Dyne (Evangeline Lilly), bzw. ihre Alter-Egos Ant-Man und The Wasp müssen neue Abenteuer bestreiten, als sie gemeinsam mit Hopes Eltern ins Quantenreich geschleudert werden. Dort treffen sie nicht nur auf seltsame Kreaturen und andere Herausforderungen, sondern auch auf einen Weg zum Superschurken Kang (Jonathan Majors).

Nach zwei Filmen um die Abenteuer des Ameisenmanns geht Ant-Man mit «Ant-Man and the Wasp: Quantumania» in die nächste Runde. Der Film läutet damit die fünfte Phase des Marvel Cinematic Universe ein, zu der in den kommenden Jahren weitere Marvel-Filme wie «Guardians of the Galaxy Vol. 3», «The Marvels» und «Blade» gehören. Die Regie übernimmt erneut Payton Reed, der bereits die ersten beiden Ant-Man-Filme inszenierte.

8. Pamfir

Der Familienvater Pamfir muss illegale Wege gehen, um die Schulden seiner Familie zu tilgen | Kinostart: 16. Februar 2023

Darum geht's: Leonid (Oleksandr Yatsentyuk) wird von den Menschen um ihn herum Pamfir (Stein) genannt, nicht nur, weil er ein Koloss ist, sondern auch ziemlich raubeinig. Nachdem er im Ausland gearbeitet hat, kehrt er nun in seine ukrainische Heimat an der Grenze zu Rumänien zu seiner Familie zurück. Eigentlich hat er sich geschworen, nur noch ehrlicher Arbeit nachzugehen. Während das Dorf mit den Vorbereitungen auf den Winterkarneval Malanka abgelenkt ist, zündelt sein kleiner Sohn im Gebetshaus. Um die Schäden zu reparieren und die Schuld seiner Familie zu tilgen, muss Pamfir noch ein letztes Mal dem Schmuggeln nachgehen.

Dass «Pamfir» überhaupt fertiggestellt werden konnte, ist ein grosses Glück. Denn die Invasion Russlands in die Ukraine begann, bevor der Film fertig gestellt war. Der Tontechniker Oleksandr Verhovynets rettete die Daten und transferierte sie ins Ausland, wo die Produktion abgeschlossen werden konnte. Es ist der erste Langfilm des ukrainischen Regisseurs Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk, der auch das Drehbuch verfasste.

9. TÁR

Die zweifach oscarprämierte Cate Blanchett spielt eine gefeierte Dirigentin | Kinostart: 23. Februar 2023

Darum geht's: Lydia Tár (Cate Blanchett) ist auf dem Gipfel ihres Erfolges. In der männerdominierte Welt der klassischen Musik hat sie sich einen festen Platz als Dirigentin erkämpft. Ihr nächstes Projekt soll die Inszenierung von Gustav Mahlers Fünfter Sinfonie werden, doch das Privatleben der Stardirigentin scheint ihr in die Quere zu kommen. Nicht nur die Beziehung zu ihrer Ehefrau Sharon (Nina Hoss) gerät durch die möglichen Affären der weitreisenden Tár ins Wanken, sondern Anschuldigungen früherer und aktueller Begleiterinnen gelangen an die Öffentlichkeit und gefährden ihr Image.

Die Regie für «TÁR» übernahm der amerikanische Filmemacher Todd Field, der auch das Drehbuch schrieb. Sein letzter Film «Little Children» liegt 17 Jahre zurück und wurde seinerzeit für drei Oscars nominiert. Erst kürzlich wurden die Oscar-Nominierungen für 2023 bekannt gegeben, von denen «TÁR» sechs einheimsen konnte, unter Anderem als Bester Film, Beste Regie und für Cate Blanchett als Beste Hauptdarstellerin. Für die Hauptrolle in «TÁR» hatte Field ausschliesslich Blanchett im Kopf und hätte das Projekt abgebrochen, wenn die Schauspielerin die Rolle nicht angenommen hätte.

10. Missing

Wie sein Vorgänger «Searching», spielt sich «Missing» nur auf Bildschirmen ab | Kinostart: 23. Februar 2023

Darum geht's: Endlich sturmfrei! Die Teenagerin Junes (Storm Reid) freut sich, dass ihre Mutter (Nia Long) mit ihrem neuen Freund nach Kolumbien gereist ist, denn jetzt kann sie endlich eine grosse Party feiern. Doch als ihre Mutter nicht aus ihrem Urlaub zurückkehrt und auch nicht mehr zu erreichen ist, beginnt sie, sich Sorgen zu machen. Mit Hilfe des Internets und dessen modernen Werkzeugen startet sie eine Suchaktion, die sie zu einem anderen Ergebnis führt, als sie erwartet hat.

«Missing» ist ein eigenständiges Sequel zum dem 2018 veröffentlichten Film «Searching» und spielt sich ebenso wie dieser nahezu ausschliesslich auf Bildschirmen ab. Das Internet und seine zahlreichen Möglichkeiten, Detektiv zu spielen, stehen wie beim Vorgänger im Mittelpunkt der Handlung. Auch der Film «Run» aus dem Jahr 2020 steht in Verbindung zu «Missing», indem er das Schicksal der Charaktere des Films aufgreift.

11. Das Tagebuch der Anne Frank

Nach «Waltz with Bashir» und «Der Kongress» der dritte Animationsfilm des israelischen Regisseurs Ari Folman | Kinostart: 23. Februar 2023

Darum geht's: Anne Frank und ihre Familie versteckten sich von 1942 bis 1944 in einem Haus in Amsterdam – heutzutage ein Museum. Eines Nachts wird das Glas, das das berühmte Tagebuch schützt, in einem Sturm beschädigt, ein Tropfen Tinte entkommt und verwandelt sich in Kitty. Annes imaginäre Freundin will das Mädchen finden und taucht dafür auf der Suche nach Hinweisen immer wieder in das Tagebuch ein. Sie begibt sich in der modernen Stadt auf die Suche nach ihrer Freundin und bekommt dabei Unterstützung von dem Taschendieb Peter, der ihr die schreckliche Wahrheit nicht sagen kann.

«Das Tagebuch der Anne Frank» wurde 2021 beim Cannes Film Festival präsentiert und ist das Werk des israelischen Filmemachers Ari Folman, der mit «Waltz with Bashir» bekannt wurde. Der Film bringt Kitty in die moderne Welt und schlägt so eine Brücke zur Vergangenheit und der Geschichte von Anne Frank. «Das Tagebuch der Anne Frank» ist der erste Film, der vom Anne Frank Fonds Basel unterstützt wurde und dem Regisseur Zugang zum Original Tagebuch, weiteren Texten und Archiven der Familie gewährte.

Welche weiteren Filme im Januar im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.

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