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Tod von Carrie Fisher: Eine Rebellin hat uns verlassen

Irina Blum
News: Irina Blum

Die amerikanische Schauspielerin Carrie Fisher, die durch ihre Rolle der Prinzessin Leia in den «Star Wars» Klassikern weltbekannt wurde, ist wenige Tage nach einem schweren Herzanfall während des Rückfluges von London 60-jährig in einem Spital in Los Angeles verstorben. Sie wird uns nicht nur als schöne Prinzessin Leia in Erinnerung bleiben, sondern auch als kämpferische Rebellin, denn sie war in ihrer legendären Rolle in den Star-Wars Filmen nicht nur lieblich und angepasst, sondern auch emanzipatorisch, diplomatisch und stark und prägte damit das moderne Frauenbild merklich mit. Privat hatte die Darstellerin unter dem Druck der Unterhaltungsindustrie mit einer Drogensucht zu kämpfen, über die sie offen sprach. Überhaupt schien sie der Öffentlichkeit vermitteln zu wollen, alles mit einem Augenzwinkern zu sehen und das Leben nicht zu ernst zu nehmen. Anlässlich ihres Todes werfen wir einen Blick auf die bewegte Karriere der Carrie Fisher – möge die Macht mit ihr sein!

Geboren wurde sie 1956 in Los Angeles als Tochter von Eddie Fisher und Debby Reynolds, beide bekannte Grössen in Hollywood. Entsprechend früh begann ihre Karriere: Mit 15 Jahren brach sie die Schule ab, um das erste Mal am Broadway in «Irene» aufzutreten, und 1977 ergatterte sie die Rolle der Prinzessin Leia im Science-Fiction Streifen «Star Wars», der schon bald als erster Blockbuster Hollywoods in die Filmgeschichte eingehen sollte. ©IMDB / mptvimages.com (David Sutton) An der Seite von Harrison Ford und Mark Hamill spielte sie unter anderem in «Die Rückkehr der Jedi-Ritter». Nach dem Erfolg der Geschichte um den Todesstern hätte man meinen können, dass dies erst der Beginn der Karriere der Amerikanerin sein sollte. Carrie Fisher spielte in rund 40 Filmen mit, konnte aber nie wirklich an den Erfolg als Prinzessin Leia anknüpfen... ...auch, weil sie damals mit einem Drogen- und Alkoholproblem zu kämpfen hatte und dieses im 1987 erschienenen, semi-autobiografischen Buch «Grüsse aus Hollywood» verarbeitete, das später mit Meryl Streep und Shirley MacLaine verfilmt wurde. Darin beschrieb sie ihr Leben als Tochter einer berühmten Hollywood-Schauspielerin und ihrer Kokainsucht. Bezeichnend für Carrie Fisher ist, dass sie bis zuletzt in Interviews eine Leidenschaft an den Tag legte und sich aus den Gesetzen in Hollywood nicht viel zu machen schien: So zeigte sie sich während der Promo-Tour für «Star Wars: Das Erwachen der Macht» mit abgedunkelter Brille, ihrem Hund an der Seite und so gar nicht glamourös auf dem roten Teppich. Das letzte Mal wird Fisher in «Star Wars: Episode VIII» als Prinzessin Leia zu bestaunen sein, welcher 2017 in die Kinos kommt.  Doch auch der Mini-Auftritt im aktuellen Spin-Off «Rogue One», in welchem eine Projektion der blutjungen Leia zu sehen ist, ist ein schönes Andenken an sie - denn das einzige Wort, das sie sagt, ist «Hoffnung». Das ist wohl ein ganz passendes Erbe für eine Schauspielerin, die dafür gekämpft hat, dass nicht alles zu ernst genommen und der Blick auf das Positive gelenkt wird. Ihre Tochter Billie Lourd, ebenfalls Schauspielerin, schrieb in einer Stellungnahme zum Abschied deshalb auch: «Die Welt hat sie geliebt».

28. Dezember 2016

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