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Roland Emmerich: «Das Einzige, was mich bremst, ist Zeit und Geld»

Raya Abirached / Kinowetter
News: Raya Abirached / Kinowetter

LONDON Mit Independence Day: Resurgence hat Roland Emmerich das erste Mal eine Fortsetzung gedreht. 20 Jahre ist es her seit die Aliens die Erde zerstören wollten. Jetzt kommen sie zurück. Im Interview mit kinowetter verrät der Erfolgsregisseur, dass die Schweiz gleich doppelt am Film beteiligt ist und was ihm schlaflose Nächte bereitet.

Roland Emmerich: «Das Einzige, was mich bremst, ist Zeit und Geld»

Die Fragen stellte Raya Abirached von kinowetter.ch.

Roland Emmerich, 20 Jahre sind seit Teil 1 vergangen. Inwieweit war die neue und modernere Technologie im zweiten Film nützlich für Sie?

Beim ersten Film habe ich mich eingeschränkt gefühlt. Jetzt kann ich alles machen, was ich will. Das Einzige, was mich bremst, ist Zeit und Geld. Glücklicherweise bekommst du aber für diese Art von Film eine Menge Geld. Jetzt musst du nur noch dafür sorgen, dass du daraus das Beste herausholst.

Das Publikum interessiert sich immer sehr für Aliens. Woran liegt das?

Meiner Meinung nach sind die Leute einfach fasziniert von Aliens. Sie stellen sich immer wieder die Frage, ob es wirklich stimmt, dass wir die einzige intelligente Spezies im Universum sind. Deshalb träumt auch jeder davon, Kontakt mit Ihnen aufnehmen zu können mich eingeschlossen. Ich habe immer die Hoffnung, dass noch während ich lebe, eine Meldung kommen wird, die besagt: 'Wir haben im Universum noch andere intelligente Lebewesen gefunden.' Ich wünsche mir einfach, dass es dann nicht Aliens sind, wie ich sie erfunden habe (lacht).

Sie arbeiten bereits zum fünften Mal mit dem Schweizer Makeup-Artist Thomas Nellen. Was zeichnet ihn aus?

Thomas Nellen ist ein alter Freund von mir. Wir haben uns, glaube ich, beim ersten Independence Day kennengelernt, als er seinen damaligen Lebenspartner und heutigen Ehemann Ulli Steiger am Set besuchen kam. Der Ulli war damals der zweite Kameramann. Und da habe ich Thomas kennengelernt. Ab da haben wir immer wieder zusammengearbeitet, wenn er verfügbar war und ist. Weil ich glaube, er ist einer der besten Makeup Künstler in Hollywood.

Sie verwenden im Film Schweizer-Uhren als Requisiten, wie kam es dazu?

Diese Deals werden einem so angeboten und ich mache das eigentlich auch ganz gerne. In einer gewissen Weise repräsentiert diese Uhr das normale Leben. Es zeigt, dass die Leute aus der Zukunft eben nicht futuristische Uhren, sondern ganz klassisch Hamilton tragen. Das macht einfach mehr Spass.

Sie produzieren immer wieder Katastrophenfilme. Was fasziniert Sie an diesem Genre?

Ich denke, man muss diese Art von Filme wirklich lieben, um sie selbst drehen zu können. Man kann nicht einfach sagen: 'Ah, ich mache jetzt diesen Film und erhalte dann dadurch viel Geld.' Man muss echte Leidenschaft haben, denn die Produktion eines solchen Filmes ist mit unglaublich viel Arbeit verbunden. Wenn die Leute wüssten, wie schwierig es ist und wie viele Menschen nötig sind, um einen solchen Film zu drehen, würde sie keiner mehr machen.

Wie wichtig ist Ihnen das Besetzen der Schauspieler und ihrer Rollen?

Ich sage immer, das Casten für die Rollen der Schauspieler ist das Grösste und Wichtigste, das ein Regisseur tun muss. Für mich beinhaltet es etwa 80% meines Jobs als Regisseur. Wähle ich einen Schauspieler falsch, dann kann ich das nicht mehr ändern. Wenn es so ist, dann bereitet es mir schlaflose Nächte.

15. Juli 2016

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