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«Operation Avalanche»: Der Filmcheck

Irina Blum
News: Irina Blum

«Operation Avalanche» ist eine verrückte Mockumentary über das Szenario, dass die NASA gar nie auf dem Mond war. Im Folgenden nehmen wir den Film etwas genauer unter die Lupe – unser Filmcheck zu «Operation Avalanche».

«Operation Avalanche»: Der Filmcheck

Die Story

Alles begann mit dem Versprechen von John F. Kennedy, dass eines Tages Menschen auf dem Mond landen würden. Zwei Dokumentarfilmer wollen den ermordeten Präsidenten nicht enttäuschen und beginnen darum, einen Film zu drehen, der belegt, dass die Mondlandung der Amerikaner tatsächlich passiert ist.

Die Verschwörungstheorie dahinter

Sowohl die Sowjetunion als auch die USA investierten während dem kalten Krieg Unmengen an Geldern in die Raumfahrt. Es entstand ein richtiggehender Wettlauf zwischen den beiden Nationen, der die Öffentlichkeit nur aufgrund von präsentablen Fakten wie zum Beispiel fertiggestellten Raketen beurteilen konnte. Da viele Abläufe im Hintergrund abliefen und sehr verworren waren, kam bald die These auf, dass alles nur Propaganda war. Auf den offiziellen Fotos der Mondlandung wurden sogleich Fehler gefunden: der falsche Schattenwurf, fehlende Fadenkreuze und die wehende Fahne – eine Verschwörungstheorie war geboren.

Der Trailer

5 spannende Fakten zum Dreh

• Fünf Tage lang wurde in den Gebäuden der NASA gedreht. Diese wusste aber nicht, dass ein Verschwörungsfilm entstehen sollte, denn der Produzent des Filmes gab an, dass sie Filmstudenten wären und an einem Dokumentarfilm über die NASA in den 60er-Jahren arbeiten würden.

• Die Szene, in der der Protagonist von einem Auto verfolgt wird und mit seinem Auto rückwärts flieht, musste in einem Take gedreht werden. Dabei passierten einige Unfälle: eine Seitentür ging kaputt und die Kamera flog aus Versehen aus dem Auto.

• Der Regisseur des Films, Matt Johnson, mochte die 60er-Jahre vor dem Drehstart überhaupt nicht. Seine Begeisterung für die Ära kam erst mit dem Drehen. Heute fährt er sogar privat das Auto, das im Film benutz wurde.

• Auf dem Plakat ist die legendäre Szene von Neil Armstrong mit der amerikanischen Flagge auf dem Mond zu sehen. Jedoch hat sich ein kleiner Schönheitsfehler eingeschlichen: Mithilfe einer Pinzette wird im Hintergrund die Erde ins Bild geflickt.

• Während dem Dreh fanden die Filmleute einen Grund, wieso die Mondlandung der USA gar nicht gefälscht sein kann: Um eine Person auf dem Mond zu filmen, muss man die Slow-Motion Technik benutzen. In den 60ern war es jedoch lediglich möglich, 2 -3 Sekunden so zu filmen. Um das 40-minütige Video der NASA zu fälschen, wären darum Unmengen an Aufnahmen nötig gewesen, was datentechnisch einer Unmöglichkeit gleicht.

Das Interview mit Matt Johnsson, dem Regisseur

Wie kamen Sie auf die Idee, einen Film über die Verschwörungstheorie zu drehen, dass die CIA die Notlandung gefälscht hat?

Ich habe mir einfach gedacht: «Wenn die Notlandung wirklich erfunden ist und alle trotzdem daran glauben, weil sie die Aufnahmen gesehen haben, dann hat die NASA damit den besten Film aller Zeiten geschaffen.»

Der Film spielt im Amerika der 60er Jahre. Wie haben Sie die Drehorte gefunden?

Weil wir fast einen Guerilla-Film drehten und unser Budget sehr begrenzt war, mussten wir wann immer möglich die Gelegenheit ergreifen, eine Szene zu drehen. Wenn wir einen Ort gefunden haben, der nach den 60ern aussah, haben wir einfach die Kamera ausgepackt und losgelegt.

Wie fühlte sich die NASA, nachdem sie herausgefunden hatte, dass Sie keine Dokumentation erstellt haben?

Ich glaube schon, dass sich die Leute von der NASA hintergangen fühlten. Aber einige Mitarbeiter haben sich den Film schon angesehen und ihn wirklich gemocht. Deshalb habe ich das Gefühl, dass die Leute von der NASA es besser verstehen werden, sobald sie den Film gesehen haben.

Woher kommt Ihr Interesse für Verschwörungstheorien?

Verschwörungstheorien schaffen es, einen ganz komplexen Sachverhalt einfach und verständlich darzustellen. Und es hat doch etwas Faszinierendes an sich, wenn man denkt: «Es ist eine Lüge. Aber wir alle haben die Lüge geglaubt.»

Das Zitat

«Nachdem wir die Nasa verlassen hatten, über der kanadischen Grenze waren und wussten, dass uns niemand mehr unsere Aufnahmen nehmen könnte, fühlten wir uns, als hätten wir eine Bank ausgeraubt.» – Matt Johnson, Regisseur

Unser Fazit:

Die kreative Herangehensweise, eine Story mit Potential und das überzeugende Setting der 60-er Jahre machen «Operation Avalanche» zu einem Film, den man so nicht oft zu Gesicht bekommt. Unsere Empfehlung hat er! Zu sehen ist er seit Donnerstag, 1. Dezember im Kino.

1. Dezember 2016

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