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Iranisches Ehedrama räumt bei der Berlinale ab

Stefan Gubser
News: Stefan Gubser

Eine politische Entscheidung – aber nicht nur: Nader and Simin heisst der grosse Gewinner der 61. Internationalen Filmfestspiele von Berlin.

Iranisches Ehedrama räumt bei der Berlinale ab

Das Beziehungsdrama von Asghar Farhadi handelt von einer Frau, die den Iran mit ihrer Tochter verlässt, während ihr Mann in der Hauptstadt Teheran bleibt, um seinen kranken Vater zu pflegen. Auch die beiden Darstellerpreise gingen an Nader and Simin – und zwar kollektiv an das weibliche beziehungweise männliche Ensemble.

Farhadis Film wurde von der Kritik geschlossen als einsamer Höhepunkt in einem extrem schwachen Wettbewerb gefeiert. Dass aber erstmals in der Geschichte der Berlinale eine iranische Produktion den Goldenen Bären gewinnt, hat zweifellos auch politische Hintergründe. Asghar Farhadi gehört zu den ganz wenigen im Iran lebenden Regisseuren, die mit ihren Filmen ins Ausland reisen dürfen. Er gedachte bei seiner Dankesrede denn auch seines Landsmanns Jafar Panahi, der in seiner Heimat zu sechs Jahren Haft und 20 Jahren Arbeitsverbot verurteilt wurde und nicht wie vorgesehen in der Berlinale-Jury sitzen konnte, die dieses Jahr von Isabella Rossellini geleitet wurde.

Den Silbernen Bären gewann Ulrich Köhler mit Die Schlafkrankheit, einem Film um zwei deutsche Ärzte in Afrika. Den Bären für das beste Drehbuch holte sich das Blutrachedrama The Forgiveness of Blood. Der Grosse Preis der Jury schliesslich ging an Bela Tarrs The Turin Horse. Der Schauspieler Armin Mueller-Stahl wurde mit dem Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

21. Februar 2011

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