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55. Goldener Bär an Opernverfilmung

Pascal Blum
News: Pascal Blum

Das deutsche Historien-Drama «Sophie Scholl Die letzten Tage» wurde zweimal ausgezeichnet, Julia Jentsch gewann den Silbernen Bären für die beste Darstellerin. Auch die Schweiz holte zwei Preise, einer davon war ein Teddy.

55. Goldener Bär an Opernverfilmung

Mit der südafrikanischen Opernadaption «U-Carmen eKhayelitsha» hat nicht nur ein Film gewonnen, der einen unaussprechlichen Titel hat, sondern auch ein echter Aussenseiter. Die Bizet-Oper wird im Film von Mark Dornford-May durch südafrikanische Townships gejagt. Viele Kritiker bemängelten den Entscheid der Jury, präsidiert von Roland Emmerich: «Paradise Now», ein Film über zwei Selbstmordattentäter im Nahen Osten oder das Ruanda-Drama «Sometimes in April» seien besser und politisch brisanter, wurden von der Jury aber ignoriert. «Paradise Now» erhielt immerhin den «Blauen Engel» und den Publikumspreis. Der «Spiegel» sah in Gewinnerfilm einen Zusammenschluss europäischer Hochkultur und der Armut der dritten Welt.

Auf Julia Jentschs Widerstandskämpferin «Sophie Scholl» konnten sich hingegen alle einigen, Regisseur Marc Rothemund holte dazu auch noch den Silbernen Bären für die beste Regie. Der Silberne Bär des Festivals ging an die chinesische Familiengeschichte «Kong Que» vom Kameramann Gu Changwei. Lou Taylor Pucci wurde als Darsteller für seine erste Kinorolle als Daumenlutscher in «Thumbsucker» ausgezeichnet, der taiwanesische Porno «The Wayward Cloud» von Tsai Ming Liang erhielt das Prädikat «Eröffnung neuer Perspektiven der Filmkunst» – weil darin z.B. halbnackte Frauen halbe Wassermelonen zwischen ihre Beine legen.

Veronika Minder erhielt für «Katzenball» über die Lesben in der Schweiz den Teddy für den besten Dokumentarfilm. Der Kurzfilm «Hoi Maya» um zwei ältere Damen von Claudia Lorenz wurde mit dem «Prix UiP» und dem Publikumspreis der Wettbewerbssparte «Panorama» ausgezeichnet.

21. Februar 2005

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